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Rosenfolter

Rosenfolter

Titel: Rosenfolter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friederike Schmöe
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jedoch die königliche Aura der Princess of the
Dark beibehält.«
    »Königliche Aura?«,
meldete sich Hardo zu Wort.
    »Herr Hauptkommissar,
die Rose liebt man oder man versteht sie nie«, lächelte Cristina. »Zugegeben, ich
habe kein Faible für Rosen. Aber mein Mann …«
    »Ihr Mann züchtet
Rosen?«
    »Er und Manfred
Korin standen in einer Art kameradschaftlichem Wettbewerb. Zu Anfang. Dann wurde
der Umgangston schärfer, wenn es um Rosen ging, und Ethelbert scherte aus. Er überließ
seine Züchtungen, seine Aufzeichnungen, all sein Wissen seinem Geschäftsfreund Korin.«
    »Hatte er Angst,
dass Korin ihn sonst nicht mehr protegieren würde?«, fragte Katinka.
    »Nun ja, protegieren
würde ich das nicht nennen«, ließ sich Kohlschwab vernehmen.
    »Doch, so kann
man es ausdrücken«, widersprach Cristina Sandros. »Die Rosen waren Ethelbert letzten
Endes nicht so wichtig wie die Jahresbilanz. Bei Korin war es wohl anders herum.«
    »Es klickt was«,
sagte Katinka. »Korin hatte die Aufzeichnungen zu seiner neuen Rose im Safe. Zusammen
mit den Hagebutten der Züchtung.«
    »Sie waren eine
Reserve, falls etwas mit den Sämlingen nicht wie vorgesehen klappen sollte. Rosen
wachsen nicht einfach wie Pusteblumen!« Cristina Sandros kicherte affektiert.
    »Den Rest der Geschichte
kennen wir«, bestätigte Hardo. »Bei dem Einbruch ließen Canavar und Tremel nicht
nur die 500.000 aus dem Safe mitgehen, sondern auch die Aufzeichnungen und die Hagebutten.
Auf das Geld hätte Korin leicht verzichten können. Er brachte den Einbruch nicht
zur Anzeige. Wahrscheinlich handelt es sich um Schwarzgeld. Wir haben Kollegen unter
uns, die hier gerne nachforschen.« Er warf Kohlschwab einen Blick zu. Dieser verzog
das Gesicht, als habe er Zahnweh.
    »Aber der Verlust
der Unterlagen und der Hagebutten ließ Korin zum Berserker werden«, führte Katinka
den Gedankengang fort. »Er hatte zunächst seinen Gärtner im Verdacht, den Code weitergegeben
zu haben. Ließ ihn verstümmeln, er sollte mit der Sprache heraus. Korins Handlanger
haben Kriwanek bedroht: Wo sind die Unterlagen, wo die Hagebutten?«
    »Bislang hat Kriwanek
dazu nicht ausgesagt.« Kohlschwab rückte seinen schweren Körper auf der Sitzbank
zurecht.
    »Er behauptet,
er könnte sich nicht erinnern, was in der Nacht vor der Verstümmelung passiert ist.
Wer’s glaubt, wird selig! Er hat eine Heidenangst, das ist alles!« Katinka schüttelte
den Kopf. »Aus Kriwanek konnten Korins Brecher nichts rauspressen, weil er nichts
wusste.«
    »Aber das Ohr …
auf einem Kissen aus Rosen auf der ERBA-Insel«, stöhnte Kohlschwab.
    »Korin ist ein
Exzentriker. Nicht wahr, Frau Sandros?« Katinka sah der Frau direkt in die Augen.
    »Das kann man sagen.«
    »Er hat die Verstümmelungen
inszeniert, um Angst zu verbreiten. Ein abgeschnittenes Ohr auf dem Gelände der
Landesgartenschau, hingebungsvoll drapiert, verspricht Schlagzeilen. Ganz anders,
als wenn Ohr, Finger und Hand irgendwo in einem Pappkarton herumliegen.«
    »Nun. Wir können
alle erleichtert sein, dass nicht die Gartenschau selbst gemeint war«, sagte Kohlschwab.
    Hardo verdrehte
die Augen.
    »Wer konnte noch
an Rosendokumenten interessiert sein?«, nahm Katinka ihren ersten Gedankengang auf.
»Es blieb Theo Bauer. Oder? Frau Sandros?«
    Sie verzog die
Lippen zu einem verächtlichen Lächeln.
    »Die Liste, die
Herr Kohlschwab an die Mordkommission weitergab, kam von Ihnen, Frau Sandros«, stellte
Katinka zuckersüß fest. Sie nahm ein leises Rauschen in ihren Ohren wahr.
    Hardo fummelte
umständlich ein Taschentuch aus seinen Jeans und schnäuzte sich ausführlich. Kohlschwab
griff nach der Speisekarte und ging mit dem Zeigefinger die Gerichte durch. Der
Galeristin schien die Lust, zu kokettieren, vergangen.
    »Ich nehme an,
dass Bauer und Korin sich gut kennen. Eventuell ist dem Rentner aus Windischletten
eher der Name Heinz Kesten ein Begriff.« Katinka nippte an ihrem Bier. Das Rauschen
schwoll an. »Bauer ist ein ausgewiesener Rosenfachmann. Das muss Korin doch bekannt
gewesen sein. Ihnen ja auch. Sie schrieben ihn auf die Liste.«
    »Nun, ich …«
    »Aber der Grund,
warum Sie das taten, Frau Sandros, war nicht, dass es der Wahrheitsfindung diente.
Sie verfolgten eine ganz andere Absicht. Sie wollten Ihren Mann mit Manfred Korin
in Verbindung bringen, von dem sie ahnten, dass er nun endlich genug Dreck am Stecken
hatte, nachdem die schrecklichen Funde auf dem Landesgartenschaugelände gemacht
wurden. Sie dachten

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