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Schweineblut

Schweineblut

Titel: Schweineblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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aber die beiden Tüten werde ich
noch hochschaffen.«
    »Alter Mann, ich folge dir. Dir geht’s gut, oder?«
    Frank antwortete ihr erst, nachdem er die Wohnungstür aufgeschlossen
und die Einkaufstüten abgesetzt hatte. »Ich habe Post von Lisa bekommen.«
    »Wie schön.« Vielleicht sollte sie doch besser gehen.
    »Hier.« Frank hielt ihr eine Postkarte hin.
    Die junge Kommissarin nahm die Ansichtskarte mit spitzen Fingern
entgegen, so als handele es sich um ein wichtiges Beweisstück. Ist ’ne tolle Erfindung, Leben – Katja Riemann .
    »Ein schönes Zitat.«
    »Ich denke, dass sie bald wieder daheim ist.« Frank räumte seine
Einkäufe in den Kühlschrank.
    »Was heißt ›bald‹?« Viola Kaumanns lehnte sich an den Küchentisch.
    »Na ja, ich denke, in den nächsten 14 Tagen. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es
jetzt auch nicht an. Ich habe so lange auf sie warten müssen. Möchtest du was
trinken?« Frank hielt ihr eine Flasche Bordeaux hin.
    Was machte sie hier in Franks Wohnung? »Ein Glas kann ja nicht
schaden.«
    Umständlich begann sie, den dicken Schal von ihrem Hals zu wickeln,
dann zog sie ihre Jacke aus.
    »Komm, ich häng sie auf.« Frank lächelte sie an. »Schön, dass du
gekommen bist.«
    Viola lächelte zurück. Es geriet etwas schief. Sie fühlte sich wie
ein kleines Mädchen, das jetzt tapfer sein musste.
    »Sollen wir uns ins Wohnzimmer setzen?«
    Viola Kaumanns sah auf die Postkarte. »Wohnzimmer.«
    Frank erzählte ihr von ihren Ermittlungen und auch von Kuhnerts
Ergebnissen. Viola Kaumanns war froh, dass sie nur zuhören musste. Hin und
wieder beugte sie sich im Sessel vor und griff nach ihrem Weinglas, das auf dem
niedrigen Couchtisch stand. Dabei trafen sich ihre Blicke, manchmal für einen
zu langen Augenblick.
    »Schade, dass ich in dieser langweiligen Kommission sitze. Ich wäre
lieber bei euch.«
    »Wir könnten dich in der MK auch gut gebrauchen.«
    Beiden war klar, dass nun der offizielle Teil ihrer Unterhaltung
beendet war.
    Während Viola ihr Glas mit beiden Händen hielt und dem Rotwein
zusah, der durch ihre leichten Bewegungen des Glases zu kreisen begonnen hatte,
ging Frank zum CD-Player.
    »Ich habe Musik von Eric Burdon da, Soul Of A Man .«
    Während Eric Burdon den Slow moving train besang, schwiegen sie. Beide wussten, dass es nichts zu sagen gab oder alles.
Spät in der Nacht rief Viola Kaumanns sich ein Taxi. Sie nahm sich vor, nie
mehr zurückzukommen.
    Ursula Verstraeten hatte sich ganz tief in das Polster der
Rückbank gedrückt. Sie wagte kaum, über die Seitenverkleidung zu sehen.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben. Niemand weiß, dass Sie in
unserem Auto sitzen.«
    »Ich will nicht, dass man nachher mit dem Finger auf mich zeigt. Ich
will doch niemanden anschwärzen, Herr Eckers.«
    »Für uns ist es ganz wichtig zu wissen, ob der Wagen von Frau
Thofondern der ist, den Sie an jenem Abend auf dem Parkplatz von ›Haus Berten‹
gesehen haben.«
    Frank ließ den Motor an, und der unauffällige Corsa rollte langsam
auf die Hauptstraße, die an Thofonderns Hof vorbeiführte.
    Neben einem Mercedes stand ein großer Geländewagen. Wenn Barbara
Thofondern wirklich verschwunden war, dann offenbar ohne ihr Auto.
    »Und?«, fragten Ecki und Frank fast gleichzeitig.
    »Das ist das Auto. Ich habe mich nach unserem Telefonat damals mit
meinem Mann hingesetzt und Autoprospekte angesehen. Es war sicher so ein Wagen.
Aber ich glaube, das Kennzeichen kommt mir unbekannt vor.«
    Frank sah Ursula Verstraeten eindringlich an. »Überlegen Sie bitte
genau. Es ist sehr wichtig. War es dieser Wagen?«
    »Sollen wir noch einmal vorbeifahren?«
    »Nein. Das war bis jetzt schon aufregend genug für mich.« Ursula
Verstraeten verschränkte die Arme unter ihrer Brust. Sie hatte genug gesehen,
und sie hatte genug gesagt.
    Die Stimmung im Büro war gedrückt. Der unorthodoxe Ermittlungsansatz
war völlig in die Binsen gegangen.
    Während sich Frank verbissen durch die aufgelaufene Botenpost
arbeitete, klickte sich Ecki durch diverse Programme des LKA. Er seufzte.
    »Was ist?« Frank sah geistesabwesend auf.
    »Nix.«
    Frank hatte auf andere Gedanken kommen wollen. Aber je länger er auf
die Sätze in den Schreiben starrte, umso mehr vermischten sie sich mit den
Gedanken an Violas Besuch.
    »Träumst du?«
    »Was? Nee.«
    —
    Der Tote lag im Gebüsch, unterhalb von »Haus Erholung«.
Und er war kopflos.
    Ein Hundebesitzer hatte den Torso entdeckt.
    Richard Leenders kniete in seinem

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