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Saron

Saron

Titel: Saron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexa Kim
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zu kaputt für ihn, Leyla … ätzt mein Verstand.
    „ Ok, es wird auch nicht lange dauern. Zwei Stunden ...“
    Warum sieht er mich nicht an, als er das sagt? Ich fühle, wie sich langsam aber sicher ein großes schmerzhaftes Loch in mein Herz frisst. Das habe ich jetzt davon! Ich habe diese Gefühle zugelassen und sie tun mir weh. Obwohl ich mir geschworen hatte, dass ich mich nie wieder verletzten lassen würde – auf welche Art auch immer. Trotzdem reiße ich mich zusammen, schlucke meine Tränen und zwinge mich zu einem Lächeln. Ich weiß nun, was ich tun muss! Ich habe heute Abend ebenfalls eine Verabredung. Auch wenn mein Date noch nichts davon weiß.

    Ich warte, bis Saron fort ist - dann stürze ich zum Kamin. Mit meiner Hand taste ich in dem dunklen kalten Schacht herum. Irgendwo hier hat er die Waffen versteckt. Ich muss mich strecken, doch dann ertaste ich an der rauen Innenwand tatsächlich etwas Metallisches. Saron hat die Waffen mit einer Art Schlinge befestigt. Zuerst versuche ich, die Schlinge vorsichtig zu lösen. Doch ich bin einfach zu klein. Schließlich zerre ich ungeduldig, bis das ganze Sortiment an Waffen mit lautem Rasseln auf die kalte Feuerstelle fällt.
    Während ich das Durcheinander an Waffen betrachte, zittern meine Finger. Was soll ich nehmen? Welches ist die richtige Waffe für mein Vorhaben? Die Kette oder der gekrümmte Dolch? Mein Blick fällt auf eine Art Kralle, die man sich wie einen Ring über die Finger ziehen kann. Es gibt zwei davon – für jede Hand eine. Obwohl ich mit diesen Dingern noch nie gekämpft habe, sehe sie mir näher an. Als ich sie überstreife, passen sie perfekt. Damit ist meine Wahl getroffen.
    Ich versuche, nicht daran zu denken, wie Saron reagiert, wenn er erfährt, was ich vorhabe oder noch schlimmer … wenn mein Plan misslingt. Und ich bin mir bewusst, dass die Chancen dafür sehr hoch stehen. Aber ich muss es einfach tun. Wenn ich jetzt nicht meine Angst überwinde, werde ich nie wieder angstfrei sein. Und ich werde niemals frei für ein Leben mit Saron sein – das weiß ich. Also zwinge ich mich, nicht zurückzuschauen, während ich zur Haustür gehe.
    Draußen packt mich sofort die Kälte. Leider hat sich meine Kälteresistenz im Gegensatz zu meinen Reaktionen nicht besonders entwickelt durch die Überdosis an Hämophol.
    Zwar trage ich Thermowaxkleidung, doch lange werde ich es hier draußen nicht aushalten. Es muss schnell gehen … und am besten, bevor Saron zurück ist. Vielleicht kann ich es eine Weile geheim halten … falls mein Plan gelingt. Ich weiß, dass Jace bei Magnatec arbeitet, und ich weiß auch, wann er dort arbeitet. Ich habe ihn und Cor oft darüber reden hören. Dabei ist auch Ashs Name gefallen. Sie waren mit seiner Forschungsarbeit nicht einverstanden, sind aber nicht näher ins Detail gegangen. Jace hat das Tenfathers meist um sieben Uhr abends verlassen. Drinnen habe ich noch einen schnellen Blick auf die Digitaluhr geworfen. Jetzt haben wir es halb Sieben. Wenn ich mich beeile, laufe ich Jace direkt in die Arme … oder er mir … je nachdem, wie man das sehen will.
    Während ich durch die dunklen Straßen gehe, werden meine Schritte sicherer. Nach und nach fallen mir immer mehr Dinge an mir selbst auf. Meine Ausdauer hat sich verbessert und sogar meine Sehfähigkeit im Dunkeln. Mit jedem Schritt wächst mein Selbstbewusstsein, und ich fange an zu glauben, dass ich tatsächlich eine Chance gegen Jace und die anderen habe. Mein Körper pumpt Adrenalin in mein Blut, sodass ich für eine Weile die Kälte vergessen kann. Mein Herz schlägt schnell. Ich kann es nicht erwarten, ihnen zu zeigen, dass ich noch lebe … und dass ich lebendiger bin, als je zuvor! Skull, Roran, Jace und Cor! Den ganzen Weg zu Magnatec sage ich ihre Namen leise vor mich hin, sodass ich gar nicht bemerke, dass ich schon fast da bin.
    Als ich die hellen Strahler von Magnatec sehe, die das Gelände beleuchten, erwache ich wie aus einem Traum. Plötzlich verlässt mich der Mut, und ich frage mich, was ich hier tue. Nach und nach schaltet sich mein Verstand wieder ein. Ich kann nicht gewinnen … sie sind Mutanten … ich bin ein Mensch. Das Einzige, was mir passieren kann, ist dass sie mir das Gleiche noch mal antun!
    Panisch fahre ich herum. Ich will zurück zu Saron und mich in seinen Armen verkriechen. Ich muss wahnsinnig sein, dass ich hierhergekommen bin! Ohne zu überlegen, renne ich los.
    Ich gehe erst langsamer, als die Lichter von Magnatec aus

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