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Schweig um dein Leben

Schweig um dein Leben

Titel: Schweig um dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Duncan
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neben einem weißen Transporter zum Stehen kam.
    Auf dem Fahrersitz des Transporters saß ein grauhaariger Mann. Als wir neben ihm hielten, schaute er zu uns herüber, nickte Max zu und stieg aus.
    »Da seid ihr ja endlich«, sagte er.
    »Es hat länger gedauert als gedacht, die Kinder aus der Schule zu holen«, entgegnete Max und drehte sich zu Mom um. »Liz, das ist Jim Peterson, euer Bodyguard. Er passt in den nächsten Tagen auf euch auf.«
    »Aber ich dachte, du würdest bei uns bleiben!«, rief Mom.
    »Ich muss nach Washington zurück«, sagte Max. »Ich will mich persönlich um Georges Sicherheit kümmern. Bei Jim seid ihr in den besten Händen, glaub mir. Er war früher bei der Polizei und ist im Zeugenschutz ein absoluter Profi.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs Corrigan«, sagte Jim Peterson beruhigend. »Ich habe eine Frau, drei Kinder und sieben Enkel. Ich weiß, wie es mir ginge, wenn ihnen etwas zustoßen würde, und ich werde nicht zulassen, dass Ihnen und Ihren Kindern irgendetwas passiert.«
    Max und Jim luden unser Gepäck in den Transporter um, bevor sie Mom, Bram und mich hinten einsteigen ließen. Die Sitzbänke waren seitlich angebracht, und Mom und Bram setzten sich mir gegenüber.
    »Den Fahrzeugwechsel machen wir für den Fall, dass wir beschattet wurden«, erklärte Max. »Es ist unwahrscheinlich, aber wir wollen kein Risiko eingehen.« Er beugte sich durch die offene Tür, lächelte zum ersten Mal wieder sein charismatisches Lächeln und drückte beruhigend Moms Hände. »Versuche, dir nicht allzu viele Sorgen zu machen, Liz. Als George eingewilligt hat, mit uns zusammenzuarbeiten, haben wir ihm versprochen, alles zu tun, um eure Sicherheit zu garantieren.«
    Er trat vom Transporter zurück und schob die Tür zu. Die Wagenfenster waren getönt, sodass wir uns plötzlich im Halbdunkel wiederfanden.
    »Kannst du mir vielleicht jetzt sagen, was los ist?«, fragte ich Mom, nachdem Jim Peterson den Wagen gestartet hatte. »Das ist doch total absurd, dass jemand Dad umbringen wollte! Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass der Manager eines Luftfrachtbüros für irgendjemanden eine Bedrohung darstellen soll.«
    »Dad ist mehr als das«, sagte Mom, deren Gesicht in dem dämmrigen Licht kaum auszumachen war. »Es gibt einen Grund, warum wir Max seit über einem Jahr nicht gesehen haben. Es sollte niemand etwas von der Freundschaft zwischen ihm und deinem Vater erfahren. Seit Max das letzte Mal bei uns zum Essen war, arbeitet euer Vater als verdeckter FBI -Ermittler.«

DREI
    Wir checkten nicht im Colonial Inn ein. Stattdessen unternahmen wir eine über zweistündige Autofahrt. Als Jim Peterson den Transporter schließlich vor dem Mayflower Hotel am Stadtrand von Richmond zum Stehen brachte, hatten sich meine Augen so sehr an das dunkle Wageninnere gewöhnt, dass mich das Tageslicht blendete, als wir ausstiegen.
    »Und hier bleiben wir jetzt?« Bram sah mit seinen zweifarbigen Augen, die fremde Leute immer ein bisschen aus der Fassung brachten, das hoch aufragende Gebäude hinauf.
    »Ganz genau, mein Junge«, antwortete Jim. »Wir haben eine Reservierung für Peterson. Solange wir hier sind, benutzen wir alle meinen Namen.«
    Das Mayflower besaß zwar nicht die gediegene Eleganz des Colonial Inn, aber es machte das fehlende Flair durch seine immense Größe mehr als wett. Wir betraten eine Lobby, die so riesig war wie die Aula der Springside Academy und in deren hinteren Bereich sich Boutiquen und Geschenkläden aneinanderreihten. Während Jim uns an der Rezeption anmeldete, eilte ein Page herbei, um sich um unser Gepäck zu kümmern, und ein anderer Angestellter parkte den Transporter. Wir fuhren in einem verglasten Aufzug in den vierzehnten Stock und das für uns reservierte Zimmer entpuppte sich als Suite mit einem großzügig geschnittenen Wohnraum, zwei Schlafzimmern und zwei Bädern.
    »Hey, April, schau dir das an!«, rief Bram, der sofort auf den vom Wohnzimmer abgehenden Balkon gerannt war und sich jetzt über das Geländer beugte. »Die haben hier einen gigantischen Pool!«
    »Dann hab ich meinen Badeanzug also doch nicht umsonst eingepackt«, murmelte ich.
    Während Jim dem Pagen ein Trinkgeld gab, setzte Mom sich auf das Sofa und ich folgte meinem Bruder auf den Balkon. In den Glastüren der Balkone des gegenüberliegenden Hotelflügels spiegelte sich die Abendsonne. Bram sah immer noch wie gebannt auf den Innenhof hinunter, in dessen Mitte sich ein türkisblauer, von gelben

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