Romana Exklusiv 0197
Adnan zu bleiben, aber Zedda war ihr sehr sympathisch. „Ja, gern“, stimmte sie zu.
Ray brach sein Streitgespräch ab und gesellte sich zu ihnen. Er begrüßte seine Mutter mit einem Kuss auf die Wange.
„Rayhan, deine Frau ist müde und erschöpft.“ Zedda zog einen Schlüssel aus der Rocktasche. „Bring sie in den Harem.“
Cami hatte keine Ahnung was das sein sollte, aber sie befürchtete, dass man sie irgendwo einsperren wollte.
„Ich dachte, das alte Serail wird nicht mehr genutzt.“ Rayhan runzelte die Stirn.
„Doch, natürlich, aber es gleicht heute eher einem Wellnessbereich für die weiblichen Mitglieder der Königsfamilie.“ Zedda reichte Cami den Schlüssel.
„Das wusste ich nicht“, gab Rayhan zu.
„Woher solltest du auch. Ich werde die Diener informieren, dass nur du und deine Frau in den nächsten beiden Tagen das Serail nutzen werdet.“
10. KAPITEL
Das Serail des Königspalastes war viel größer und schöner als jedes Wellnesscenter, das Cami kannte. Er bestand aus einer ganzen Reihe von Räumen, die jeder ausgestattet waren mit einem Swimmingpool mit unterschiedlicher Wassertemperatur. Die Einrichtung war einfach märchenhaft. Wunderschöne kunstvolle Mosaike schmückten den Boden der Pools und die Wände. In der feuchten, schwülen Luft lag ein Duft nach Jasmin und Zitronen.
Diener hatten ganz offensichtlich vor ihrer Ankunft alles hergerichtet, frische Handtücher, Badeschaum und Duschgel jeder Art waren bereitgelegt. In jedem Raum stand ein Tisch, auf dem Früchte, kleine Kanapees und Fleischspeisen kunstvoll arrangiert waren, zudem gab es verschiedenste Getränke, die gekühlt in einem mit Eis gefüllten Kübel standen.
Ray ging Cami voraus in den Hauptraum. Neben dem Pool zog er einfach sein weißes Gewand aus. Er schien keinerlei Hemmungen zu haben, sich hier vor Cami zu entblößen. Mit einem strahlenden Lächeln wandte er sich ihr zu und hielt ihr die Hand hin. „Komm.“
Sie blieb wie angewurzelt stehen. „Ray, ich habe keine Lust, mich hier mit dir zu amüsieren.“
„Warum nicht? Es ist lange her, dass wir zusammen waren, und wir sind immerhin verheiratet.“
Sie seufzte und schaute entschlossen in eine andere Richtung, um nicht durch den Anblick seines muskulösen Körpers in Versuchung zu geraten.
Es hat sich nichts verändert in unserer Beziehung, sagte sie sich. Ray hatte sie betrogen, ihre Ehe beruhte allein auf seinem Wunsch nach Rache.
„Ray, wir müssen miteinander reden“, platzte sie dann heraus.
„In Ordnung.“ Er nahm ganz ungeniert, nur mit Boxershorts bekleidet, auf einer der Marmorbänke Platz. Das erinnerte Cami an den Tag auf der „Corsair“, wo sie sich das letzte Mal geliebt hatten. Bei diesen Gedanken schoss ihr das Blut schneller durch die Adern. Sosehr sie auch versucht hatte, die Erinnerung an diese Zeit zu verdrängen, jetzt kamen ihr die Einzelheiten wieder in den Sinn.
Rayhan grinste Cami an. Hinter seiner lässigen Pose wollte er seine eigentlichen Gefühle verbergen. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Die nächsten Tage würden einen Wendepunkt in ihrer Beziehung, ja in seinem Leben bedeuten. Womöglich sogar in der Geschichte seines Landes.
Aber welche Möglichkeiten hatte er, seine Frau zurückzugewinnen? Die körperliche Liebe hatte ein tiefes Band zwischen ihn geschaffen, aber es war durchschnitten worden durch seinen Verrat.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer blieb ihm. Er hatte bemerkt, dass Cami seinem Blick auswich. Bereits am Flughafen war ihm das aufgefallen, auch in der Limousine hatte sie darauf geachtet, so viel Abstand wie möglich zu ihm zu halten.
Konnte es sein, dass sie Angst davor hatte, die Beherrschung zu verlieren, sobald sie sich zu nahe kamen?
Also musste er Cami verführen, um sie zurückzubekommen. Er hatte ihre Sinnlichkeit erweckt und musste nun versuchen, diese herauszufordern. Dabei sollte er natürlich Camis Klugheit respektieren und darauf achten, dass ihre hohen Moralansprüche nicht verletzt würden.
Diese merkwürdige Absolutheit, mit der Amerikanerinnen die große Liebe suchten, war allerdings ein Problem. Er würde sich ihr mit aller Deutlichkeit erklären müssen, sonst würde Cami ihn mit Sicherheit zurückweisen.
„Ich will jetzt wissen, was hier überhaupt los ist“, unterbrach Cami seine Gedanken.
„Es steht eine Menge auf dem Spiel. Adnan besteht aus vielen verschiedenen Völkern, darunter befinden sich einige einflussreiche Wüstenstämme. Im Allgemeinen gibt es keine
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