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Schach Mit Einem Vampir

Schach Mit Einem Vampir

Titel: Schach Mit Einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Krüger
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waren, ließen nur diesen einen Schluss zu. Harris schaute auf das Nachbargebäude. Es war ebenfalls ein renoviertes Backsteingebäude. Nur etwas niedriger als das, in welchem er sich nun befand. So konnte er über das Dach schauen und die Lichter der Henry Hudson Bridge sowie die Beleuchtung der Appartementhäuser von Spuyten Duyvil und Marble Hill auf der anderen Seite des Harlem River in nördlicher Richtung erkennen. Verdammte Hitze , schoss es Harris wieder durch den Kopf. Diese löste, in Verbindung mit dem verdunstenden Löschwasser und dem Brandgestank in dem Raum, Übelkeit bei ihm aus. Sicher, er als FBI Special Agent hatte schon oft Leichen gesehen, das brachte sein Beruf nun einmal so mit sich. Auch solche, die schrecklich zugerichtet waren. Doch der Schachspieler hatte eine ganz besonders perverse Vorgehensweise, seine Opfer grauenhaft zu hinterlassen. Und konnte man sich überhaupt an den Anblick von Toten, die durch Gewaltverbrecher umkamen, gewöhnen? Harris überlegte, dass ihn das emotional wohl nie ganz kalt lassen würde. Er bewunderte Dr. Goldstein dafür, da ihm dieses Kunststück offenbar gelungen war. Mit einiger Überwindungskraft wandte sich der Agent nun dem Toten zu. Dr. Goldstein stand schon vorn übergebeugt über dem Leichnam. Als sich der Doktor Harris Aufmerksamkeit gewiss sein konnte, begann er mit seinem Bericht. Währenddessen nahm der FBI-Agent jedes Detail des Verstümmelten in sich auf. Er schaute auf einen stark verkohlten Toten. Dieser war nur mit einer Hose, Socken und Schuhen bekleidet, die ebenfalls stark verbrannt waren. Der Oberkörper lag frei. Der Stoff der Kleidung hatte sich an manchen Stellen in das Fleisch eingebrannt. Das Leder der Schuhe war durch das Feuer seltsam verzogen. Die Sohlen aus Kunststoff waren geschmolzen und beim Erkalten mit dem Teppichboden eine Verbindung eingegangen. Der Oberkörper war arg derangiert. Die Arme des bedauernswerten Opfers waren weit nach außen gestreckt. Der verkohlte Kopf lag zum Nacken gestreckt. Er war vollkommen verbrannt, sodass die Haut bis auf den Schädel heruntergebrannt war. Ein Gesicht war nicht mehr vorhanden. Dort, wo sich einst Augen und die Nase befunden hatten, klafften nur noch schwarze Löcher. Der Unterkiefer war heruntergeklappt und die bizarr weiß leuchtenden Zähne des Toten strahlten unpassend aus dem lippenlosen Mund. Harris folgte dem Bericht des bärtigen Rechtsmediziners.
    „Der Täter hat das Opfer zuerst niedergeschlagen, dann getötet. Aber der Tod trat nicht durch die Schläge ein, doch darauf komme ich gleich zu sprechen ... Danach brach er den Brustkorb auf und hat dann das Herz entnommen. Das Herz des Opfers, welches Sie dort hinten in der Ecke des Raums sehen, wurde mit einem scharfen Gegenstand, vermutlich einem Messer, post mortem aus dem Torso entfernt. Ich vermute, dass sich das Organ zuerst in unmittelbarer Nähe des restlichen Leichnams befunden hatte, ehe die Feuerwehr mit ihrer Arbeit begann. Verursacht durch das Löschwasser, wurde es dort in die Ecke gespült. Das Herz wurde daher weitgehend vom Feuer verschont. Nun zurück zum Torso.“ Harris Blick glitt vom angekohlten roten Herz wieder auf den aufgebrochenen Leib zurück. Erneut übermannte ihn Übelkeit. Der Doktor fuhr mit seiner ersten Analyse fort. „Nachdem er mit der Entfernung des Organs fertig war, füllte er den Brustkorb mit einer brennbaren Flüssigkeit. Vermutlich handelte es sich bei dem Brandbeschleuniger um Benzin oder Spiritus. Doch das werden Ihnen sicher Ihre Leute von der Spurensicherung genauer sagen können. Der Tote weist zusätzlich zum Torso starke Verbrennungen im Kopf-Halsbereich auf. Dies lässt den Schluss zu, dass dem Opfer die brennbare Flüssigkeit ebenfalls über den Kopf geschüttet wurde. Bevor der Täter den Körper jedoch in Brand setzte, steckte er die Schachfigur in den Mund- und Rachenraum. Und dann ist da noch das große Rätsel, das bereits meine Kollegen beschäftigte, die sich zuvor mit den früheren Opfern des Serienkillers befassten und keine Lösung fanden. Und ich muss Ihnen im Voraus schon sagen, dass es mir ähnlich ergehen wird.“ Harris unterbrach den Rechtsmediziner kurz.
    „Sie spielen auf die rätselhafte Blutentnahme bei den Opfern an?“
    „Ja, genau, Agent Harris. Die Blutentnahme musste vor dem Ableben stattgefunden haben. Also vermutlich, nachdem das Opfer niedergeschlagen wurde. Und der drastische Blutverlust ist dann vermutlich auch die eigentliche Todesursache. Wie

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