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Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition)

Titel: Schwarzer Skorpion - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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krabbelten.
    „Wusstest du übrigens, dass Skorpione empfindlich auf Schallwellen reagieren? Wenn zum Beispiel eine Tür laut zugeschlagen wird oder ein Knall die Stille zerreißt, dann fühlen sie sich bedroht und stechen zu. Skorpione sind sensible Kreaturen, die aber wissen, wie sie sich verteidigen müssen.“
    Leyla hörte, wie der Skorpion hinaus auf die Terrasse ging, um zu telefonieren. Der Skorpion sprach Arabisch und es war ihm anscheinend egal, ob Leyla seine Worte verstand oder nicht. Für ihn war sie bereits so gut wie tot.
    „Ja, ich bin auf dem Weg nach München. Es ist alles vorbereitet. Um David Stein kümmere ich mich später. Jetzt hat unser großes Ziel absolute Priorität.“
    Als er sein Gespräch beendet hatte, ging er durch das riesige Wohnzimmer hinaus auf den Flur, ohne noch einmal nach ihr zu sehen. Seine Schritte waren leise und als er die Tür öffnete, schien er ein wenig zu zögern. Doch dann warf er die Tür mit aller Kraft ins Schloss und der Knall war so hart und laut, dass er wie ein Schuss klang. Die Schallwellen schossen wie Kugeln durch den Flur, erreichten das Schlafzimmer, in dem Leyla regungslos auf dem Bett lag, und der Skorpion, der gerade angelockt vom Geruch ihres Parfums langsam ihre Wirbelsäule entlangkrabbelte, schrak hoch, fühlte sich durch das Türknallen gestört und kroch schnell nach oben zu ihrem ungeschützten Nacken.

23. Marrakesch – Penthouse
    Tag 5, morgens

    Leyla Khan lag seit Stunden regungslos auf dem Bett. Der Skorpion, der angelockt von dem Duft ihres Parfums bis zu ihrem Nacken gekrabbelt war, hatte zugestochen und sein lähmendes Gift verspritzt. Wie tot lag sie auf dem Bauch und atmete nur noch ganz flach. Der zweite Skorpion, der ihre Wirbelsäule entlang bis zu ihren Lenden kroch, rutschte an ihrer schweißnassen Haut ab und landete auf dem kalten Marmorboden, wo er sich schnell unter dem Bett in das schützende Dunkel zurückzog. In dem Zimmer war es vollkommen still, die Türen, die hinaus auf die Terrasse führten, waren zugezogen und blendeten den Verkehrslärm von der Straße aus. Das leise Geräusch, als der Skorpion vom Bett auf den Marmorboden fiel, war der einzige Laut, der die Stille in dem Schlafzimmer störte.
    Leyla Khan spannte alle Muskeln an und schob langsam das große Buch von ihrem Nacken. Es war ein opulenter Bildband über die Schönheiten von Marrakesch, doch auf der Doppelseite, die ein Panoramafoto des Djemaa-el-Fna-Platzes zeigte, war nicht mehr viel zu erkennen, denn der zerquetschte Skorpion hatte die Seiten mit seinem Gift verätzt. Genau in dem Moment, als der Mann, den alle nur den Skorpion nannten, telefonierte, hatte Leyla unendlich langsam ihre Hand nach dem Kopfteil des Bettes ausgestreckt, auf dem ein Parfumfläschchen und der Bildband lagen.
    Nur mit den Fingerspitzen, ohne den ganzen Arm zu bewegen, um die beiden Skorpione auf ihrem Rücken nicht zu irritieren, hatte sie das Buch geöffnet, dann mit angehaltenem Atem nach dem Parfumfläschchen gegriffen und die aufgeschlagenen Seiten damit besprüht. Vorsichtig hatte sie dann das offene Buch zu sich herangezogen, bis es vom Kopfteil des Bettes auf ihre Schulter rutschte. Angelockt von dem Duft des Parfums war auch einer der Skorpione ihren Rücken nach oben gekrochen und weiter in das Buch hinein.
    Leyla stieß einen schrillen Schrei aus, der sich wie eine tödliche Welle im Schlafzimmer ausbreitete, um den Skorpion zu reizen, und brachte ihn dazu, einfach zuzustechen und sein Gift auf die Buchseiten zu versprühen. Schnell legte Leyla ihre Hand unter den schweren Buchrücken, schob ihn hoch und das schwere Buch klappte zusammen, knallte mit voller Wucht auf den Skorpion und zerquetschte ihn zwischen den Seiten.
    Als auch der zweite Skorpion keine Gefahr mehr war, drehte sich Leyla auf den Rücken und atmete tief durch. Ihre Haut war schweißnass und als sie aus dem Bett sprang, musste sie sich an der Wand abstützen, denn sie zitterte am ganzen Körper. So schnell wie möglich die Wohnung verlassen und sich unsichtbar machen. Diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf, als sie die Treppe nach unten hastete und in ihrem schwarzen Kleid auf die Straße trat.
    Hektisch blickte sie umher! Sie hatte überhaupt keine Ahnung, in welchem Viertel von Marrakesch sie sich befand und in dem langen Kleid mit dem seitlichen Einriss war sie auch eine ziemlich auffällige Erscheinung. Aber es half nichts, deshalb zog sie ihre Stilettos aus und rannte barfuß die Straße

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