Romana Exklusiv 0172
allen Blicken ausgesetzt gefühlt.
Bevor sie den Umkleideraum erreichte, kam Manny Di Venci, ein großer, kräftiger Kerl mit kahl geschorenem Schädel und scharf dreinblickenden Augen, auf sie zu. „Du warst brillant! Nein, du brauchst dich nicht umzuziehen“, fügte er lachend hinzu und führte sie einen schwach erleuchteten Korridor entlang. „Du bist die beste PR, die meine Kollektion je bekommen hat, und ein besonderer Gast möchte mit dir zu Mittag essen.“
Vermutlich hatte Catriona das Treffen mit irgendeinem VIP, den sie beeindrucken wollte, arrangiert.
Als der Designer sie durch einen Hinterausgang nach draußen führte, wurde Maxie von dem grellen Sonnenlicht geblendet und kniff die Augen zusammen. Am Straßenrand stand eine Limousine mit geöffneter Tür, und Maxie stieg ein. Erst als der Wagen fuhr, stellte sie fest, dass er sehr groß war und getönte Scheiben hatte. Sie entspannte sich jedoch, als sie ihre große Tasche auf dem Boden entdeckte. Schnell öffnete sie sie. Ihre Sachen waren darin.
Nun, da sie sich nicht mehr auf dem Laufsteg befand, fühlte sie sich in dem gewagten pfauenblauen Cocktailkostüm sehr unwohl. Unter der engen, tief ausgeschnittenen Jacke war sie nackt, und der Rock war entsetzlich eng und kurz. Ihr wäre es lieber gewesen, sich nicht in diesem Aufzug mit dem potenziellen Kunden zu treffen. Doch solange sie gefragt war, musste sie das Beste daraus machen, denn es würde nicht lange dauern. Sobald Angelos mit einer anderen Frau in der Öffentlichkeit erschien, würde sich niemand mehr für sie interessieren.
Schließlich hielt die Limousine in einer großen Tiefgarage. Die Tür schwang auf, und Maxie stieg aus. Von plötzlicher Angst befallen, schauderte sie, doch dann erkannte sie in der Ferne einen von Angelos’ Sicherheitsbeamten. Ihre anfängliche Erleichterung wich heller Panik.
„Wo bin ich?“, fragt Maxie den älteren Mann, der neben einem geöffneten Aufzug stand.
„Mr. Petronides erwartet Sie im obersten Stockwerk, Miss Kendall.“
„Ich wusste nicht, dass es sein Wagen ist. Ich dachte, ich treffe mich mit meiner Agentin und einem Kunden zum Mittagessen … Das ist unverschämt!“ Maxie biss sich auf die Lippe und betrat den Aufzug. Sie war wütend auf sich, weil sie nicht mit dem Chauffeur gesprochen hatte, bevor sie eingestiegen war.
Der Sicherheitsbeamte stellte sich im Aufzug vor sie und wich erst zur Seite, als die Türen sich wieder öffneten. Angespannt betrat sie eine große, achteckige Halle. Dies war nicht Angelos Apartment, und sie fragte sich verwirrt, wo sie sein mochte. Hinter ihr fuhr der Aufzug wieder nach unten.
Gegenüber von ihr befand sich eine offen stehende Tür, die, wie Maxie feststellte, zu einem geräumigen, luxuriös ausgestatteten Wohnzimmer führte. Die Sonne schien durch die Fenster, und am hinteren Ende des Raums schien eine Flügeltür zu einem Wintergarten zu führen. Erwartete Angelos sie dort?
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, doch Maxie straffte sich und ging durch die Tür. Zu spät merkte sie, dass es sich um einen Dachgarten handelte. Als sie durch ein Loch in der Ziermauer zu ihrer Rechten einen Blick nach unten erhaschte, wurde ihr schwindelig, und sie stöhnte auf, unfähig, sich von der Stelle zu rühren.
„Oh verdammt … Sie haben Höhenangst“, sagte jemand lässig.
Dann umfasste dieser Jemand ihre Schultern und führte sie wieder nach drinnen. „Daran habe ich gar nicht gedacht. Aber ich hätte Sie wohl einfach dort stehen lassen und alles von Ihnen verlangen können. Manchmal ist es eine echte Herausforderung, ein Ehrenmann zu sein.“
Entsetzt darüber, dass sie so in Panik geraten war, befreite Maxie sich aus Angelos’ Griff. Sie hatte ganz weiche Knie. „Was wissen Sie denn schon von Ehre?“, fuhr sie ihn an.
„Ein Grieche kann in dem Punkt sehr empfindlich sein. Also passen Sie auf, was Sie sagen“, warnte Angelos sie eisig.
Überrascht sah sie ihn an. Seine dunklen Augen funkelten beängstigend kalt.
In dem Moment wurde ihr zu ihrem Entsetzen bewusst, dass sie es nicht ertragen konnte, wenn er sie so ansah – als wäre es ihm egal, ob sie lebte oder tot war.
„Sie werden von Mal zu Mal nervöser“, bemerkte er. „Und auch blasser und dünner. Ich dachte, Sie wären ziemlich robust, aber Stress sind Sie offenbar nicht gewachsen.“
Das Blut schoss ihr ins Gesicht. „Sie sind manchmal so ein Mistkerl“, erwiderte sie mit bebender Stimme.
„Komischerweise habe ich mich noch
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