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Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)

Titel: Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Frank
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Aber was ich bisher so gesehen habe, das ist ungeheuerlich. Das ist ja fast schon ein Katalog, wie auf einer Mustermesse.“  
    „Was hast du denn erwartet, Passfotos?“  
    „Nee, schon nicht. Aber so was nun auch wieder nicht.“  
    „Mit Speck fängt man Mäuse.“  
    „Ja, so kann man es auch sagen. Wenn ich mir überlege, das könnten auch meine Söhne sein … und dieser Schmierenarchitekt hat die alle gevögelt. Mir ist da ganz schlecht bei.“  
    „Und hat sauber abgedrückt dafür. 500 bis 1000 je Nummer. Das kann man für 10% davon sogar noch schöner haben und den Kerlen dabei auch in ihre gierigen Augen schauen.“  
    „ Wo bin ich hier nur hingeraten.“  
    „Nils, hier sind Osteuropäer auf dem Markt, die machen es für 25 oder 30 Euro und was für leckere Teile.“  
    „So billig?“  
    „Der Markt ist einfach überschwemmt. Nachfrage regelt auch hier den Preis. 30 Euro sind mancherorts eine Menge Geld.“  
    „Das ist mir alles suspekt.“  
    „Es gibt auch edlere Dinge für 100 oder so. Die Nacht für 500 dann. Aber das bekommen wirklich nur die ganz Edlen. Da stimmt dann auch rundherum alles.“  
    „Für den verwöhnten Geschäftsmann?“  
    „Genau. Anonym und gut, in schönem Ambiente. Aber das Ganze hat auch viele Tücken.“  
    „Und die wären?“  
    „Wenn so ein Escort erstmal rausgekriegt hat, wer der Kunde ist und wo er wohnt, da laufen dann auch oft fiese Erpressungen.“  
    „Aha. Wieder was gelernt. Und womit?“  
    „Geld, oder die Frau erfährt alles. Man hört da Dinge …“  
    „Das ist ja schlimmer als bei den Prostituierten.“  
    „Harte Bandagen, das sag ich dir. Die Leute merken doch immer mehr, alles was zählt ist Kohle. Und sie lassen sich ihre Dienste dann schon gut vergüten, notfalls im Nachgang noch mal so richtig.“  
    „Na ja. Ich weiß ja nicht, was einen jungen Kerl treibt, sich mit einem alten Mann ins Bett zu legen.“  
    „Das Gleiche was eine junge Frau antreibt. Kohle.“  
    „Hast ja recht. Es gibt da wohl keinen großen Unterschied.“  
    „Gar keinen.“  
    „Mal ehrlich, hast du auch schon mal bezahlt?“  
    „Sehr selten. Am Montag nach langer Zeit mal wieder.“  
    „Vor vier Tagen, hier?“  
    „Ja. Ergab sich zufällig so. Ich war frustriert und wollte einfach nur den Druck loswerden.“  
    „Unglaublich.“  
    „War ein junger Kerl, der brauchte bisschen Taschengeld. Kein Profi. Naja, man unterstützt ja, wo man kann.“  
    „Du tischst mir doch gerade ein Märchen auf.“  
    „Nein, wieso denn? Einer geht mal schnell in den Puff und ein anderer tut was für den finanziellen Notstand der Jungs. Wo ist da der Unterschied? Der Grund ist der gleiche.“  
    „Oh je, ich muss noch viel lernen.“  
    „Das musst du nicht. Du kennst das doch auch, aber eben nur sehr einseitig und willst dir nichts anderes vorstellen.“  
    „Anderes Thema. Ich will gegen Mittag noch mal zur Villa raus. Ich habe das Gefühl, ich muss mich da noch mal umsehen. Willst du mitkommen? Der Staatsanwalt kommt auch vorbei.“  
    „Das ist schlecht. Ich habe über Mittag einen Termin, ich muss was Dringendes erledigen.“  
    „Kein Problem, mich treibt auch nur so ein komisches Gefühl. Ich weiß noch nicht, was ich suche.“  
    „Kenn ich. Das haben wir wohl alle irgendwie mal in dem Job.“  
    „Ok, dann mach ich mich mal an die Arbeit, du kannst ja derweil noch bisschen Fleischbeschau betreiben. Material ist ja genügend da.“  
    „Was ich bisher so gesehen habe, sehr nett. Da würde man grundsätzlich nicht nein sagen können.“  
    „Frank, ich glaub‘s ja nicht!“  
    „Was du nun wieder denkst. Natürlich nicht unter den gegebenen Umständen. War nur allgemein gedacht. Nur freiwillige und mit in die Augen schauen, sonst geht nix.“    
    „Tschüss derweil, ich hab zu tun.“  
    Frank sah dann fast alle Bilder auf dem Stick durch und fand sämtliche Boys attraktiv. Nur deren Schicksal beschäftigte ihn stark.  
    Kurz vor Mittag verließ er das Haus und fuhr nach Bergholz-Rehbrücke, südlich von Potsdam.  
     
    Nils Berger saß an seinem Schreibtisch, ihm rauchte der Kopf. Dieser ganze Fall wäre vielleicht nur halb so schlimm, wenn sie da schon viel früher mal hätten aufräumen können. Doch das wurde ja immer verhindert. Endlich war damit nun Schluss. Er hatte heute länger mit dem Staatsanwalt gesprochen und ihm da auch mal sehr reinen Wein eingeschenkt. Das war ihm schon wichtig. Er

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