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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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wie jeder Tropfen Blut aus Aneesas Gesicht wich. In ihren wundervollen Augen funkelten glasklare Tränen, als sie ihr Kinn ein Stück anhob.
    „Diesen … unwürdigen Kommentar schreibe ich deiner angeschlagenen Verfassung zu und bestehe nicht auf einer Entschuldigung“, brachte sie leise, aber sehr würdevoll hervor. „Ich gehe jetzt nach unten, um deine Familie ein wenig besser kennenzulernen. Solltest du dich dazu durchringen können, nicht länger deine schreckliche Kindheit zu betrauern und stattdessen lieber eine bessere Zukunft anzustreben, weißt du ja, wo du mich finden kannst.“

8. KAPITEL
    Aneesa saß neben Annabelle an einem der runden Tische und hatte gerade ihren Kaffee ausgetrunken. Sie versuchte, sich auf das Gespräch zu konzentrieren, war aber immer noch zu aufgewühlt und verletzt von Sebastians rüdem Benehmen.
    Außerdem belastete sie das Wissen um das schreckliche Ereignis im Leben dieser wunderschönen Frau neben ihr. Annabelle war ausgesprochen reizend und erzählte gerade von ihrem Zwillingsbruder Alex, einem erfolgreichen Rennfahrer, der in Australien lebte und nicht zur Hochzeit kommen konnte.
    „Jack, unser älterer Bruder, müsste eigentlich längst hier sein, aber ich habe ihn noch nicht gesehen. Ich weiß, dass Jacob ihn dringend sprechen wollte und …“
    Annabelle brach ab und schaute zur Tür. Aneesa folgte ihrem Blick. Ihr wurde fast schwindelig vor Erleichterung, als sie Sebastian dort stehen sah – neben Jacob. Ihr Herz klopfte bis zum Hals, während sie ihren Liebsten beobachtete, der seinem Bruder die Hand entgegenstreckte. Doch Jacob ignorierte die Geste und zog Sebastian in eine brüderliche Umarmung.
    Da sie wusste, dass sie jeden Moment in Tränen ausbrechen würde, murmelte Aneesa eine vage Entschuldigung in Annabelles Richtung und zog sich hastig zurück. Plötzlich fühlte sie sich zu Tode erschöpft. All die widerstreitenden Emotionen der letzten Tage waren einfach zu viel für sie. Außerdem riet ihr Instinkt, Sebastian Zeit allein mit seiner Familie zu geben.
    Kaum in der luxuriösen Suite angekommen, wurde Aneesa von Müdigkeit übermannt, sank aufs Bett und war eingeschlafen, noch bevor sie unter die Decke schlüpfen konnte.
    Sie erwachte abrupt, als sie hörte, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde. In der nächsten Sekunde stand Sebastian auf der Schwelle. Jackett und Krawatte hatte er abgelegt. „Wo warst du die ganze Zeit?“
    „Ich wollte mich nur eine Minute ausruhen, dann muss ich eingeschlafen sein …“
    Sebastian setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Tut mir leid, was ich gesagt habe. Ich hatte kein Recht, meine üble Laune an dir auszulassen, nachdem du so großzügig warst, dir mein Gejammer anzuhören.“
    „Ich habe dich mit Jacob zusammen gesehen“, sagte sie leise.
    Jetzt lächelte er reuig. „Du hattest recht. Es ist nicht alles gleich auf einen Schlag in Ordnung zwischen uns, aber das wird schon. Jacob ist zurückgekommen, um zu bleiben. Er will Wolfe Manor von Grund auf renovieren und es dann vielleicht verkaufen. Nebenbei habe ich herausgefunden, dass er im Hintergrund als Designberater beim Wiederaufbau dieses Hotels fungiert hat. So hat er auf seine Art doch aus der Ferne über mich gewacht.“
    Spontan hob Aneesa eine Hand und strich über Sebastians Wange. „Das freut mich für dich. Ich hoffe, dass es für euch alle …“
    Mit einer ungestümen Bewegung riss Sebastian sie in seine Arme und küsste sie voller Leidenschaft und mit einer Intensität, die ihr heiße Tränen in die Augen trieb.
    „Wenn du nicht gewesen wärst, würde ich jetzt wahrscheinlich bewusstlos mit einer leeren Whiskyflasche im Arm nebenan auf dem Teppich liegen und jedermann verfluchen“, murmelte er heiser.
    Sie errötete vor Freude. „Ich habe dir nichts gesagt, was du nicht schon wusstest“, wiegelte sie ab.
    „Du hast viel mehr getan, und das weißt du auch.“
    „Ich würde alles tun, wenn es dir nur hilft“, hörte sie sich sagen.
    „Wirklich alles?“
    Sein neckender Tonfall ließ sie aufhorchen. Und als sie den Blick hob, wurde ihr ganz heiß von dem unverhohlenen Hunger in Sebastians funkelnden blauen Augen.
    „Alles, was du willst …“, hauchte sie und lehnte sich gegen seine breite Brust.
    Als Aneesa im Morgengrauen erwachte, lag sie allein im Bett. Sie streckte die Hand aus und lächelte selig, weil die Stelle, wo Sebastian gelegen hatte, noch warm war. Rasch rollte sie sich auf die Seite und presste ihr Gesicht in

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