Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
zunächst nur wenige Mikrometer dicker Bindegewebssaum zwischen Prothese und Knochen bilden, der im Laufe von Monaten immer breiter wird und schlieÃlich dazu führt, dass die Prothese sich frühzeitig lockert. Daher ist es ganz wichtig, eine von dem Operateur verordnete Teil be lastung kontinuierlich einzuhalten. Auch bei einer erlaubten Vollbelastung darf dem künstlichen Hüftgelenk noch keine Maximalbelastung (Sport, Sprünge, Sprints usw.) zugemutet werden.
Späte Lockerung
Irgendwann einmal lockert sich jede Hüftprothese. Für die »Lebensdauer« eines künstlichen Hüftgelenks, die in et wa 15 bis 25 Jahre betragen kann, ist der feste Kontakt der Prothese im knöchernen Verankerungslager entscheidend.
Die späte Lockerung nach vielen Jahren ist häufig ein Problem des Abriebs: Kleine Abriebpartikel (Polyäthylen, aber auch Metall, Keramik) lösen sich aus der Prothesenpfanne und werden hier von Makrophagen (Fresszellen) in der Gelenkhöhle aufgenommen. Diese Makrophagen wandern in den Spalt zwischen Knochen und Metall (oder Zement) und führen zu einem Auflösen der Knochensubstanz. Der Prozess dauert Jahre, führt aber letztlich dazu, dass sich die Prothese langsam lockert. Der Abrieb kann heutzutage durch die Verwendung verbesserter Materialien deutlich reduziert werden.
Sowohl bei zementfreien wie auch bei zementierten Hüftprothesen treten in etwa gleicher Häufigkeit Lockerungen der Prothese auf.
Auch Fehlbelastungen, Materialermüdung, Werkstoff- oder Fertigungsfehler, Korrosion, Ermüdung oder Erkrankung des Knochengewebes, eine Metallallergie oder Positionierungs-(Achs-)fehler beim Einbau der Prothesen sowie Infektion kommen als Lockerungsursache in Frage.
Gut informiert, sicher operiert
Der richtige Zeitpunkt
Der Einbau eines künstlichen Hüftgelenks ist heute eine Routineoperation. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie auch mit erheblichen Komplikationen verbunden sein kann. Der Zeitpunkt, wann man sich zu einem solchen Eingriff entscheidet, muss daher wohlüberlegt werden und hängt sowohl von der individuellen Risikobereitschaft als auch vom persönlichen Anspruch an die Mobilität ab.
Bevor man eine Operation in Betracht zieht, sollten alle nicht operativen â »konservativen« â MaÃnahmen versucht worden sein, wie vor allem folgende:
Medikamente, insbesondere schmerz stillende und entzündungshemmende Stoffe (z. B. Diclofenac, Ibuprofen),
physiotherapeutische MaÃnahmen wie Bewegungsbäder, Traktionsbehandlungen (Längszug), Dehnungs- und Kräftigungs übungen,
Spritzen in das Gelenk, z. B. mit kortisonhaltigen Medikamenten,
Reduktion von Ãbergewicht,
Entlastung des Hüftgelenks durch einen Handstock, Gehstütze oder Regenschirm,
Umstellung der sportlichen Aktivität auf gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Aquatraining oder Schwimmen.
Grundsätzlich sollte der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks erst erwogen werden, wenn die konservativen MaÃnahmen keine Linderung mehr schaffen und die Hüftarthrose zu einer deutlichen Einschränkung der persönlichen Lebensqualität führt. Früher galt als Faustregel oft, dass der richtige Zeitpunkt zum Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks dann gekommen sei, wenn die Schmerzen auch in Ruhe und nachts auftreten. In der Tat ist zu diesem Zeitpunkt die Zerstörung des Gelenks meistens so weit fortgeschritten, dass konservative MaÃnahmen nicht mehr helfen und ein weiteres Zuwarten zu unnötigen Erschwernissen führen würde. Aus heutiger Sicht muss die Festlegung des richtigen Operationszeitpunkts aber auch an die persönliche Beanspruchung angepasst werden.
PROFITIPP
Früher oder später operieren?
Argumente für einen möglichst frühen Operationszeitpunkt
In jungen Jahren werden die Gelenkfunktion und die Belastbarkeit für berufliche oder sportliche Aktivitäten wiederhergestellt.
Die Ausbildung von Muskelverkürzungen ist noch nicht so weit fortgeschritten. Damit kann auch das künstliche Gelenk nach der Operation besser bewegt werden.
Die Operation ist etwas einfacher, da bei einer nicht so weit fortgeschrittenen Erkrankung noch keine schweren Knochenveränderungen eingetreten sind, die die Operation schwieriger machen.
Der operative Eingriff selbst und auch eventuelle Komplikationen werden mit zunehmendem Alter belastender.
Argumente für einen
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