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Rotglut

Rotglut

Titel: Rotglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liliane u Rist Biggi Skalecki
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wegzukommen.
    Ein Geräusch schreckte sie auf. Jemand war im Laden. ›Ich Idiot habe in meiner Panik die Ladentür aufgelassen‹, fuhr es ihr durch den Kopf. Leise klappte sie den Laptop zu, um den Lichtschein, der vom Bildschirm ausging, zu verdecken. Regungslos saß sie da, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Einbrecher? Das konnte sie sich nicht vorstellen, hier gab es ja nichts Großartiges, vom Laptop abgesehen, zu holen. Die Drogensüchtigen waren meist auf schnelles Geld aus. Hajo! Und sie hatte keine Möglichkeit, sich zu verstecken.

    *

    Die drei Kriminalbeamten standen vor dem Haus in der Goethestraße und klingelten vergeblich bei Irene Stolze. Nichts rührte sich. Sie warteten einen Moment, und Harry Schipper wies mit dem Kinn auf den Briefkasten, auf dem ein großes ›Atomkraft nein danke‹-Schild klebte. So wie es aussah, klebte es bereits seit Jahren dort. Er nickte vielsagend mit dem Kopf.
    »Passt«, meinte er nur.
    »Harry, versuch’s mal bei einem der anderen Bewohner. Vielleicht weiß ja irgendjemand was«, schlug Hölzle vor und sah Harry auffordernd an. Schipper drückte auf einen Klingelknopf mit dem Namen Siebenstein. Nichts. Er drückte den nächsten, Sandermann. Da, endlich!
    »Was zum Teufel soll das denn? Klingelputzen ist out! Verschwindet, ihr Halbstarken!«, klang eine zornige Männerstimme aus der Sprechanlage.
    Hölzle schob Harry beiseite und sprach in das Mikrofon. »Hier ist die Kriminalpolizei, bitte machen Sie auf. Wir haben ein paar Fragen an Sie, eine der Hausbewohnerinnen betreffend.«
    Verblüffte Stille am anderen Ende. Dann schien sich Sandermann entschieden zu haben.
    »Einen Moment, bitte, ich komme hinunter.« Offenbar wohnte der Mann nicht im Parterre. Wenige Minuten später ging das Licht im Windfang des Hauses an. Die schwere Haustür öffnete sich einen Spalt und ein Mann mittleren Alters mit strubbeligen Haaren in Jeans und T-Shirt war zu erkennen. Er bedeutete den Männern, dass er einen Ausweis sehen wollte. Hölzle zog pflichtschuldig seine Dienstmarke hervor und hielt sie in den Flur hinein. Sandermann nickte und öffnete. »Kommen Sie rein«, sagte er und machte Platz, um die Kriminalbeamten eintreten zu lassen. Im Windfang blieben sie stehen.
    »Was ist denn so dringend, dass Sie um diese Zeit hier Sturm klingeln? Und um wen geht es überhaupt?«, fragte Sandermann. Er sah die drei der Reihe nach misstrauisch an.
    »Kennen Sie Irene Stolze, die hier wohnt, näher?«, begann Hölzle und setzte gleich nach, »und wissen Sie zufällig, wo sie sich aufhalten könnte?«
    Sandermann nickte. »Klar kenne ich Irene, wohnt hier schon ewig. Ein bisschen neben der Spur mit ihrem Esoterikkram, aber sonst ganz in Ordnung. Wir trinken ab und zu einen Tee zusammen oder ko…«
    Peter Dahnken fiel ihm ins Wort.
    »Herr Sandermann, entschuldigen Sie, aber es ist wirklich dringend, dass wir mit Frau Stolze sprechen können. Wissen Sie, wo sie ist? Zu Hause ist sie jedenfalls nicht. Zumindest öffnet sie uns nicht.«
    »Nein, keine Ahnung. Tut mir leid. Um was geht es denn?«, wollte Sandermann neugierig wissen.
    Hölzle schüttelte nur den Kopf. »Ist Ihnen in letzter Zeit an ihr irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen? Hatten Sie den Eindruck, dass irgendwas sie ängstigte? Hat sie mal etwas erwähnt, was Sie merkwürdig fanden?«
    Sandermann überlegte. »Nein, eigentlich nicht. Aber mir fällt gerade ein, dass ich vorhin, bevor ich zu Bett ging, gehört habe, wie jemand aus dem Haus ging. Die Haustür ist ziemlich laut, wenn man sie schließt, wissen Sie. Ich habe aus dem Badezimmerfenster geschaut und mich gewundert, wer so spät noch unterwegs ist. Allerdings konnte ich nicht erkennen, wer um diese Zeit das Haus verlassen hat. Hier wohnen sechs Parteien, also kann es auch sonstwer gewesen sein. Besuch vielleicht.«
    »Hatte die Person etwas dabei? Möglicherweise einen Koffer?«, fragte Harry, der sicher war, dass es sich bei der Person, die der Mann gesehen hatte, um Irene Stolze gehandelt hatte. Vielleicht hatte sie Panik bekommen und wollte verschwinden. Er fing Hölzles anerkennenden Blick auf. Wahrscheinlich hatte sein Chef dieselbe Idee gehabt.
    »Ja, tatsächlich«, antwortete Sandermann nach einigem Zögern, »ob es ein Koffer war, weiß ich nicht, vielleicht eher eine größere Tasche. Ja, wenn ich es mir genau überlege, war es eine Frau mit einer großen Tasche.«
    »Danke, Herr Sandermann, Sie haben uns sehr geholfen«, sagte Hölzle und wandte sich an

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