ROMANA EXKLUSIV Band 0178
dem sie die letzte Nacht verbracht hatte, und legte sich ins Bett, doch obwohl sie erschöpft war, konnte sie nicht schlafen. Die vergangenen beiden Tage waren der reinste Albtraum gewesen. Aber sie musste sich den Tatsachen stellen. Alex hatte sie nicht aus Liebe geheiratet.
Ihre Ehe war vorbei, noch ehe sie richtig begonnen hatte, auch wenn es ihr das Herz brach, es sich einzugestehen. Sie erinnerte sich an all die Male, als Alex und sie sich geliebt hatten und sie ihm ihre Liebe gestanden hatte. Dabei war ihr nie der Gedanke gekommen, dass Alex ihre Gefühle womöglich nicht erwiderte. Wie naiv sie doch gewesen war!
Unruhig warf Lisa sich auf dem Bett hin und her. Ohne ihn kam es ihr schrecklich leer vor, aber sie würde standhaft bleiben. Er hatte sie erpresst, damit sie bei ihm blieb, und später behauptet, er hätte es nicht ernst gemeint, doch das glaubte sie nicht so ganz. Sie wusste überhaupt nicht, was sie noch glauben sollte. Sie wusste nur, dass sie ihn hinhalten musste, bis sie die Wahrheit erfuhr.
Auch nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, konnte sie nicht schlafen. Daher stand sie auf, ging zum Computer und schaltete ihn ein. Noch nie im Leben hatte sie sich so einsam gefühlt. Wieder kämpfte sie mit den Tränen. Sie schrieb eine E-Mail an Jed, weil sie mit jemandem reden musste. Da es in Montana später Abend war, saß Jed vielleicht gerade am Computer.
Und zu ihrer Erleichterung war es tatsächlich der Fall. So knapp wie möglich erzählte sie ihm die ganze traurige Geschichte von ihrer Ehe.
Jed hörte ihr zu, tröstete sie und äußerte sich schließlich optimistisch, indem er ihr sagte, sie hätte ihrer Ehe kaum eine Chance gegeben und Alex wäre wohl nur nicht in der Lage, ihr seine Liebe zu gestehen. Außerdem wüsste sie nicht genau, ob er tatsächlich die Firma übernehmen wollte. Jed riet ihr, Alex einfach zu fragen. Außerdem hätte sie als seine Frau Anspruch auf die Hälfte seines Vermögens.
Daraufhin fragte Lisa ihn, ob er Alex lediglich verteidigte, weil er ein Mann war. Jed verneinte dies und erinnerte sie daran, dass sie in der Kirche, vor Gott, geheiratet hätte und ihr Ehegelübde ernst nehmen müsste. So unterhielten sie sich über eine Stunde miteinander, und Lisa war so vertieft, dass sie nicht merkte, wie die Tür geöffnet wurde und Alex sie eine Weile beobachtete. Und sie sah auch nicht den zärtlichen Ausdruck in seinen Augen …
6. KAPITEL
Alex lenkte seinen roten Sportwagen durch ein von zwei steinernen Löwen auf Säulen gesäumtes Tor hindurch und eine lange, gewundene Auffahrt entlang.
„Bist du sicher, dass dies das richtige Haus ist?“, fragte Lisa gereizt. Sie hatte an diesem Morgen verschlafen, weil sie die halbe Nacht wach gelegen hatte und erst gegen fünf eingenickt war. Alex hatte sie mit einer Tasse Kaffee geweckt und in dem blauen Polohemd und den Jeans geradezu abstoßend frisch und ausgeruht gewirkt. Sie hatte ganz vergessen, dass er mit ihr Häuser besichtigen wollte, und als sie ihn nun ansah, wünschte sie, er hätte es auch getan. Doch Alex verfolgte seine Ziele stets mit einer Entschlossenheit, die man nicht ignorieren konnte.
Sie hatte nur eine halbe Stunde gebraucht, um sich zu waschen und anzuziehen. Danach hatte sie sich schnell eine Scheibe Toast gemacht, und kaum hatte sie davon abgebissen, war Alex in die Küche gekommen und hatte sich an Mrs. Blaydon gewandt: „Mrs. Blaydon, ich habe ein neues Bett für mein Schlafzimmer bestellt. Nachher ruft jemand an und sagt Ihnen, wann es geliefert wird. Sehen Sie bitte zu, dass Sie dann da sind.“ Dann hatte er sie, Lisa, hochgezogen und mit ihr das Apartment verlassen.
„Natürlich bin ich sicher“, erklärte Alex und riss sie damit aus ihren Gedanken. „Ich habe einen hervorragenden Orientierungssinn.“ Er warf ihr einen amüsierten Blick zu.
Sie befanden sich jetzt auf einem Hügel, und vor ihnen lag das beeindruckendste Herrenhaus, das Lisa je gesehen hatte.
Alex stoppte den Wagen am Fuß der Steintreppe, die zur Eingangstür führte, und wandte sich ihr zu. „Du hättest richtig frühstücken sollen, Schatz. Dann hättest du jetzt vielleicht bessere Laune“, meinte er spöttisch.
„Ach, und wessen Schuld ist es, dass ich nicht gefrühstückt habe? Du hast mich doch wie ein kleines Kind aus dem Apartment geschleift.“
Er lachte schallend. „Ein Kind bist du ganz bestimmt nicht.“ Amüsiert betrachtete er ihr Gesicht, ließ den Blick dann zu ihren Brüsten schweifen,
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