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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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aber ihre
Kollegin schüttelte nur den Kopf.
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Michael hatte sie in seinem Schreibtisch liegen. Und der war
immer abgeschlossen.«
    »Woher wissen Sie das so genau?« Ecki war satt. Mehr Spekulatius
ging nicht.
    »Wenn man über viele Jahre im selben Büro sitzt, ist das doch ganz
normal. Außerdem …«
    »Ja?«
    »Außerdem hatte er den Schlüssel immer bei sich.«
    Frank sah Ecki an. »Wissen Sie, was alles auf dem Apparat war? Ich
meine, haben Sie die Fotos gesehen?«
    Renate Pesch zögerte mit ihrer Antwort. »Nein. Warum auch?«
    Ecki wandte sich an die junge Frau hinter Renate Pesch. »Und Sie?
Haben Sie jemals Fotos gesehen, die Michael Voogt gemacht hat?«
    Melanie Mestrom schüttelte erneut den Kopf.
    Ecki kam eine Idee. »Hat er nie Fotos von Ihnen oder Ihrer Kollegin
gemacht? Aus Jux?«
    »Nein, hat er nicht.« Melanie Mestroms Stimme klang fast patzig.
    »Vielleicht doch?«
    »Ich habe doch gesagt, nein. Er hat mich überhaupt nicht bemerkt. Er
hat seine Arbeit gemacht und ich meine. Ich weiß nur, dass er diese kleine
Kamera gehabt hat und dass jemand sie geklaut hat.«
    Glaube ich dir nicht so ganz, dachte Ecki. »Sie machen hier Ihre
Ausbildung?«
    »Ja. Und?«
    »Und? Ist das hier Ihr Traumberuf?«
    »Ja. Was dagegen?«
    »Melanie!«
    »Wieso? Ich kann doch sagen, was ich will. Außerdem: Was hat meine
Ausbildung mit der Sache zu tun?«
    »Du könntest ein bisschen mehr Respekt zeigen.«
    »Ist schon gut, Frau Pesch.« Frank lächelte nachsichtig. »Ich denke,
wir haben genug erfahren. Bitte richten Sie Herrn Böhling unsere Grüße aus.«
    »Darf ich Ihnen von unserem Landbier mitgeben? Oder unseren
Hausbrand? Als kleines Adventspräsent sozusagen.«
    Bevor Ecki antworten konnte, fiel Frank ihm ins Wort. »Herzlichen
Dank, aber Sie kennen das ja: Wir sind im Dienst.«
    Ecki hob bedauernd die Schultern und fischte das letzte Plätzchen
vom Teller.
    Frank war schon an der Tür, als er sich noch einmal umdrehte. »Frau
Pesch, wie war das mit der Kamera? War sie wirklich nötig für seine Arbeit?«
    »Nein. Aber Michael meinte, besser ist besser. Er brauchte wohl sein
Spielzeug. Ständig hat er uns von irgendwelchen Spielkonsolen erzählt, von
HDTV, von Kameras und was weiß ich.«
    »Was wussten Sie denn sonst noch von seinem Privatleben?«
    »Was man eben so weiß von einem Arbeitskollegen. Seine Marotten, den
Geburtstag, ein bisschen Familienkram. Das Übliche.«
    »Hm. Und Frauengeschichten?«
    Renate Pesch drückte ihren Rücken durch. »Davon weiß ich nichts.
Hier hat jedenfalls nie eine Frau angerufen und nach Michael gefragt, wenn Sie
das meinen.«
    Zurück im Auto, sah Frank Ecki an. »Weißt du eigentlich, wie
lächerlich du dich gerade gemacht hast?«
    »Hey, du musst nicht auf mich aufpassen. Außerdem waren die
Plätzchen lecker.«
    »Hast du sonst noch was mitbekommen?«
    »Die Junge war scharf auf Voogt. Aber er hat sie nicht rangelassen.
Das meinst du doch, oder?«
    »Ja, das meine ich.«
    »Und, was sagt uns das jetzt?«
    »Keine Ahnung.«
    »Jedenfalls ist diese Melanie nicht auf den Fotos zu sehen. Wenn ich
mich richtig erinnere, passt sie auch nicht zu den Frauen, die wir auf dem
Computer gefunden haben.«
    »Wir werden uns die Clips noch einmal genauer ansehen. Vielleicht
hat Voogt sein Beuteschema ausnahmsweise mal verlassen, und die Kleine ist doch
auf einem der Filmchen.«
    »Und die Pesch? Was meinst du?«
    »Die ist doch eher der Typ ›vertrocknete Jungfer‹.«
    »Scheint ein Drachen zu sein. In der Haut dieser Melanie möchte ich
nicht stecken.«
    —
    Viola spürte van Bommel nicht. Sie ahnte nur instinktiv,
dass er da war. Sämtliche anderen Funktionen ihres Körpers und das, was einmal
ihr Geist, ihr Wille und ihre Kraft gewesen waren, hatten sich längst
abgeschaltet.
    Sie fühlte etwas, nein, sie ahnte etwas zwischen ihren Beinen. Und
sie ahnte, dass es nicht aufhören würde.
    Hören! Sie musste hören! Aber da war nichts außer einem leichten
Streicheln von Tönen, die sie einmal gekannt haben musste. Und sie wusste doch
nicht, was es war. Es war auch nicht mehr wichtig.
    Van Bommel verließ den Raum. »Seht zu, dass ihr sie wieder auf die
Beine stellt. Wir müssen hier verschwinden. Und ihr bürgt mir mit eurem Leben
für sie. Sie darf nicht sterben. Noch nicht.«
    Jan nickte.
    »Es war ein Unfall. Er war einfach übermüdet. Und dann hat
es Peng gemacht.« Jan Kuhnert klatschte die Hände gegeneinander.
»Berufsrisiko.«
    »Was hatte er

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