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Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz

Titel: Schattenfehde - Verschwoerung gegen Hessen und Kurmainz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alf Leue
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müde und du siehst auch nicht mehr aus wie das blühende Leben.“
    Berthold nickte und trank den letzten Schluck. Petz erhob sich rasch. Berthold stand ebenfalls auf und warf ein paar Münzen mehr als nötig auf den Tisch. Beim Hinausgehen hoben beide die Hand zum Abschied in Richtung des Schankwirts. Gruber grüßte lächelnd zurück.
    Als Petz die kleine Tür zur Bachgasse hin aufstieß, schlug ihnen ein eisiger Wind entgegen, der zwischen den Häusern hindurchpfiff. Es war klirrend kalt geworden in den letzten Tagen und leichter Schneefall hatte eingesetzt. Petz und Berthold zogen ihre Umhänge eng zu und gingen am Sterzbach entlang in Richtung des östlichen Stadttores. Die Wache öffnete ihnen bereitwillig das Tor, das hinter ihnen krachend wieder ins Schloss fiel. Ihr Weg führte die beiden hinaus aus Langen in die Dunkelheit hinein. Plötzlich, nach ein paar Schritten, hielt Berthold Petz am Ärmel fest. In seinem Mund lag ein bitterer Geschmack wie von Galle.
    „Ist etwas?“, fragte Petz, doch Berthold legte nur seinen Zeigefinger an die Lippen und nickte. „Ja“, flüsterte er, „irgendetwas stimmt hier nicht.“
    Petz zog behutsam sein Messer aus dem Stiefel. Vorsichtig gingen sie weiter. Aus der Dunkelheit drang ein Rascheln an ihre Ohren, wie von trockenen Zweigen. Jemand versteckte sich offensichtlich in den Büschen am Wegesrand, doch sie konnten nicht ausmachen, woher das Geräusch kam.
    „Ist da wer?“, rief Petz in die Dunkelheit. „Heraus mit dir und lass dir gesagt sein, dass du weder Geld noch Leben leicht von uns bekommen wirst!“
    Es raschelte wieder und dann stand plötzlich wie aus dem Nichts eine dunkle Gestalt etwa zehn Schritte hinter ihnen. Sie war in eine dunkle Kutte gekleidet und ihr Kopf wurde von einer großen Kapuze verdeckt, die tief ins Gesicht gezogen war. Die Gestalt hob die Hand und sagte: „Ich will weder euer Leben noch euer Geld!“
    Berthold stockte der Atem. Er kannte diese Stimme, doch er konnte nicht einordnen, woher. Er wusste nur, dass er sie nicht mit etwas Gutem in Verbindung brachte, dessen war er sich sicher.
    „Wenn dem so ist, dann komm näher und zeige dich!“, befahl Petz und umklammerte sein Messer fester, während er die schattenhafte Erscheinung, die langsam und zögerlich auf sie zukam, mit seinem Blick fixierte.
    Nur wenige Schritte vor ihnen blieb die Gestalt stehen und zog die Kapuze aus dem Gesicht. Nur einen Augenblick später sprang Berthold mit einem Satz nach vorn und würgte den Mann, der sich jedoch überhaupt nicht zur Wehr zu setzen schien. Als er zu Boden fiel, rollte sich Berthold auf ihn und hielt seine Gurgel mit der linken Hand fest umklammert, während er mit der rechten weit ausholte.
    „Hermann Etzelroth!“, brüllte Berthold wie von Sinnen. „Du Verräter, Mörder und Dieb! Sag mir, was soll ich mit dir machen? Willst du hier dein erbärmliches Leben aushauchen oder lieber am Galgen des Vogtes? Du bist der Abschaum, das Übel und du schreckst vor nichts zurück. Sogar mit einer Mönchskutte verkleidet, willst du deine abscheulichen Taten vollbringen. Du hast vor nichts Respekt, doch damit ist jetzt Schluss!“
    Berthold schlug Hermann mit aller Kraft die Faust ins Gesicht und holte wieder aus. Doch Petz war hinter ihm und fiel ihm in den Arm. „Berthold, so sehr du auch das Recht hättest, ihn zu töten, so stelle dich nicht auf die gleiche Stufe wie er. Wir sollten ihn packen und morgen zum Vogt bringen. Er wird wissen, was zu tun ist.“
    Bertholds Faust zitterte. Er wusste, dass Petz recht hatte und doch war er versucht, all seiner Wut freien Lauf zu lassen. Hermann Etzelroth blutete aus Mund und Nase und wehrte sich noch immer nicht. Er hielt seine Augen geschlossen und zitterte. Berthold packte ihn mit beiden Händen am Kragen und zog ihn von der schneebedeckten Erde zu sich empor, sodass sein Gesicht ganz dicht an dem von Hermann war.
    „Sieh mich an, du feiger Hund!“, brüllte er und schüttelte ihn. Doch plötzlich war es Berthold, als würde er den Boden unter den Füßen verlieren. Denn aus dem Dunkel trat ein weiterer Mönch und sagte mit vertrauter Stimme: „Lass ab, Berthold! Hermann hat Buße getan und kam wirklich nicht, um dich zu verletzen, sondern um sein Schicksal in deine Hand zu legen. Ich kann es bezeugen, bei Gott, unserem allmächtigen Herrn!“
    Petz trat überrascht einen Schritt zurück und ließ das Messer sinken. Bertholds Hände öffneten sich kraftlos und der Kopf von Hermann Etzelroth

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