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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Arm um ihre Schulter. »Auch das werden wir überstehen.«
    »Was ich stark hoffe!«
    An der Tür ließ ich Glenda los, um den Schlüssel hervorzuholen. In Anbetracht der Situation schaute ich mir das Schloss genauer an und stellte fest, dass sich niemand daran zu schaffen gemacht hatte. Zumindest waren keine Spuren wie Kratzer oder Abschabungen zu sehen.
    Glenda blickte sich weiterhin im Flur um. Sie hatte sich nur ein wenig entspannt. Das Auftauchen der fremden Frau hatte sie doch stärker mitgenommen als mich. Okay, es war seltsam und ungewöhnlich gewesen, aber damit konnte ich leben. Ich wusste auch, dass es nicht beendet war, aber ich würde mich auf der anderen Seite auch gern den Folgen dessen stellen, um Klarheit zu bekommen.
    Sie hatte davon gesprochen, dass man mich brauchen würde. Jetzt fragte ich mich natürlich, wer ein so großes Interesse daran hatte. Unbekannte Personen oder Wesen einer anderen Seite oder anderen Welt, in die ich bisher noch nicht hineingeschaut hatte.
    Ich kannte mich mit meiner eigenen Tür bestens aus. Da hakte nichts, als ich sie aufschloss und nach innen drückte. Ich zog meine Waffe nicht, denn da wäre ich mir irgendwie lächerlich vorgekommen, und tatsächlich gab es keinen Grund, denn niemand griff uns an. Wir schauten in eine leere Wohnung, in der es noch nicht dunkel geworden war, weil zu dieser Zeit der Tag lange anhielt.
    Es war auch nichts zu hören. Ich schaute Glenda kurz an und zuckte die Achseln. Daraufhin lächelte sie etwas verkrampft, aber sie kam mir jetzt ruhiger vor.
    »Bleib du zurück«, rief ich ihr zu, während ich über die Schwelle trat.
    Natürlich passierte nichts. In meiner Wohnung war alles normal, abgesehen von der Wärme, die sich im Laufe des Tages angesammelt hatte, und auch der Geruch war nicht eben frisch.
    Glenda blieb im Wohnzimmer stehen, während ich mich in den anderen Zimmern umschaute und dort ebenfalls nicht fündig wurde. Niemand hatte in meiner Abwesenheit die Wohnung betreten und sie untersucht oder etwas hinterlassen.
    Glenda saß im Sessel und hielt die Beine ausgestreckt. »Na?«, fragte ich sie. »Bist du beruhigt?«
    »Nicht hundertprozentig. Dieser Besuch ist schon ungewöhnlich gewesen.«
    »Das weiß ich.«
    »Da muss einfach etwas nachkommen.«
    Ich hob die Schultern und fragte sie, ob sie etwas trinken wollte. Glenda überlegte nicht lange. »Ja, aber dann bitte keinen Alkohol. Wenn’s geht, ein Wasser.«
    »Okay.«
    Ich verschwand in der Küche. Als ich mich bückte, um die Kühlschranktür zu öffnen, fiel mein Blick durch das Fenster, gegen dessen Rückseite sich bereits die Dämmerung drückte. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen, und die Natur brachte jetzt ihren besonderen Reiz mit und zeigte sich als wunderbarer Maler. Das Gewand der Nacht wurde nur langsam übergestreift. Der Tag ließ sich nicht so leicht vertreiben. Er kämpfte noch, und er kämpfte mit dem Feuer, denn er hatte den Himmel im Westen rot eingefärbt und das in unterschiedlichen Nuancen, die sich allesamt vermischten.
    Es war ein wunderschönes Bild, und ich hoffte, dass ich es noch oft genießen konnte. Für die Menschen war der Tag zwar vorbei, aber jetzt begann die Nacht, und die wiederum würde auch etwas Besonderes werden. Eine wunderschöne Sommernacht, sehr lau, recht warm, aber nicht zu schwül, und Gewitter sowie starke Regenfälle waren auch nicht vorausgesagt worden. Dazu sollte es erst in zwei Tagen kommen.
    Wer war diese Frau, deren Namen wir nicht kannten? Warum hatte sie sich gerade mich ausgesucht? An Glenda hatte sie kein Interesse gezeigt, denn sie war einzig und allein auf mich fixiert gewesen, demnach musste ich in ihren Plänen eine besondere Stelle einnehmen.
    »Wir warten auf dich...«
    Ich murmelte den Satz vor mich hin und konnte damit nichts beginnen, denn ich fragte mich, wer, zum Henker, auf mich wartete. Bestimmt keine Freunde oder Bekannte. Das waren Personen, mit denen ich möglicherweise noch nie etwas zu tun gehabt hatte. Aber sie blieben ein großes Rätsel.
    »Träumst du, John?«
    Glenda’s Stimme riss mich aus meinen Gedanken. »Nein, nein«, sagte ich schnell und drehte mich dabei. Die beiden Dosen hielt ich längst in den Händen. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass meine Hände durchgekühlt worden waren. An den Außenseiten hatten sich Tropfen gebildet. »Ich war nur in Gedanken vertieft.«
    »Es ging um die Unbekannte, nicht?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Klar, ich muss ja auch an sie denken.«

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