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Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern

Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern

Titel: Rolf Torring 021 - Unter Fanatikern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Stadt an die Regierung Anglo-Indiens melden würden.
    Unter diesem Gedanken schritt ich mechanisch weiter, und plötzlich standen wir vor dem Tor, aus dessen Mauerkerker wir den mißglückten Ausbruchversuch unternommen hatten.
    Auch hier war kein Mensch zu sehen, die mächtige Tür stand weit offen, und draußen in der Freiheit 'weideten unsere vier Pferde. Wir traten zu ihnen, da streckte uns der Abt die Hand entgegen und sagte sehr ernst:
    „Meine Herren, noch nie habe ich solche Männer kennen gelernt, wie Sie! Ich werde den Erhabenen bitten, daß er Sie auf Ihren weiteren Wegen beschützen möge. In unserer Stadt haben Sie viel erlebt, verurteilen Sie uns nicht zu scharf, wir bewahren nur eine uralte Tradition, die jetzt zum erstenmal durch Sie gebrochen ist."
    Wir schüttelten ihm die Hand, und Rolf entgegnete: „Ich werde gern an die heilige Stadt zurückdenken, denn in Ihnen haben wir einen guten, gerechten Mann kennen gelernt."
    Schnell saßen wir auf, wandten unsere Tiere nach Osten, ein Zuruf, und in scharfem Trab ritten wir in die weite, unendliche Steppe hinein. Oft drehte ich mich um, und immer noch standen die beiden Priester vor dem Tor und sahen uns nach. Endlich verschwand die Mauer der geheimnisvollen Stadt, und jetzt waren wir wieder frei.
    Nur der Gedanke an die Räuberbande beschäftigte uns noch. Durch die Polizei mußten die Banditen ja wissen, daß wir doch aus der heiligen Stadt entkommen waren. Deshalb spähten wir aufmerksam nach allen Seiten, doch konnten wir keinen Verfolger entdecken
    „Das gefällt mir gar nicht," meinte Rolf endlich kopfschüttelnd, „ich befürchte, daß sie uns irgendwo einen Hinterhalt gelegt haben. Sie wissen ja, daß wir unbedingt hier nach Osten müssen, und sie haben lange genug Zeit gehabt, um sich gut zu verstecken."
    „Am Tage werden sie uns kaum angreifen," sagte ich, „denn sie werden unsere Waffen fürchten, nur nachts wird es sehr gefährlich werden."
    „Deshalb müssen wir die kommende Nacht durchreiten," schlug Rolf vor, „ich wage nicht, ein Lagerfeuer anzuzünden."
    „Hoffentlich halten es unsere Pferde aus." wandte ich ein, „sie werden an derartige Strapazen kaum gewöhnt sein."
    „Dann wollen wir jetzt langsamer reiten," sagte Rolf, „wir müssen ihre Kräfte sehr schonen."
    Wir zügelten den schnellen Lauf der Tiere und ritten im Schritt weiter. Plötzlich hob Pongo den Arm und wies nach Nordost .

    „Männer kommen," sagte er kurz.
    Ich konnte nichts entdecken, hatte allerdings auch nicht die unglaublich scharfen Augen des Riesen Aber es mußte schon stimmen. Wenn es die Räuber waren, dann konnten wir unser Heil nur in schnellster Flucht suchen.
    Oder wir mußten auf jeden Fall einen Platz erreichen, an dem wir uns gut verteidigen konnten. Weit vor uns stieg ein dunkler Strich aus der Ebene empor. Das mußte ein Gebirgszug sein, den wir möglichst erreichen mußten, ehe die Verfolger uns einholten.
    Rolf gab auch im gleichen Augenblick, als ich das bedachte, den Befehl zum schnellen Reiten. Aber Pongo, der die für uns Unsichtbaren nicht aus den Augen ließ! sagte sofort:
    „Männer langsam kommen, keine Gefahr."
    Das war uns eine große Beruhigung; denn jetzt durften wir mit Recht annehmen, daß es sich bei den von Pongo entdeckten Männern um eine Karawane handelte. Wenn wir uns dieser anschließen konnten, waren wir endlich sicher, denn in diesen Gegenden waren alle Reisenden schwer bewaffnet.
    „Wir wollen dann noch langsamer reiten." schlug Rolf vor, „bis wir sie erkennen können Wären es die Räuber, dann würden sie sicher in breiter Linie über die Steppe schweifen, um uns auf jeden Fall zu fangen."
    Er drehte sich bei diesen Worten im Sattel um und spähte zurück, wandte sieh aber bald achselzuckend ab und setzte hinzu:
    „Es ist sehr sonderbar, aber sie scheinen uns wirklich nicht zu folgen. Na, mir soll es recht sein, aber ich befürchte doch irgendeine Hinterlist"
    Vielleicht hat der Dalai Lama befohlen, daß wir unbehelligt bleiben sollen," wandte ich ein.
    „Daran werden sich die Räuber kaum kehren." meinte mein Freund, „denn die Macht des Dalai Lama wird sich kaum auf diese wilden Horden erstrecken. Hoffentlich kommt dort von Norden eine starke Karawane erst wenn wir uns mit ihr vereinigen können, halte ich uns für gerettet. Ah, jetzt kann man ja die Punkte erkennen."
    Ganz winzig waren dort oben bewegliche Punkte aufgetaucht Und wie Pongo schon längst erkannt hatte, bewegten sie sich sehr langsam

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