Saron
erinnern.“
Gedankenverloren nehme ich eine Strähne meines hellblonden Haares zwischen die Finger und zwirbele sie. Dann erst wird mir klar, was er gerade gesagt hat. „Meine Haare erinnern dich an die Sonne? Willst du sagen, dass du weißt, wie die Sonne aussieht? Dass du sie mit eigenen Augen gesehen hast? Wie alt bist du?“
Langsam steht er auf, verstaut die Waffen wieder im Kamin. Dann dreht er sich zu mir um. Bisher habe ich ihn noch nie so traurig gesehen. „Zu alt für dich, Leyla.“
Als er die Treppe hinaufgeht, starre ich ihm hinterher. Meine Güte! Saron ist einer der Urmutanten. Einer, der die Welt noch vor der Katastrophe kannte. Angeblich gibt es nicht mehr viele von ihnen. Die meisten ertragen die ewige Dunkelheit nicht. Diejenigen, die nach der Katastrophe kamen, kennen es nicht anders. Ich kann mir selbst kaum vorstellen, wie es sein muss, eine andere Welt zu kennen … eine voller Licht und Wärme. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich aus einer so lebendigen Welt in ewige Dunkelheit und Kälte gestoßen werden würde? In eine Welt, die nach und nach stirbt? Was würde ich tun, wenn ich es gewohnt wäre, von Blumen und Pflanzen umgeben zu sein, von Tieren, von Fröhlichkeit und Sorglosigkeit … und dann DAS hier bekomme? Einen fast toten Planeten! Plötzlich ist mir noch kälter als vorher. Und was wäre … wenn Saron wirklich anders ist als Seth und Cor und all die anderen?
In dieser Nacht träume ich wieder. Aber dieses Mal ist es kein schöner Traum. Ich träume von Cor. Dass er mich findet und in die Straßen Daytowns zurück zerrt. Ich versuche, mich zu wehren, doch ich habe keine Chance. Also rufe ich nach Saron. Doch er ist nicht da. Er ist nicht da, weil ich seine Hilfe nicht wollte. Weil ich meine Probleme alleine lösen wollte. Und nun bin ich allein … ich bin ganz allein.
Jetzt gebe ich dir den Rest, Schlampe … gibt Cor mir grinsend zu verstehen. Es ist wieder alles, wie an diesem Abend. Seine wilden Augen, das kurze braune Haar, der muskulöser Körper. Seine Brutalität, sein Stöhnen … und das Lachen … das Lachen der anderen, die ihm zurufen, dass er es mir ordentlich besorgen soll.
Ich schlage um mich und versuche mich zu wehren. Aufhören, bitte! Ich will es nicht … lass mich … lass mich los …
„ Es ist gut … wach auf Leyla … du bist in Sicherheit ...“, drängt sich plötzlich eine vertraute Stimme in meinen Traum. Es ist Saron! Er hat mich doch gehört und ist gekommen, mir zu helfen …
Dann wird mir klar, dass seine Stimme nicht zu meinem Traum gehört. Ich öffne die Augen und sehe in sein Gesicht. Er sitzt neben mir auf dem Bett und berührt meine Wange. Sie ist ganz nass. Ich muss im Schlaf geweint haben.
„ Du hast geträumt“, bestätigt er meinen Verdacht.
Mir ist das peinlich. Ich wollte nicht, dass er mich weinen sieht. Ich will nicht mehr schwach und hilflos sein. Verdammt … ich will kein Opfer mehr sein …
Noch während ich um Fassung ringe, beugt Saron sich über mich. Plötzlich spüre ich seine Lippen auf meinen. Dieses Mal ist es kein Traum. Zuerst bin ich wie erstarrt. Aber dann lasse ich es zu. Es fühlt sich gut an, dass er hier ist. Ich bin nicht allein!
Langsam rutscht er zu mir unter die warme Decke und zieht mich an sich. Sein Oberkörper ist nackt, aber er trägt noch immer die Thermowaxhose. Im Gegensatz zu mir – ich trage nur ein Shirt und einen Slip unter der Decke. Saron knabbert an meinem Kinn, dann wandert sein Mund tiefer an meinen Hals. Als er mit einer Hand meine Taille umfasst, mich auf den Rücken dreht und sich über mich rollt, bekomme ich Panik. Ich kämpfe dagegen an. Ich will kein Opfer mehr sein … sage ich immer wieder stumm vor mich hin. Es gelingt mir, mich zu beruhigen.
Als Saron mir das Shirt über den Kopf zieht, lasse ich es zu. Meine Haut kribbelt – weniger vor Kälte, denn vor Erregung. Seine Haut an meiner fühlt sich so warm an … glatt und angenehm. Wie in meinem Traum nimmt Saron einen meiner Nippel in den Mund, um sanft daran zu saugen. Und wie in meinem Traum zieht sich mein Unterleib dabei begehrlich zusammen. Doch anders, als in meinem Traum, bin ich mutiger und lasse meine Hand seinen nacken Oberkörper entlang gleiten … bis zu der ausgeprägten Beule, die sich in seiner Hose abzeichnet. Als ich sie mit meiner Hand umfasse und sanft drücke, stöhnt Saron auf. Sein langes Haar fällt offen über seine muskulösen Schultern und kitzelt meine Brüste. In seinen Blicken
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