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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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1.
     
    »Du hast nicht nur eine Chance verspielt«, sagte Mondra Diamond mit rauer Stimme. »Du hast einen Schlussstrich im Verhältnis zwischen dir und deinem Sohn gezogen.«
    Perry Rhodan lauschte dem Klang der Stimme nach. Er hörte nicht nur Heiserkeit heraus, sondern auch Kälte. Ihn fröstelte trotz des voll klimatisierten SERUNS.
    Schlussstrich, was für ein hässliches Wort! Einst hatte er einen Schlussstrich zwischen sich und Thomas Cardif gezogen, seinem Erstgeborenen, dem Sohn, den er mit der Arkonidin Thora gehabt hatte und bei dem er alles hatte richtig machen wollen und doch so viele Fehler begangen hatte. Cardif hatte nie seinen Frieden mit dem Vater gemacht. Er hatte sich immer als Ausgestoßener gefühlt.
    »Das stimmt nicht«, widersprach er leise. »Ich bin Delorian nie näher gewesen als jetzt.«
    Gleichzeitig fragte er sich, wie er zwischen sich und Delorian ein Vater-Sohn-Verhältnis definieren sollte – einem Sohn, den er nicht hatte aufwachsen sehen. Mondra hatte sich mit dem Säugling der Mannschaft der SOL angeschlossen, die 18 Millionen Jahre in die Vergangenheit geflogen war. Ihm war nur ein Bild des Säuglings geblieben, ein letzter Gruß zum Abschied, der sich nach der Rückkehr Mondras scheinbar als Abschied für immer herausgestellt hatte.
    Bis zu ihrer ersten Begegnung. Delorian war zum Chronisten von ES geworden, der sich den Terranern als alter, bärtiger Mann präsentierte. Von Anfang an waren sie einander fremd gewesen, und es passte zu dem unterkühlten Verhalten, das Mondra nach ihrer Rückkehr in die Milchstraße an den Tag gelegt hatte. Ihre Gefühle ihm gegenüber hatte Rhodan vergeblich gesucht. Da war nichts mehr gewesen.
    Sie hatten lange nach diesen Gefühlen gesucht, und er hatte sie wiedergefunden geglaubt ... Und nun?
    »Du hattest es in der Hand«, fuhr Mondra fort. Die Pupillen ihrer grünen Augen waren extrem geweitet, als hätte sie ein Medikament oder eine Droge eingenommen. »Ein einziger Satz nur, ein Wort ... Du hättest ihm den Anzug der Universen geben sollen.«
    Rhodans Mundwinkel zuckten. Delorian hatte versucht, den Anzug aus der BASIS zu bergen und war gescheitert. Ennerhahl war dazugekommen und hatte ihn sofort angegriffen.
    Eine Fügung des Schicksals?, fragte sich Rhodan. Es sollte wohl nicht sein. Wenn der Anzug für Delorian bestimmt gewesen wäre, hätte er sich bemerkbar gemacht und gehandelt. Das hat er mir schließlich mehr oder weniger unverblümt zu verstehen gegeben.
    Er musterte Mondra, die in dem kleinen, unmöblierten Raum neben dem Hangar des Weltenschiffs wie eine Rachegöttin vor ihm stand, auf den Zehenspitzen wippte, die Arme ausgebreitet und den Oberkörper leicht nach hinten gebeugt hielt. Gleichzeitig reckte sie ihm angriffslustig den Kopf entgegen.
    Rhodan versuchte, so gelassen wie möglich zu bleiben. Er verschränkte die Hände vor dem SERUN.
    »Was Delorian vorhat, ist Wahnsinn!«, entgegnete er. »Unser Sohn will ein eigenes Universum erschaffen. Der Mensch als Schöpfer eines ganzen Universums – das war niemals in irgendeinem Weltenplan oder im Moralischen Kode vorgesehen. Oder sonst wo. Überleg doch einfach mal!«
    »Weil du dir etwas nicht vorstellen kannst, gehst du einfach davon aus, dass es nicht möglich wäre oder nicht sinnvoll? Wieso kannst du nicht an deinen Sohn glauben? Er nennt es den Dritten Weg! ESTARTU hat es einst falsch gemacht und andere auch. Unser Sohn hingegen hat aus all diesen Fehlern gelernt. Wenn es jemand schafft, dann er!«
    »Sei doch nicht blind, Mondra! Delorian hat ES manipuliert, er hat das Solsystem absichtlich in Gefahr gebracht, weil er bereit war, ARCHETIMS psimateriellen Korpus zu opfern. Glaubst du allen Ernstes, dass aus Lügen und Betrügereien etwas Gutes erwachsen kann? Ein neues Universum zünden – was für eine Hybris! Er hält sich für Gott!«
    Mondra Diamonds Mund stand offen. Sie wollte etwas entgegnen, aber kein Ton kam über ihre Lippen. Ihr Teint färbte sich dunkel, ihr Körper erstarrte für wenige Augenblicke. Dann holte sie mit einem Röcheln Luft.
    »Es liegt an dir, allein an dir!«, stieß sie hervor. »Du hast ES die ganze Zeit bei seinem Bemühen unterstützt, sich aus der Umklammerung der Hohen Mächte zu befreien. Jetzt, wo die Chancen so gut stehen wie nie zuvor, verweigerst du dich. Du bist eifersüchtig auf deinen Sohn!«
    »Wenn ich es auf einen Nenner bringe, stört mich Delorians charakterliches Verhalten, seine Rücksichtslosigkeit. Im Übrigen

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