Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
milchiger Schleier über seinen Augen, so dass er
alles wie in einem Nebel sah.
Lukas,
Sourcer, Chancer und die Na’Ean-Schmetterlinge begriffen diese Attacke sofort.
»Raus
hier!! Alle raus hier! Und hinter uns her!!!«, übernahm Lukas von jetzt auf
gleich das Kommando. Er wusste auch nicht wie und warum, aber alle hörten auf
ihn – es blieb aber keine Zeit, sich darüber zu freuen.
Schnell
flog er vor Sebastian und griff sich seinen Finger. Die anderen Schmetterlinge
machten es ihm nach.
»Los!
Los! Los!«, brüllte er alle an und der Trupp setzte sich langsam in Bewegung.
Lukas
versuchte, den Weg, den sie hineingenommen hatten wieder zurückzufliegen…was
aber wesentlich schwieriger war, als angenommen.
Das
waren aber auch verflixt ungerade Konstruktionen, die sich Nr. 1 da ausgedacht
hatte.
Verdammt,
fluchte eine Stimme in Lukas Köpfchen, und er bemühte sich so zu tun, als
wüsste er, was er tat.
Chancer
und Sourcer unterstützten ihn. Auch sie hatten keinen blassen Schimmer mehr, wo
sie waren und wie der Weg zurückführte.
»Brotkrumen
wären nicht schlecht gewesen«, grinste Sourcer Chancer an. Die beiden hatten
sich vor Lukas abgesetzt. Ihre beiden Ritter waren nicht hier unten, sondern
oben auf dem Schiff. Sie konnten dadurch immer ein paar Meter vorfliegen,
schauen, ob sie von dort gekommen waren…, und Lukas Zeichen geben.
Die
Blindentruppe folgte ihnen, die beiden Techniker in der Mitte – sie hatten
nicht die Absicht, sich wie die beiden Schmetterlinge vorne mit einzubringen.
Was
sollten sie machen, wenn sie auf einmal vor zwei Androiden standen?
Und
genau die Gedanken schossen Chancer und Sourcer in dem Moment auch durch den
Kopf. Die beiden sahen gerade, wie sich an einer Gabelung zwei Androiden
positionierten. Kampf-Androiden! Aber sie warteten!? Sie griffen nicht sofort
an! Sie beobachteten!
Die
Schmetterlinge führten die Gruppe sofort von den beiden Killern weg.
Als
Chancer Lukas zuwinkte, sie sollten ihnen folgen, fiel sein Blick auf eine Granate,
die ein Techniker an seiner Seite hatte.
Verteidigen!
Damit geht’s, befahl eine Stimme, bei der er keine Ahnung hatte, von wem sie
kam. Sie klang alt und müde, sie klang wie von einem alten Schmetterling – aber
das war auch schon alles in der Hektik, was Chancer dabei einfiel.
Der
Schmetterling überließ Sourcer die Führung und schoss an Lukas und Sebastian
sowie an vier Na’Ean vorbei. Mit seinen Patschehändchen griff er nach der
Granate, die sich am Gürtel des Technikers befand…und machte sie ab.
»Das
sind Woundwilder?!«, sagte der Mann erschrocken, der nicht wusste, ob diese
Monster-Granaten, die ein gesamtes Hochhaus einreißen konnten, in den Händen
eines Schmetterlings so richtig aufgehoben waren. Sofort wollte der Techniker
nach dem Schmetterling greifen…, da bewegte sich sein Arm nicht. Auch seine
Hand war für einen kurzen Moment taub!
Eine
unsichtbare Macht beherrschte ihn kurz!
Entsetzt
schaute er auf und konnte nur sehen, wie der Schmetterling ihn ignorierend
wieder verließ.
Dann
war die Taubheit von Hand und Arm zu seinem Erstaunen wieder verschwunden!
Aber
er hatte nicht die geringste Absicht, seine geschützte Position, hier inmitten
der Na’Ean zu verlassen. Hier war ihm alles nicht geheuer. Alleine die Wände
aus Erz verschafften dem Ganzen noch eine unheimlichere Gestalt. Nicht alles
war aus diesem Material. Hier und da waren tatsächlich Rohre und Kabel. Es
schien beinahe so, als wäre der Kubus selber ein Experiment. Als hätte der
Hauptcomputer versucht, selber die beste Verteidigungsanlage herzustellen, die
es gegen Ritter gab.
Eigentlich
auch verständlich, dachte sich Sebastian, der nun wie ein Kleinkind an der Hand
seines Schmetterlings geführt werden musste. Er bekam nicht mit, wie Chancer
mit der Granate in der Hand an ihm vorbeischoss. Kaum hatte er vorne zu Sourcer
aufgeschlossen, da konnte Lukas nur sehen, wie sicher die beiden auf einmal die
Gänge wählten. Aber wenn er sich nicht täuschte, waren die Verfolger ganz
woanders! Und sie wurden immer mehr. Bei jedem Schritt, den sie machten, konnte
Lukas durch die Zwischenräume erkennen, wie sich die Androiden auf einem
Parallelgang sammelten!
Auf
einmal gab es eine Explosion.
Mit
lautem Geschrei stürmten fünf normale Rebellen-Soldaten der Blauen Rose auf die
Gruppe Androiden in dem Seitengang zu. Sie hörten knackende Knochen, Schüsse
und weitere Schreie.
Aber
sie durften
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