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Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Titel: Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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die Frau in höchster Angst, „dann wird sie gefoltert. Nein, nein, wir legen das Geld an den bezeichneten Ort, dann bekommen wir unsere Lucie wieder."  
      „Halt!" befahl der Colonel sofort, „warten! Kommen Sie mit, Herr Warren?"  
      Mir war dieser Aufenthalt eigentlich gar nicht recht, doch ich hatte sofort begriffen, daß hier ein neuer Erpressungsversuch der Bande vorlag.  
      Die Tochter des Ehepaares war geraubt worden, und für ihre Freilassung wurde nun die Hinterlegung einer großen Summe gefordert.  
      Schnell folgte ich dem Colonel, der bereits die Tür des Hauses öffnete. Auf sein Klopfen an eine Tür rechter Hand erklang erst ein Aufschrei der Frau, dann das zögernde „Herein" des Mannes.  
      Wir betraten den elegant eingerichteten Raum und sahen ein älteres Paar. Die Dame lehnte schluchzend auf dem Sofa, während der Mann mit zerwühltem Haar am Fenster stand, in der Hand einen offenen Briefbogen.  
      „Ich hörte Ihre Rufe, Frau Summer," sagte der Colonel. „Wir sind bereits auf der Spur dieser Bande, ich hoffe, daß wir noch heute ihren Schlupfwinkel finden und ausnehmen. Sollen Sie das Geld wieder bei den Pfannen niederlegen?"  
      Die Dame antwortete nicht, sondern blickte den Colonel zögernd an. Da trat ihr Mann vor und gab Higgins den Brief.  
      „Hier, Herr Colonel! Es muß doch endlich einmal ein Ende mit dieser Bande gemacht werden. Unsere Lucie ist ein tapferes Mädchen, ihr werden diese Räuber so leicht nichts zu leide tun können."  
      Higgins überflog den Brief.  
      „Es ist eine Stelle, an der schon manchmal Geld hinterlegt werden sollte," sagte er dann. „Ich danke Ihnen, Herr Summer, hier haben Sie den Brief zurück. Wie ich schon sagte, haben wir die Bande anscheinend entdeckt, und unsere Hunde werden uns hinführen. Vielleicht sehen Sie Ihre Lucie heute noch wieder."  
      Schnell verließen wir das getröstete Paar, und stürmisch rissen uns die Hunde vorwärts.  
     
     
     
      3. Kapitel. Eine verfehlte Suche.  
     
      Bald hatten wir das Ende der Straße erreicht. Higgins deutete auf ein großes Haus linker Hand.  
      „Hier wohnt Finder. Wenn wir zurückkommen, werden wir das ganze Haus untersuchen."  
      „Dann würde ich jetzt einige Männer hineinpostieren," schlug ich vor. „Sonst kommt Finder womöglich auf Umwegen zurück und vernichtet wertvolle Schriftstücke. Vielleicht ist er überhaupt im Haus? Gerade weil er denkt, daß wir das doch nicht annehmen werden."  
      „Ja, Sie haben recht, Herr Warren," gab Higgins sofort zu und befahl vier Polizisten, das Haus zu durchsuchen, ob sich jemand darin aufhalte, und es dann zu besetzen. Jeder, der es betrat, sollte bis zu unserer Rückkehr festgehalten werden.  
      Wir kamen auf eine Landstraße. Sie war sehr uneben, voller Löcher und schien wenig befahren zu sein. Der Boden war steinhart, da es hier lange nicht geregnet hatte, wie Higgins erklärte. So hätten wir die Spur des Wagens ohne Hunde nie verfolgen können.  
      Die braven Tiere zogen, die Nasen fest auf dem Boden, ihre Führer unermüdlich voran. Unwillkürlich lockerte ich schon meine Pistolen, denn die berüchtigten „Pfannen" konnten nicht mehr weit entfernt sein.  
      Einzelne Büsche tauchten auf. Im Vorbeieilen deutete Higgins mit dem Kopf auf einen besonders dichten Busch und sagte leise:  
      „Hier soll heute abend das Geld hinterlegt werden. Natürlich wird dann ein Hund der Bande erscheinen und es forttragen. Na, diesmal müssen wir es verhindern. "  
      „Ja, ich habe schon eine Idee," sagte ich, „aber die müssen wir unter uns besprechen, damit diesmal der Verräter, der sich in Ihrer Umgebung befindet, nichts erfährt. Nanu, was ist denn da vorn los?"  
      Wir waren etwas langsamer gegangen und dadurch einige Meter zurückgeblieben. Die Hundeführer waren stehen geblieben, mit ihnen die übrigen Polizisten. Aufgeregt liefen die Hunde hin und her, aber sie scheuten sich, die Erde zu beschnüffeln.  
      "Ah, sicher wieder irgendeine List dieser Bande," rief Higgins, „es ist zu dumm, daß der Boden so hart ist, sonst hätten wir Räderspuren und auch Fußabdrücke der geflohenen Banditen verfolgen können."  
      Pongo hatte sich auf die Erde geworfen und beroch den Boden. Dann sprang er empor und sagte unmutig:  
      „Pfeffer und Petroleum. Hunde jetzt nichts taugen."  
      Die Polizisten brachen in Verwünschungen aus. Jetzt standen wir, weit von der Stadt entfernt, auf

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