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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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wunders vil geseit
    von helden lobebæren,
    von grôzer arebeit,
    von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
    von küener recken strîten muget ir nû wunder
    hœren sagen.
    Uns wird in alten Erzählungen viel Wunderbares berichtet,
    von rühmenswerten Helden,
    großer Kampfesmühe,
    von Freuden, Festen,
    von Weinen und von Klagen;
    von den Kämpfen kühner Helden könnt ihr nun Wunderbares erzählen hören.
    Aus dem Nibelungenlied, Handschrift C, Badische Landesbibliothek,
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    München, Prinzregentenplatz, 23. April 1945, 9.42 Uhr
    A n der Tür schellte es zweimal. So, wie eigentlich nur gute Freunde klingeln. Und damit auf eine Weise, wie diese Klingel noch nie betätigt worden war.
    Die junge Dame aus Berlin wurde erwartet. Frau Metzger hatte ganz früh am Morgen den Anruf bekommen. Sie sollte die Besucherin einlassen und ihr jeden Raum der Wohnung zugänglich machen. Ausdrücklich: jeden. Die Haushälterin würde gehorchen. Sie war es nicht anders gewohnt.
    Frau Metzger ließ die junge Dame, ohne ein Wort zu sagen, ein. Die Frau behielt Mantel und Hut an. Sie trug eine große schwarze Handtasche mit zwei Bügeln über dem linken Arm. Sie schritt die feudalen Räume einen nach dem anderen ab. Frau Metzger sah ihr von den Türschwellen aus zu, wie sie sich jedes Detail der Statuen, der Gobelins an den Wänden und der Bücher in den hohen Regalen ansah. Besonders die Bücher scheinen es ihr angetan zu haben, dachte sich Frau Metzger. Dann gelangte die junge Dame an die verschlossene Türe.
    Ohne sich Frau Metzger zuzuwenden, fragte sie: »Ist das das Zimmer?« Trotz des eindeutigen Befehls, den Frau Metzger am Morgen erhalten hatte, war die Tür dieses Zimmers verriegelt geblieben. Sie hatte lediglich den langen Schlüssel in das Schloss gesteckt. Aber sie hatte es nicht gewagt, den Schlüssel auch umzudrehen. Die Geschichte dieser Wohnung, die Schicksale ihrer Bewohner konzentrierten sich hinter dieser Tür. Wenn jemand Fremdes dieses Zimmer betreten durfte, musste das bedeuten, dass alles anders werden würde. Dass alles vorbei sei. Und das wollte Frau Metzger nicht.
    Frau Metzger beobachtete, wie die junge Dame aus Berlin den Schlüssel nach rechts drehte. Dann drückte sie die zierliche Türklinke hinunter und stieß die Tür auf. Ein Schwall modriger Luft strömte aus dem Zimmer in den Flur. Seit vierzehn Jahren betrat nur er das Zimmer. Nur einmal im Jahr. Niemand außer ihm hatte seit diesem Tag im September 1931 die Tür geöffnet oder die Fenster aufgestoßen, um frische Luft hereinzulassen. Nicht einmal Frau Metzger.
    Die junge Dame drehte den schwarzen Lichtschalter. Es klackte, und durch die verstaubte Milchglasscheibe der Deckenleuchte verbreitete sich gedämpftes Licht über die Möbel und die Teppiche. Eine Zentimeter hohe Staubschicht bedeckte alle horizontalen Flächen. Die junge Dame gab sich sichtlich Mühe, ihren Mantel nicht mit Staub zu verunreinigen. Frau Metzger sah ihr vom Flur aus zu. Sie selbst hätte nie einen Fuß über die Schwelle dieses Zimmers gesetzt.
    Die Besucherin betrachtete auch hier alle Gegenstände sehr genau, ohne einen einzigen anzufassen. Schließlich fiel ihr Blick auf ein schmales Bücherregal über dem Bett. Das Buch, das die junge Dame herauszog, ähnelte einem Zigarettenalbum. Es war jedoch nicht in einem hellbraunen Karton gebunden. Der Einband dieses Buches war aus altem hellbeigen Leder, das sah Frau Metzger genau. Und der Rücken war runder und dicker als der eines Zigarettenalbums.
    Die junge Dame blies den Staub vom Buchschnitt und trug das Buch hinüber in das Arbeitszimmer des Hausherrn. Dort legte sie es auf den Schreibtisch. Frau Metzger war ihr gefolgt und schaute vom Flur aus zu.
    Die Dame zog einen kleinen Beutel aus ihrer Handtasche. Sie entnahm dem Beutel etwas, was Frau Metzger nicht sehen konnte. Sie ging zum Kamin und räumte den röhrenden Hirsch auf dem Sims zur Seite. Dann kratzte sie mit dem Etwas aus dem Beutel auf dem glattgeschliffenen Marmor herum. Es entstand ein lautes Quietschgeräusch und Frau Metzger musste sich die Ohren zuhalten.
    Dann verlangte sie Wachspapier von Frau Metzger. Wieder drehte sie sich nicht zu ihr um. Frau Metzger brachte ihr das Gewünschte. Die junge Dame schlug das Buch darin ein, verstaute es zusammen mit dem Beutel in der Handtasche, trat ins Treppenhaus und verabschiedete sich in den klaren Aprilmorgen.
    »Sieg Heil!«, sagte die junge Dame.
    Frau Metzger sagte

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