Samuel Carver 03 - Assassin
ber seinen vergeigten Auftrag. Doch nicht einmal das bisschen war ihm verg ö nnt. Ganz langsam zog sich die Hure unter dem Mann hervor, richtete sich taumelnd auf, und als sie sah, dass ihr Retter nicht mehr reagierte, fing sie verzweifelt an zu schreien. Und es kam Tyzack so vor, als w ü rde sie seine eigenen Gef ü hle hinausschreien.
Vielleicht sollte er die dumme Schlampe aus ihrem Elend erl ö sen.
Nichts hinderte ihn daran, sie zu erschie ß en. Es w ä re ein verteufelt schwieriger Schuss, doch diesmal ging vom Secret Service keine Gefahr aus. Ihr Pr ä sident war in Sicherheit. Tyzack k ö nnte jederzeit behaupten, auf einen fl ü chtenden Verd ä chtigen geschossen zu haben.
Er zog die Pistole aus dem Holster, doch dann stockte er, weil er einen der Amerikaner sagen h ö rte: » Ich kann auf das Dach sehen, von dem aus die Sch ü sse abgegeben wurden. Da liegt ein Mann am Boden, ich wiederhole, ein Mann am Boden. Ein anderer scheint das Feld zu r ä umen. Er ist ungef ä hr eins achtzig gro ß , schlank bis kr ä ftig gebaut, dunkelbraune Haare, in Zivil: schwarze Hose, eventuell Jeans, und ein graues Oberteil.«
Carver, dachte Tyzack angewidert.
Vergiss die Nutte. Zeit, abzuhauen. Tyzack hatte keine Angst, von britischen oder amerikanischen Sicherheitskr ä ften geschnappt zu werden, und schon gar nicht f ü rchtete er sich vor Carver. Aber ganz sicher hatte Arjan Visars Unmut t ö dliche Konsequenzen, und das bedeutete, er musste verschwinden. Und zwar jetzt gleich.
Er ging zu der T ü r, die vom Dach f ü hrte. Dort drehte er sich um und sagte: » Bis dann, Jungs.«
Die zwei Scharfsch ü tzen drehten reflexartig den Kopf, um ihm zuzunicken. Tyzack t ö tete sie beide mit einem Kopfschuss. Es war h ö chste Zeit, dass alle Zeugen ganz sicher tot waren. Au ß erdem war das ein Vergn ü gen, das nur echte Kenner genie ß en konnten: den ü berraschten Blick des zweiten Typen zu sehen, als der begriff, was passiert war, bevor es ihn selbst erwischte. Und au ß erdem war er stocksauer, und die schiere Freude beim T ö ten entsch ä rfte seine Wut zumindest ein bisschen.
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Gerade als er das Dach verlassen wollte, hörte Carver zwei Sch ü sse von dem Hochhaus nahe bei der B ü hne. Er schaute hinauf und entdeckte einen Mann auf dem Dach, doch wegen der Br ü stung sah er nur den Oberk ö rper, Auf diese Entfernung war das Gesicht nicht auszumachen. Ebenso wenig, ob die Haare rot waren. Und dennoch wusste er ohne den Hauch eines Zweifels, dass es Tyzack war. Die Silhouette, die Bewegungen, alles an ihm wirkte vertraut. Auch der Ort war einleuchtend. Er lag am h ö chsten und der B ü hne am n ä chsten, die g ü nstigste Stelle, um einen Angriff aus der Luft zu f ü hren.
Im Ohrh ö rer empfing Carver hektisches Stimmengewirr. Mehrere Einheiten machten Meldung ü ber den augenblicklichen Aufenthaltsort des Pr ä sidenten und anderer VIPs, ü ber die Verfassung der Zuschauer und ü ber die Ankunft von Rettungskr ä ften bei der B ü hne.
Dann h ö rte er: » An alle Einheiten. Es wurde gemeldet, dass die Sch ü sse von einem Mann abgegeben wurden. Er ist wei ß , eins achtzig gro ß , schlank bis kr ä ftig gebaut. Die Beschreibung passt auf Samuel Carver, einen zivilen Sicherheitsberater dieser Veranstaltung. Man nimmt an, dass er bewaffnet und extrem gef ä hrlich ist. N ä hern Sie sich mit ä u ß erster Vorsicht.«
Carver rannte bereits die Treppe hinunter. Er schaltete auf Senden und sagte: » Hier spricht Carver.« Ihm war bewusst, wie fremd seine Stimme klang, da er heiser war und gerade die Stufen hinunterjagte. » Ja, ich habe absichtlich auf den Schutzschild auf der B ü hne geschossen. Und falls ihr Deppen es nicht bemerkt habt, ich habe ihm das Leben gerettet. Ich habe versucht, Sie zu warnen, weil ein Angriff kurz bevorstand, aber Sie haben sich geweigert, mir zuzuh ö ren. Was h ä tte ich sonst tun sollen? «
» Carver, hier Assistant Commissioner Manners. Ergeben Sie sich, sofort. Das ist ein Befehl. Wenn Ihre Version wahr ist, haben Sie nichts zu bef ü rchten.«
» Vergessen Sie’s. Ich verfolge Tyzack.«
» Tyzack? Jetzt h ö ren Sie mal auf damit. Er ist nicht hier. Ehrlich gesagt, ich bezweifle, dass es ihn ü berhaupt gibt.«
» Wirklich? Wer hat dann die zwei Granaten auf die B ü hne abgefeuert, die Sie eigentlich sch ü tzen sollten? Wer hat zumindest einen, wenn nicht gar zwei M ä nner auf dem Dach des Hochhauses neben der B ü hne erschossen? Ich habe von dort Sch
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