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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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waren, auch seine Frau aus dem Weg zu räumen, und auch das Problem mit Maja hatten sie gelöst. Aber dann war diese Polizeipsychologin aufgetaucht. Es war ein Riesenfehler gewesen, sie mit zur Farm zu nehmen, die reinste Paniklösung. Andererseits hatten sie sie nicht in Christians Haus sterben lassen können, dann hätte niemand mehr an den Selbstmord geglaubt. Außerdem war es zu verlockend gewesen herauszufinden, was die Bullen eigentlich wussten.
    Aber egal. Bald lag sie 500 Klafter tief im Kattegatt.
    Nach kurzer Beratschlagung hatten Jim und Søren sich geeinigt, dass Jim den Notplan umsetzte, während Søren hinter ihnen aufräumte. Die lange zurückliegende Tat, bei der diese Oma verbrannt war, hatte den letzten Ausschlag gegeben – die Schlinge hatte sich zugezogen. Er musste so schnell wie möglich das Land verlassen.
    In der Mitte der Øresundbrücke drosselte er die Geschwindigkeit auf 80 km/h. Er öffnete das Handschuhfach und nahm die Browning heraus. Dann lenkte er den Wagen näher an die Leitplanke heran, kurbelte das Fenster herunter und schleuderte die Pistole mit Schwung hinaus. Er verfolgte ihren Bogen über die Leitplanke in die Tiefe, richtete den Blick wieder auf die Straße und beschleunigte auf die zulässige Geschwindigkeit.
    Vor ihm lag die schwedische Mautstelle. Am Straßenrand standen ein paar schwedische Polizeiwagen. Er ging vom Gas. Es gab keinen anderen Weg.
    Jim wählte eine bemannte Kasse. Da nicht viel Verkehr war, ging es zügig voran. Er bezahlte bar mit dänischen Kronen, die Schranke ging hoch, und er fuhr zu einem Zollbeamten, der ihn an die Seite winkte.
    *
    Der schwedische Zollbeamte Mathias Gustafsson hatte gerade erfahren, dass die dänische Polizei einen dänischen Mann mittleren Alters suchte, der unter dem Namen Jim Hellberg oder Michael Jensen reiste.
    Der Fahrer des schwarzen BMW mit dänischem Kennzeichen war mittleren Alters. Er trug ein sportliches, hellgrünes Polohemd, hatte einen Vollbart, eine Designerbrille und dunkles, nach hinten gegeltes Haar. Der Mann lächelte, als er das Fenster nach unten ließ.
    »What can I do for you, officer?«, fragte der Mann, ehe Mathias etwas sagen konnte.
    »American?«
    »Canadian«, sagte der Mann und reichte seinen dunkelblauen Pass durchs Fenster.
    Mathias Gustafsson schlug den Ausweis auf und kontrollierte das Bild. Es war sehr ähnlich, außer dass der Mann auf dem Foto keine Brille trug. Als Mathias noch einen Blick in das Wageninnere warf, nahm der Mann seine Brille ab.
    »Donald Smith?«
    »Ja«, antwortete er auf Englisch.
    »Was machen Sie in Schweden?«, fragte der Zöllner.
    »Ich war geschäftlich in Dänemark. Jetzt will ich einen alten Freund in Stockholm besuchen, den ich schon viele Jahre nicht mehr gesehen habe.«
    Mathias Gustafsson kontrollierte den Pass noch einmal und warf einen letzten Blick auf den Fahrer. Dann gab er ihm den Ausweis zurück.
    »Willkommen in Schweden. Gute Fahrt!«
    Donald Smith bedankte sich und fuhr weiter. Mathias Gustafsson winkte schon den nächsten Wagen an den Rand.
    *
    Als er einige hundert Meter zwischen sich und den Grenzübergang gelegt hatte, ließ Jim Hellbergs Spannung etwas nach. Die Landschaft war grün und üppig. Schweden ist ein schönes Land, dachte er. Und er war jetzt Donald Smith, ein Kanadier mit Adresse in Road Town auf Tortola, einer der Britischen Jungferninseln. Er dachte an Stine und Lukas, und ein Stich durchfuhr ihn. Er sah das glückliche Gesicht seines Sohnes vor sich. Aber er würde es bei Stine schon gut haben. Sie konnte das Haus verkaufen. Und das Konto war gut gefüllt. Not leiden würden sie nicht. Sie gehörten zu seinem alten Leben, zu Jim Hellberg. Und dieses Kapitel war nun abgeschlossen.
    Für immer.
    Donald Smith hatte Vorkehrungen getroffen, um seine Aktivposten zu sichern. Stine glaubte, dass das geplante Segler-Resort auf den Seychellen errichtet wurde. Aber sie – und die Polizei, falls sie so weit kamen – würden auf den tropischen Inseln vor der Küste Tansanias vergeblich danach suchen. Donald Smith hatte sein Vermögen auf den Britischen Jungferninseln über ein ausgeklügeltes Netzwerk an Offshore-Gesellschaften, Trustfonds und anonymen Konten in der Schweiz angelegt. Donald Smith hatte vorgesorgt.
    Er lächelte vor sich hin. Er freute sich darauf, Benn wiederzusehen, und war gespannt zu sehen, wie weit das Resort fortgeschritten war. Bis auf weiteres würde Benn seine Familie sein. Donald Smith hatte keine eigene

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