Rotkäppchen und der böse Wolf
antwortete Tuppence.
»Fein«, sagte Deborah. »Wenn der Krieg einmal zu Ende ist«, fügte sie hinzu, »kann ich dir auch etwas von meiner Arbeit erzählen. Sie ist wahnsinnig interessant, aber ganz geheim.«
»Wie aufregend«, bemerkte Tuppence.
»Ja, schrecklich aufregend und spannend. Natürlich nicht so spannend wie das Fliegen…« Neidisch blickte sie Derek an. »Er soll ja demnächst vorgeschlagen werden, und zwar für…«
»Schnabel halten, Deb!«, fiel Derek schnell ein.
»Sag mal, Derek«, begann Tommy, »was für Taten hast du eigentlich vollbracht?«
»Ach, gar nichts Besonderes«, murmelte der junge Flieger tief errötend. »Das haben wir alle gemacht. Weiß nicht, warum sie gerade auf mich verfallen sind.«
Er war so verlegen, als hätte man ihm eine Todsünde vorgeworfen.
Er stand auf, und das blonde Mädchen ebenfalls.
»Ich darf keinen Tanz auslassen«, sagte Derek. »Letzter Urlaubsabend.«
»Komm, Charles«, sagte Deborah.
Die beiden jungen Paare tanzten davon.
O mein Gott, betete Tuppence für sich, erhalte sie mir – lass ihnen nichts zustoßen…
Sie blickte auf und traf Tommys Augen.
»Und die Kleine – was meinst du?«, fragte er.
»Betty? O Tommy, wie froh ich bin, dass du daran denkst. Ich glaubte, nur ich mit meinem Mutterinstinkt… Du bist also wirklich einverstanden?«
»Sie zu adoptieren? Warum denn nicht? Sie hat es bös getroffen – und uns wird es gut tun, so etwas Junges im Haus zu haben.«
»O Tommy!«
Tuppence streckte die Hand aus und drückte die seine. Sie blickten einander an.
»Was einer von uns wünscht, will der andere immer auch«, sagte Tuppence glücklich.
Deborah tanzte an Derek vorbei.
»Sieh dir bloß die beiden an«, raunte sie ihm zu. »Nun halten sie sich doch wahrhaftig bei den Händen! Sind sie nicht goldig? Wir müssen besonders nett zu ihnen sein – so wenig schön, wie sie es jetzt im Krieg haben…«
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