Schmerzfrei & beweglich mit dem neuen Hueftgelenk
ohne dass diese herausspringt (»luxiert«). Manchmal ist es notwendig, zum Erreichen dieser Situation eine Verlängerung des Beins um 1â2 cm in Kauf zu nehmen. Die Gelenkstabilität ist immer wichtiger als das Erreichen einer identischen Beinlänge.
Etwas abweichend hiervon ist das Operationsverfahren bei der Hüftkappe (= Oberflächenersatz). Hier wird der Hüftkopf belassen und lediglich abgefräst. Dann wird eine Kappe aufzementiert, die Reste des Hüftkopfes und der Oberschenkelhals bleiben erhalten.
In jüngster Zeit werden Navigationssysteme zur exakten Positionierung der einzelnen Prothesenteile eingeführt. Bei diesen Systemen sind die Instrumente mit kleinen Infrarotsendern versehen, die von einer Kamera geortet werden können. Ein Computer gibt daraufhin dem Arzt Daten über die Position der Prothesenteile an. Das Verfahren führt zu einer gröÃeren Exaktheitund Konstanz beim Setzen der einzelnen Prothesenkomponenten. Ob hieraus eine längere Haltbarkeit oder bessere Funktion der Prothesen resultieren, bleibt abzuwarten.
INFO
Operation per Roboter?
Bisherige Versuche, Prothesen mit einem Roboter einzusetzen, haben sich nicht bewährt. Es kam bei diesem Verfahren häufig zu einer Schädigung der Weichteile! Eine Navigation kann aber sinnvoll sein.
Wenn alle Prothesenteile korrekt sitzen, werden die noch vorhandenen Anteile der Kapsel wieder verschlossen, abgelöste Muskulatur wird wieder angeheftet. Die eröffnete Muskelhülle, das Unterhautfettgewebe und schlieÃlich die Haut werden verschlossen. Meistens wird zum Abfluss des Blutes eine Drainage gelegt.
Ein gröÃerer Eingriff: Die Auswechslung einer Hüftprothese
Die Auswechslung einer Hüftprothese wird erforderlich, wenn sich Pfanne oder Schaft â oder beide â gelockert haben. Ursache einer Prothesenlockerung ist üblicherweise die mechanische Lockerung durch Alterung der Prothese.
Eine Lockerung des Prothesenstieles macht sich in der Regel durch heftige Schmerzen bemerkbar. Die Pfannenlockerung hingegen ist oftmals über groÃe Zeiträume schmerzfrei, dabei kann man auf dem Röntgenbild meist bereits früher Defekte im Knochen beobachten. Eine regelmäÃige Kontrolle (bei Prothesen, die länger als zehn Jahre implantiert sind: jährlich) ist daher wichtig.
Der Wechsel der gesamten Prothese ist ein gröÃerer Eingriff als die Erstimplantation. Meist werden für den Wechsel zementfreie Implantate verwendet. Da diese oftmals eine schlechtere Fixierung im Knochen haben, müssen Sie bei einem Prothesenwechsel damit rechnen, dass Sie zur Entlastung mehrere Wochen lang Gehstützen benötigen werden.
Bei einer gelockerten Pfanne muss häufig eine neue, etwas gröÃere Pfanne eingesetzt werden. Bei noch gröÃerenKnochendefekten hingegen sind oftmals Unterfütterungen oder Stützringe notwendig, um knöcherne Defekte zu überbrücken.
Lockert sich der Prothesenstiel, ist in der Regel ein gröÃerer bzw. längerer Schaft einzusetzen, der sich im noch »unverbrauchten« Anteil des Knochens verankert. Um alle hierbei entstehenden Schwierigkeiten zu meistern, werden häufig zusammensetzbare Prothesen verwendet. Jeder Prothesenwechsel erfordert aber einen längeren Prothesenstiel, der immer weiter in den Oberschenkelknochen reicht.
Insbesondere bei einer Lockerung zementierter Prothesen muss man immer damit rechnen, dass der Knochen aufgemeiÃelt werden muss, um Zementreste zu entfernen. Aber auch beim Austausch zementfreier Prothesen kann es, gerade bei einem Wechsel, zu Verletzungen oder Brüchen des Knochens kommen. In all diesen Fällen müssen die entstandenen Defekte durch Schrauben, Drahtschlingen oder Ãhnliches wieder repariert werden.
Oft ist nach einer solchen Operation eine längere Entlastung oder Teilbelastung über mehrere Wochen notwendig.
TIPP
Rechtzeitig austauschen!
Wenn keine anderen allgemeinen körperlichen Gründe dagegen sprechen, sollte mit einem Prothesenaustausch nie zu lange gewartet werden, da der Eingriff mit zunehmender Lockerung ungleich schwieriger und für den Patienten belastender wird.
Nach der Operation: Die ersten Schritte
Die erste Woche danach
In der ersten Woche nach der Operation richtet sich das Hauptaugenmerk auf die Bekämpfung von Schmerz- und Schwellungszuständen, die rasche Mobilisierung sowie das Erkennen und Beherrschen von
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