Scheibenwelt 02 - Narren Diebe und Vampire
Pferderücken bleiben langjährigen Mitgliedern vorbehalten.
Freunde des Volkstanzes von Ankh-Morpork
c/o Die Weintraube, Leichte Straße
Wenn ihr gern über die gute alte Zeit singt, als sich alle von Dreck ernährten, wenn ihr Bier »Ale« nennt und euch eine Halbe den ganzen Abend reicht … Dann seid ihr hier genau richtig. In letzter Zeit haben sich die Dinge ein wenig verbessert, und zwar durch eine neue Klubregel. Sie verbietet das Singen von Liedern mit Texten wie »Als ich am Kai wanderte, heißa-juchhe« und »O kommt, ihr kühnen seefahrenden Burschen«. Versammlungen dauern jetzt nicht mehr so lange. Bevor man sich ein neues Bier bestellt, muss man ein Lied darüber singen, wie herrlich das letzte schmeckte.
Liga der freundlichen Feuerspucker
Ponsbrücke 12
Einer der vielen Klubs für Leute, die Sumpfdrachen halten oder züchten. Die Liga organisiert Wohltätigkeitsveranstaltungen, um Geld zu sammeln: Es dient zum Schutz der Sumpfdrachen und wird auch verwendet, um für die hohen Anwalts- und Instandsetzungskosten der Halter und Züchter aufzukommen. Achtung: Studenten, die in ihrer Unterkunft einen Sumpfdrachen halten, müssen mit einer Geldstrafe rechnen. Wenn man in dem Durcheinander genügend Körperteile von ihnen findet, werden sie von der Universität verwiesen.
SEHENS- UND ERLEBENSWERTES
Die Oper
Pseudopolisplatz
Besichtigungstouren hinter den Kulissen finden nach Absprache mit dem Inspizienten Arno statt. Seitdem Frau Plinge zur Musikdirektorin wurde, ist ein Besuch in der Oper nicht mehr annähernd so gefährlich wie früher. Der gegenwärtige Eigentümer des Hauses legt allerdings großen Wert auf Tradition und ist bestrebt, den jüngst erworbenen berühmt-berüchtigten Ruf zu wahren. Deshalb finden an jedem Tag zwei Veranstaltungen statt – um genau zwölf und fünfzehn Uhr –, bei denen die Sänger terrorisiert und junge Damen nach Vereinbarung entführt werden können.
Die Post
Oberer Breiter Weg
Eins der malerischsten öffentlichen Gebäude von Ankh-Morpork ist das Postamt. Von hier aus wurde die gewaltige Menge an Briefen und Paketen aus der Stadt in alle Ecken der Scheibenwelt weitergeleitet. Unglücklicherweise bewirkten einige Kriege, die Pleite der Stadt und der Umstand, dass niemand bezahlt wurde, schon vor langer Zeit den Zusammenbruch dieses beneidenswerten Systems. Heute finden es die Leute einfacher, ihre Briefe einem vorbeikommenden Zwerg mitzugeben.
Daran gibt es nichts auszusetzen, solange der betreffende Zwerg weder essbar aussieht noch den Eindruck erweckt, Geld zu besitzen. In allen wichtigen Städten der Sto-Ebene gibt es Zwergen-Gemeinden, zwischen denen reger Verkehr herrscht. Für eine kleine Gebühr sind Zwerge gern bereit, Post weiterzuleiten. Für eine ziemlich große Gebühr verzichten sie sogar darauf, Briefe zu öffnen und ihren Reisegefährten besonders interessante Stellen vorzulesen.
Diese Art des Postdienstes funktioniert zwar recht gut, ist jedoch ein wenig langsam. Wenn Silvesterkarten einigermaßen pünktlich ankommen sollen, schickt man sie am besten einige Wochen vor dem vorherigen Silversterfest ab.
Das große Postamt steht heute leer, sieht man einmal von einigen Raben, Wasserspeiern, Ratten und Leuten ab, die Schmutzkrusten auf der Haut lieben. Hinzu kommt natürlich der Postmeister. Er verdankt sein Amt königlicher Berufung, die immer wieder vererbt und nie widerrufen wurde. Das Gehalt blieb über Jahrhunderte hinweg unverändert und beträgt zwei Ankh-Morpork-Dollar, was bedeutet: Für Lebensmittel und warme Kleidungsstücke ist der gegenwärtige Postmeister bereit, Neugierige herumzuführen.
Überseht nicht – wie könntet ihr auch – die etwa fünfhundert Tonnen nie zugestellter Post, die sich während der letzten katastrophalen Tage des Postamts angesammelt haben. An den unteren Hängen kann man oft Geschichtsstudenten beobachten, die mit jeder Schaufel neue historische Wunder entdecken.
Das Maßamt
Das Vorwerk, Straße der Geringen Götter
Das Maßamt wurde von Olfa Quimby geschaffen, einem früheren Patrizier von Ankh-Morpork, und es genießt die volle Unterstützung des gegenwärtigen Patriziers. Es setzt noch immer Normen für Gewichte sowie Maß- und Zeiteinheiten fest, sowohl für die Stadt als auch für andere Regionen, und es unterhält gute Kontakte zur Universität.
In den Zimmern des Maßamts liegen noch immer die Standardbeispiele von Objekten aus Redewendungen in der Art von »wie Pech und Schwefel
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