Schweineblut
zur
Bruderschaft.«
Frank war enttäuscht. »Und was bedeutet das jetzt für unsere
Ermittlungen?«
»Nichts. Ich wollte es nur nicht unerwähnt lassen.«
»Sonst noch was Erhellendes?«
»Niemand weiß etwas über den Verbleib von Kamphausen. Und niemand
kann sich einen Reim auf den Mord an Voogt machen.«
»Trotzdem danke, Bean.« Frank seufzte. »Ich habe gehört, dass ihr im
KK 14 an einer dicken
Sache dran seid.«
»He, bist du mit meiner Arbeit unzufrieden, Frank?« Beans Hals wurde
rot.
»Frank meint es wirklich nur nett, Bean. Du weißt, dass wir deine
Arbeit schätzen.« Ecki wollte Bean beruhigen.
Bean sah Frank aus schmalen Augen an.
»Schon gut. Aber was tun wir jetzt?«
Ecki hatte eine Idee. »Könntest du noch einmal genau abchecken, zu
welchen der Namen auf deiner Liste die Autos gehören, die wir am Tatabend auf
dem Parkplatz gefunden haben? Und vor allem, ob die feinen Bruderschaftler auch
noch andere Autos fahren? Wir suchen einen großen Geländewagen. Dunkel oder
schwarz. Baujahr und Kennzeichen sind nicht bekannt. Möglicherweise in Viersen
zugelassen.«
»Was für ein Auto fährt eigentlich Kamphausen?«
Frank und Ecki sahen sich an. »Gute Frage.«
»Es gibt Neuigkeiten.« Ecki stieß am nächsten Morgen gut
gelaunt die Tür zu ihrem Büro auf.
»Was denn?« Frank ließ die jüngste Ausgabe der bluesnews sinken.
»Kamphausen. Er hat Kontakt zur Rauschgiftszene.«
»Was?«
»Die Autobahnpolizei hat auf der A 61 einen Unfall aufgenommen. Ein holländischer
VW-Transporter, voll beladen mit jungen Cannabissetzlingen. Von den Insassen
fehlt zwar noch jede Spur, aber jetzt kommt’s: Zwischen Tankquittungen,
Straßenkarten, Pizzakartons und anderem Müll haben die Kollegen eine
Handynummer gefunden. Und die gehört Raimund Kamphausen!«
»Weiß man schon, wem die Karre gehört?«
»Warte.« Ecki zog sein Notizbuch hervor. »Der Wagen ist auf einen
Marco van Bommel zugelassen. Aus Arnheim.«
»Was sagen die Kollegen vom KK 14 dazu?«
»Kuhnert hat mir erzählt, dass van Bommel die Scheune in der Nähe
von Bracht angemietet haben soll, in der sie vor ein paar Tagen diese illegale
Plantage entdeckt haben.«
»Und wie sind die Kollegen auf diese Scheune gekommen?«
»Die Stadtwerke haben sich über den hohen Stromverbrauch auf dem
Anwesen gewundert und sind dann aktiv geworden.«
Frank lehnte sich zurück. »Ich weiß nicht. Brauchtum und Kiffen, das
passt irgendwie nicht zusammen.«
»Vielleicht hat Kamphausen die ganze Bruderschaft mit Stoff
versorgt. Voogt hat davon Wind bekommen und musste deshalb sterben.«
»Kiffende Schützen? Du spinnst doch.«
»Warum nicht? Gras gibt es sicher nicht nur auf Blueskonzerten zu
kaufen.« Ecki grinste.
»Wer weiß, was im Musikantenstadl so alles geschnupft wird.«
Renate Pesch stand unschlüssig vor dem Schreibtisch ihres
Chefs. Sie hielt einen Ordner wie einen Schutzschild an ihre Brust gedrückt.
»Kann ich Sie einen Augenblick sprechen, Herr Böhling?«
»Sicher. Setzen Sie sich.«
Renate Pesch nahm nur auf der Kante Platz. »Nun?« Der
Brauereibesitzer nickte ihr aufmunternd zu.
»Ich bin gerade dabei, die Unterlagen von Michael, ich meine, von
Herrn Voogt, durchzusehen.« Sie stockte.
»Nur zu.« Ulrich Böhling hatte Renate Pesch beim Kauf der Brauerei
ebenso wie Voogt übernommen. Er hatte schnell gemerkt, dass sie für ihr Alter
zwar ein wenig altmodisch und steif wirken mochte, aber andererseits eine
hervorragende Fachkraft war.
»Mir sind einige merkwürdige Dinge aufgefallen.« Renate Pesch legte
den Ordner auf ihren Schoß. »Michael Voogt hat immer mit demselben Labor in
Neuss zusammengearbeitet.«
»Das ist doch so ungewöhnlich nicht, oder?«
»Nein, aber die Rechnungen für die Analysen sind ungewöhnlich hoch.
Wir haben die Untersuchungen natürlich immer pünktlich bezahlt.«
»Dann ist doch alles in Ordnung. Ich meine, ohne die Analysen können
wir unsere Rohstoffe nicht verarbeiten. Ich weiß, dass manche Labore wahre
Apotheken sind, wenn es um ihre Preise geht. Aber so ist das nun mal.«
»Wegen der Kostenkalkulation habe ich andere Angebote eingeholt. Und
die liegen erheblich unter den Preisen der Neusser. Manche um mehr als fünfzig
Prozent.«
Ulrich Böhling winkte ab. »Dann hat unser Herr Voogt wohl schlecht
gewirtschaftet. Ich habe bisher gedacht, dass er ein Pfennigfuchser war. Haben
Sie noch andere Auffälligkeiten entdeckt, Frau Pesch?«
»Nein. Nur dieser Abrechnungsposten ist mir
Weitere Kostenlose Bücher