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Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Titel: Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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wieder eine Entführung gelungen war, bekam ich persönlich von den Banditen Nachricht über den gelungenen Streich. Nachfragen bei den Geschädigten bestätigten dann immer die Richtigkeit der Angaben."  
      „Das ist allerdings die Höhe der Frechheit," rief Rolf. „Konnten Sie denn nicht in den ersten Fällen den Boten abfangen, der das Geld holen sollte?"  
      „Nein, das hat die Bande ganz raffiniert gemacht Die Summe sollte in einem Stück Fell, das die Bande mit dem Brief an die Angehörigen mitschickte, in der Nähe dieser berüchtigten 'Pfannen' niedergelegt werden. Natürlich paßten wir auf, und prompt — erschien ein großer Hund, der das Paket packte und mit ihm davonsauste. Beim zweiten Mal haben wir den Hund erschossen, haben einen anderen Hund auf seine Spur setzen wollen, um so den Schlupfwinkel der Bande zu finden, aber unser Hund versagte, und dann fanden wir heraus, daß die schlaue Bande ihrem Hund die Pfoten mit einem Gemisch von Petroleum und Pfeffer eingerieben gehabt hatte. Solche Spur nimmt natürlich der beste Hund nicht an. Und prompt kamen am nächsten Tage die Klagebriefe der Gefangenen an ihre Angehörigen, daß sie gefoltert worden seien."  
      „Herrgott, das wäre etwas für uns!" rief Rolf eifrig. „Doch weshalb waren Sie soeben so vorsichtig, als Sie uns die Sache erzählten? Fürchten Sie in Ihrer Umgebung Spione?"  
      „Das fürchte ich nicht nur, sondern das ist sogar so," erwiderte Higgins ernst. „Das konnte ich in verschiedenen Fällen daraus erkennen, daß die Bande immer vorher wußte, wenn ich eine besonders durchgreifende Razzia veranstalten wollte. Jeder wohldurchdachte Plan fiel stets ins Wasser, und ich erhielt höhnische Briefe, in denen mir sogar noch Ratschläge gegeben wurden. Oh, wenn ich doch endlich diese Bande zur Strecke bringen könnte! Und, Herr Torring ich habe das Gefühl, daß Finder mit diesen Verbrechern unter einer Decke steckt!"  
      Er hatte, nachdem sich seine Stimme im Eifer des Erzählens gehoben hatte, die letzten Sätze wieder im Flüsterton gesprochen.  
      „Herr Colonel, ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihnen dabei helfen könnte," sagte Rolf ebenfalls leise. „Wen könnten Sie denn in Ihrer nächsten Umgebung verdächtigen?"  
      „Niemand und alle," sagte Higgins ratlos, „die Leute, die ich um mich habe, sind schon seit Jahren im Dienst, haben sich stets bewährt und führen ein tadelloses, einwandfreies Leben. Keiner hat sich jemals irgendwie verdächtig gemacht, und doch muß einer unter ihnen der Verräter sein. Sie können sich denken, wie ich aufgepaßt habe, doch ich konnte nichts, absolut nichts entdecken."  
      „Das wäre also mehr ein Fall für einen gewiegten Detektiv," meinte Rolf, „doch ich werde mein Bestes versuchen, um Ihnen zu helfen. Nochmals besten Dank für Ihre Liebenswürdigkeit, Herr Colonel; jetzt werde ich das Hotel Spencer aufsuchen und dann dem 'China-Jim' einen Besuch abstatten. Ich bin sehr neugierig, ob wir gutes Essen dort bekommen."  
      „Und ich bin neugierig, wie er sich Ihrem Pongo gegenüber benehmen wird," meinte Higgins lachend. „Wenn ich Zeit habe, werde ich auch zur Mittagszeit hinkommen. Auf Wiedersehen, meine Herren!"  
      Der Posten vor dem Polizeigebäude beschrieb uns den Weg zum Hotel Spencer. Das Haus, das wir bald erreichten, machte wirklich einen guten Eindruck. Unserer alten Gewohnheit gemäß nahmen Rolf und ich ein Zimmer zusammen, während Pongo den daneben gelegenen Raum erhielt.  
      Nachdem wir uns vom Staub des langen Rittes — seit unserem Nachtlager im Busch waren wir sechs Stunden geritten — gereinigt hatten, machten wir uns auf den Weg zum China-Jim.  
      Als wir in Pongos Zimmer traten, um den treuen Riesen abzuholen, erklärte er:  
      „Massers wollen bei China-Jim aufpassen, wollen sehen, daß schlechte Menschen finden. Wenn Pongo mitkommen, wird Streit mit China-Jim bekommen. Dann nicht dort bleiben können."  
      „Hm, da hast du allerdings recht, Pongo," meinte Rolf, „daran habe ich im Augenblick gar nicht gedacht. Es ist richtig, wir haben ja jetzt eine größere Aufgabe vor uns als wir vor kurzer Zeit ahnten. Was machen wir da aber?"  
      „Pongo hier essen," erklärte der Riese sofort. „Massers zum China-Jim gehen."  
      „Ja, das wird am besten sein," meinte Rolf, „doch du mußt in vielleicht einer Stunde doch hinkommen, Pongo. Du tust so, als hättest du eine wichtige Mitteilung für uns. Dann

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