Sandrine
Sandrine!" sagte ich scharf. "Und tun und sagen Sie so etwas niemals wieder, hören Sie!"
Sie hob entschuldigend die Hände, zeigte mir die leeren Handinnenflächen und winkte beruhigend ab. "Nun, beruhige dich doch gleich wieder, Iris, ich will dir wirklich nicht an den Speck, wenn du es nicht selber wünschst. Schließlich habe ich nichts von Vergewaltigung.
So pervers bin ich nicht. Ganz im Gegenteil: Mich turnt nur Freiwilligkeit an. Glaube mir."
Sie hielt von nun an tatsächlich einen Abstand, der mir angenehm war. Aber ich hätte dennoch endlich von mir aus das Gespräch abbrechen und mich von ihr für immer zurückziehen müssen. Ich weiß immer noch nicht - bis heute! -, ob es ein Fehler gewesen war, daß ich es nicht getan habe. Eines jedoch ist sicher: Wäre ich Sandrine niemals begegnet, hätte ich bis heute nicht eine einzige erotische Geschichte zu Papier gebracht.
Nun, ich bin wirklich nicht sicher, was besser gewesen wäre...
Copyright 2001 by readersplanet
3
Sandrine schaute sich jetzt ihrerseits forschend um. Dann sagte sie im Verschwörerton:
"Nun, hör zu, Iris, vielleicht gelingt es mir ja doch noch, aus dir eine richtige Schriftstellerin zu machen und keine, die so unsinniges, langweiliges Zeug fabriziert, das man sozusagen an jeder Ecke sowieso schon kriegt. Gern würde ich ja selber schreiben und nicht nur so erzählen, aber ich habe absolut kein Talent dazu. Daß wir beide uns hier trafen, glaube mir, das ist absolut Schicksal. Und das in diesem angeblich so prüden Amerika, wo man einen fähigen Präsidenten abservieren wollte, nur weil er sich gern mal den Schwanz lecken läßt.
Diese miesen Heuchler!"
Sie fuhr mit der Zunge blitzschnell über ihre Lippen. In ihre Augen trat ein deutliches Leuchten.
"Ah, ich würde seinen Schwanz selber gern mal lecken. Weißt du, Iris, nicht nur Geld macht sexy, sondern auch Macht. Stell dir bloß mal vor, diese Erinnerung für alle Zeiten, wenn du höchstpersönlich dem mächtigsten Mann der Welt den Schwanz leergelutscht hast. Ich mache das sowieso gern. Ich weiß, ich bin da unter Frauen eher die Ausnahme. Aber bedenke: Wenn du den Schwanz von einem Mann leckst, hast du ihn sozusagen völlig im Griff. Er ist dir wehrlos ausgeliefert. Du hast Macht über ihn. Wenn du merkst, daß er beinahe kommt, kannst du es beliebig verlängern. Du kannst seine Ekstase verlängern, seinen Erguß hinauszögern, bis er schier den Verstand verliert... Äh, kannst du das überhaupt?"
Ich schüttelte einfach nur den Kopf. Meine Kehle war wie ausgedörrt. Ich war hin- und hergerissen zwischen Scham und Neugierde und immer noch unfähig, endlich das Weite zu suchen.
Sie betrachtete mich und lachte wieder ihr helles Lachen. Es klang wie immer, aber diesmal glaubte ich, es habe einen Unterton der Verächtlichkeit.
"Ah, ich sehe schon, Iris, du bist in diesen Dingen völlig unbedarft. Daß dein Mann trotzdem schon seit so vielen Jahren zu dir hält, wundert mich allerdings nicht, denn ich erkenne schließlich nicht nur die arg verhaltende Erotik bei dir, sondern vor allem den positiven Menschen. Nein, ich will nicht wirklich mit dir Sex machen. Ich will dich als Freundin. Und ich trenne beides voneinander. Mit meiner besten Freundin würde ich niemals ins Bett gehen.
Und wenn doch, dann wäre sie nicht mehr meine beste Freundin. Das eine muß vom anderen getrennt werden. So halte ich das sogar mit meinem Mann. Ich lutsche seinen Schwanz und treibe ihn in höchste Ekstasen - zum Beispiel. Dafür habe ich ein unbeschwertes, sorgenfreies Leben. Und wenn ich mit einem anderen schlafe, hat er nichts dagegen, sondern profitiert auf seine Weise davon. - Aber dazu noch später..."
Sie machte eine Kunstpause und nagte dabei nachdenklich an der Unterlippe. Ihr Blick ging auf Wanderschaft, bis er an einer bestimmten Person hängenblieb.
"Weißt du, Iris, dieses Smalltown ist eine Art Sammelbecken. Es gibt hier ein paar Firmen, die weltweit aktiv sind - und das sogar recht erfolgreich. Deshalb gibt es in Smalltown eine Menge Wohlstand, wie er nicht gerade überall üblich ist. Es gibt auch Frauen, die sich viel langweilen, weil ihre Männer viel arbeiten müssen. Und es gibt Männer, die soviel arbeiten, daß sie für die Liebe kaum Zeit haben, es sei denn, es geht schnell genug. Schau dir also den Typen dort drüben an. Nennen wir ihn Peter, weil ich meine Liebhaber am liebsten Peter nenne. Er ist verheiratet mir Claudia. Nein, sie heißt nicht wirklich so. Ich nenne die
Weitere Kostenlose Bücher