Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarzes Verlangen

Schwarzes Verlangen

Titel: Schwarzes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
japste sie mit gespielter Furcht – und ein weiterer Apfel prallte von seiner Schulter ab. „Oder hält mir der gefährliche Krieger gleich eine Standpauke?“
    Kane stieß ein dunkles Knurren aus, genauso vorgetäuscht wie ihre Angst. „Und wie ich dir eine Standpauke halte.“
    Kichernd lief sie davon und warf noch einen Blick über die Schulter: „Aber erst mal musst du mich kriegen.“
    Dieses Kichern … Ebenso sehr, wie er sich danach sehnte, sie wieder zu küssen und zu berühren, wollte er dieses Kichern öfter hören. Er schoss hinter ihr her, jagte sie um die dicken Baumstämme herum, zwischen anderen Mutantentieren, die sie sich ausgedacht hatte. Die Hirschkatze. Die Eichhornwespe. Der Zebra-Elefant. Fast hätte er sie gekriegt, und wieder kicherte sie; er lachte.
    Er war sich nicht sicher, ob sie körperlos durch die Wände glitten oder sich immer noch in seinem Zimmer befanden, und es war ihm auch egal. Noch nie hatte er sich benommen wie ein Kind. War nie ein Kind gewesen . Voll ausgewachsen war er auf diese Welt gekommen, ein Gefäß, das für Krieg und Rache bestimmt war. Dann, nach dem Debakel mit der Büchse der Pandora, war er ein Gefäß des Bösen geworden – und seine Wochen in der Hölle hatten die Finsternis in seinem Inneren nur noch verstärkt. Vor Tink war er niemals etwas darüber hinaus gewesen; nie hatte er das Licht kennengelernt.
    „Du kannst mich nicht fangen, ich bin der Muffinmann“, rief sie.
    „Lebkuchen.“
    „Werfen wir jetzt mit beliebigen Gerichten um uns? Cupcakes.“
    Als er sie das nächste Mal zu fassen bekam, schüttelte es ihn vor Lachen, und wieder entwischte sie ihm.
    „Armer Kane“, neckte sie ihn, und er hörte, dass sie sich Mühe gab, sich ihreAtemlosigkeit nicht anmerken zu lassen. „Bist du etwa zu alt, um mit so einem jungen Fae-Hüpfer mitzuhalten?“
    Er rannte noch schneller, mit großen Schritten, bis er ihr praktisch im Nacken saß. Als er sie bei der Taille packte und herumwirbelte, schrie sie lachend auf.
    „Na, glaubst du immer noch, ich wäre zu alt?“, fragte er drohend.
    „Du bist Tausende von Jahren alt. Natürlich bist du zu alt.“
    „Ja, schon klar, aber bin ich auch zu alt für dich ?“
    „Ich hab ’nen Vaterkomplex. Für mich ist niemand zu alt.“
    Wieder verschluckte er sich fast an seinem Lachen. „Ernsthaft, diese Mischung aus Unschuld und Frechheit ist so was von seltsam.“
    Es entstand eine Pause, als sich Unsicherheit in ihre Augen schlich. „Zu seltsam für dich?“, fragte sie zögernd.
    „Absolut perfekt für mich“, gestand er. Daran könnte er sich gewöhnen. Danach könnte er süchtig werden.
    Zu schade, dass es nicht von Dauer sein würde. Nicht für Kane.
    Er legte sie auf den Boden und streckte sich neben ihr aus, und kurz fragte er sich, ob die Schmerzen zurückkehren würden. Er wusste, dass Katastrophe noch längst nicht aufgegeben hatte, warum also diese Verschnaufpause?
    „Danke, Tinkerbell“, sagte er.
    „Wofür?“
    „Dafür … dass du du bist.“
    Ganz allmählich wachte Kane auf, während er nach und nach realisierte, dass etwas Warmes, Weiches mit seinen Gliedern verschlungen war – und dass er sich nicht mit Albträumen herumgeplagt, sondern tatsächlich geschlafen hatte. Ihn umhüllte der Duft von Rosmarin. Träge blinzelnd öffnete er die Augen, klärte den schläfrigen Nebel und entdeckte die Schuldige. Ein entspanntes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
    Dies war das Leben, nach dem er sich sehnte. Eine wunderschöne Frau, die er bewunderte, respektierte – nach der er sich verzehrte –, schmiegte sich an ihn. Ihr Kopf ruhte auf seinem Arm, ihre bloßen Hände auf seiner Brust, und eins ihrer Beine hatte sie über seine Hüfte geschoben.
    Tinks Züge waren überwältigend entspannt, und auf ihren Wangen lag ein sanftes rosiges Leuchten. Er war sich nicht sicher, wie sie immer wieder in seinen Armen landete, aber nur zu gern hätte er es herausgefunden.
    Sachte strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. Sie streckte sich der Berührung entgegen und bewegte ihre Lippen. Lippen, von denen er letzte Nacht gekostet hatte.
    Lippen, die er wieder kosten wollte …
    Er beugte sich zu ihr hinunter, um genau das zu tun. Doch sobald ihm klar wurde, in welche Richtung das Ganze ging, erstarrte er. Gestern hatte er aufgehört, weil er wusste, dass Tink sich dafür verabscheuen würde, wenn sie mit einem Mann schlief, der mit einer anderen verlobt war.
    Doch in der Zwischenzeit hatte er die

Weitere Kostenlose Bücher