Schwanger Schwanger
wusstest doch, dass Mac einen Zwillingsbruder hat?"
"Er hat es mir auf der Fahrt gesagt", erwiderte Abby in einem beinahe schnippischen Tonfall.
"Letzten Monat gab es einen ziemlichen Aufruhr, als Cade nach Balahar reiste und sich für Mac ausgab. Durch Zufall heiratete er König Zakariyya Al Farids Adoptivtochter und verliebte sich dann in sie. Cade und Serena haben noch einmal geheiratet, weil sie nicht sicher waren, ob die erste Zeremonie in den Staaten anerkannt wurde, da sie in Balahar Macs Namen angegeben hatten.
Eine Zeitlang herrschte dort ein großes Chaos, aber nun ist alles gut gegangen."
Jessica ging zur Seite und wies Abbie in das Schlafzimmer. "Habe ich dir jemals erzählt, dass meine Cousins ursprünglich aus Sorajhee stammen, das neben Saudi-Arabien liegt?"
Nach nur einem Schritt hielt Abbie inne. "Ich dachte, er hätte sich das ausgedacht. Er ist gar kein Texaner?"
"Lass ihn das bloß nicht hören. Sie sind durch und durch Texaner", erklärte Jessica lächelnd. "Sie hatten immer schon die doppelte Staatsangehörigkeit, da ihre Mutter ihre amerikanische Staatsbürgerschaft nicht aufgegeben hatte, als sie den Kronprinzen von Sorajhee heiratete. Damals gab es in ihrem Land einen großen Skandal, aber sie war später eine beliebte Königin. Als König Ibrahim ermordet wurde, glaubte Tante Rose, dass ihre Söhne in Gefahr seien, und sie brachte die Kinder mit Hilfe meines Vaters aus dem Land. So wurden sie zu den Colemans in Bridle, Texas. Es ist eine lange Geschichte, aber ich will dich jetzt nicht damit langweilen."
Abbie sank auf das Bett, als ob ihre Beine sie nicht mehr tragen konnten. "Er ist wirklich ein Prinz?"
"Mac?" Aha, dachte Jessica, die so tat, als hätte sie nicht gemerkt, dass Abbie immer nur von einem Cousin sprach. Natürlich musste sie Alex und Cade erst noch treffen, und sie war mit Mac vom Flughafen gekommen, aber trotzdem... "Ein nerviger Prinz, wenn du meine wahre Meinung hören willst", sagte Jessica mit einem liebevollen Lachen. "Sie lebten schon bei Mom und Dad, bevor ich geboren wurde, so dass sie eher Brüder als Cousins für mic h sind. Mac hat mich am meisten geärgert. Wenn er mich auf die Palme bringen will, nennt er mich Husky, denn diese Hunderasse hat häufig verschiedenfarbige Augen. Er weiß genau, dass ich es hasse, ein blaues und ein grünes Auge zu haben. Wenn er mich nur necken will, dann nennt er mich Blondie." Sie berührte ihr Haar und wünschte, es hätte nicht die Farbe von Karotten.
Abbie lächelte zwar, aber sie schien mit ihren Gedanken woanders zu sein.
"Mensch, da schwatze ich über meine Cousins, wenn du offensichtlich etwas Ruhe brauchst. Ich weiß nicht, wo Mac bleibt." Sie schaute über die Schulter und erblickte Mac, der mit dem Gepäck den Flur entlangkam. Sein Gesichtsausdruck war düster wie ein Tornado, und Jessica hob erstaunt die Brauen. Etwas Unangenehmes musste zwischen ihrem Cousin und ihrer Freundin auf der Fahrt von Austin passiert sein.
"Willst du rein oder raus?" fragte er barsch. "Ich kann diese Taschen nicht durch die Tür tragen, wenn du da stehen bleibst.“
Jessica trat ins Zimmer, um ihm Platz zu machen. Sämtliches Gepäck wurde von ihm mit einem Ruck auf das Bett befördert. "Miss Jones, Jessica", sagte er kühl und verließ das Zimmer, ohne zurückzuschauen. Seine Schritte waren noch laut zu hören, und dann wurde die Haustür zugeschlagen.
Jessie staunte. Noch nie hatte Mac sich so verhalten. Er konnte sehr charmant sein, aber auch hochmütig und stolz. Unhöflich war Mac jedoch noch nie gewesen, geschweige denn, einer Frau gegenüber. Sie schaute verwundert zu Abbie. Wieso reagierten die beiden so aufeinander? Sie hatten sich doch gerade erst getroffen. Was konnte in kaum einer Stunde einen solchen Keil zwischen sie getrieben haben?
Ihre Fragen zurückstellend, zeigte Jessica auf das angrenzende Bad. "Das ist dein Badezimmer. Auf der anderen Seite führt es zu meinem Zimmer, also schließ die Tür, wenn du das Bad benutzt. Ich lasse dich jetzt allein, damit du dich vor dem Abendessen noch etwas ausruhen kannst. Vielleicht möchtest du auspacken, etwas schlafen oder duschen. Mach, was du möchtest, ich bin unten im Büro, wenn du etwas brauchst, oder wenn ich dir das ganze Haus zeigen soll.
Wir essen um sechs. Bei uns geht alles ganz leger zu, obwohl Mom manchmal die Hände und Ohren kontrolliert."
"Dann werde ich mich hinter den Ohren waschen", entgegnete Abbie, die ein Lächeln versuchte, aber eher wütend und
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