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Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht

Titel: Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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fünf Minuten geduscht, bin anschließend in ein Schlafrohr gekrochen und habe den Rest der Zeit versucht etwas zu schlafen.«
    »Mit wem haben Sie geredet?«
    »Praktisch mit niemandem. Mit Lieutenant Frekka, der den Simulator bedient hat. Und dann habe ich ein paar Worte mit Rags gewechselt – Lieutenant Ragsall, der in unserer Gruppe als Fähre Sieben geflogen ist – im Piloteneinsatzraum.«
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Ich habe ihn gefragt, wie viele von uns die Fünfte seiner Ansicht nach behalten würde«, sagte Mallar.
    »Und was hat er darauf geantwortet?«
    »Dass man in der Schlacht gewöhnlich nicht das Pferd verliert und den Reiter zurückbekommt – also, dass die in einer neuen Flotte höchstwahrscheinlich genausoviel Piloten wie Jagdmaschinen brauchen würden.«
    »Mit wem haben Sie sonst noch geredet?«
    Mallar schüttelte den Kopf. »Mit dem Chef der Crew für meinen X-Flügler, mit dem Flugführer – sonst erinnere ich mich an nichts. Major, ich war nervös und wenn ich nervös bin, bin ich nicht sehr gesprächig.«
    »Weshalb waren Sie nervös?«
    »Ich hatte Angst, dass ich einen Fehler machen könnte. Dass man bedauern würde, dass man mir eine Chance gegeben hat.«
    »Haben Sie außerhalb des Stützpunkts mit jemandem gesprochen?«
    »Ich habe den Stützpunkt überhaupt nicht verlassen.«
    »Und wie ist es mit Ihrem Komm?«
    »Nein.«
    »Sind Sie da ganz sicher? Wollen wir uns das Kommregister ansehen?«
    »Ich habe mit niemandem gesprochen – warten Sie, doch, ich habe versucht, Admiral Ackbar anzurufen. Aber er war nicht zu erreichen.«
    »Schon wieder Admiral Ackbar«, sagte Gant. »Haben Sie eine besondere Beziehung zu ihm?«
    »Er war mein Fluglehrer. Und er ist mein Freund.«
    »Sie haben sich recht schnell mit jemandem von Rang und Namen angefreundet, nicht wahr?«
    »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen. Als ich im Krankenhaus aufwachte, war Admiral Ackbar da. Unsere Freundschaft geht von ihm aus – ich wusste ja nicht einmal, wer er ist, und hätte mich deshalb gar nicht an ihn heranmachen können. Ich habe erst viel später erfahren, wer er ist.«
    »Wenn Ihre Freundschaft auf seine Initiative zurückgeht, weshalb haben Sie ihn dann angerufen?«
    »Weil ich gerade eine gute Nachricht erhalten hatte und sonst niemanden hatte, der sich mit mir darüber freuen konnte.« Mallar beugte sich vor und legte beide Hände flach auf den Tisch. »Hören Sie, Major – ich weiß, wir haben Mist gebaut, und ich weiß, dass man mich zurückschicken wird. Aber jeder einzelne von uns wäre lieber gestorben, als ohne den Commodore hier aufzutauchen.«
    »Tatsächlich«, sagte Gant. »Nach meiner Information hat in Ihrem ganzen Geschwader niemand auch nur einen einzigen Schuss abgegeben.«
    »Das konnten wir auch nicht«, sagte Mallar und sprang auf. Das wirkte so drohend, dass der Posten in der Ecke einen Schritt vortrat. »Es war wieder genauso wie auf Polneye. Sie haben auf uns gewartet. Das ging alles so schnell, dass wir kaum mitbekommen haben, was eigentlich passiert ist. Ich wurde in den ersten fünf Sekunden wenigstens dreimal getroffen und ich glaube, bei anderen war es noch schlimmer. Aber ich habe bis zu dem Augenblick, wo das letzte yevethanische Schiff weggesprungen ist, immer wieder meinen Abzug betätigt – in der Hoffnung auf ein grünes Licht und ein Wunder.«
    Gants Hand schoss vor und packte Mallar am rechten Handgelenk, drehte ihm die Handfläche nach oben, so dass man an der Handfläche bläuliche Blasen und am Daumen blutigen Schorf sehen konnte.
    Major Gant schob eine Braue hoch und ließ die Hand los. Er setzte sich wieder hin und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ja. Die haben tatsächlich auf Sie gewartet – an einem Punkt einundneunzig Lichtjahre außerhalb des Koornacht-Sternhaufens. Das war nicht einfach ein Schuss ins Blaue. Die wussten ganz genau, was sie wollten. Und das ist mein Problem. Das ist mein Problem mit dieser ganzen Geschichte.«
    Mallars Haltung lockerte sich. »Ich weiß nicht, wie die Yevethaner auf die Idee gekommen sind, dort auf uns zu warten – sonst hätte ich es Ihnen sofort gesagt, als Sie hier hereinkamen, statt Sie herumstochern zu lassen. Ich weiß nur, dass sie es von jemandem erfahren haben müssen, der es vor mir gewusst hat – vor den Piloten. Sagen Sie mir, wenn ich mich täuschen sollte, aber ich glaube nicht, dass ein Interdiktor in vier Stunden einundneunzig Lichtjahre zurücklegen kann – nicht einmal in

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