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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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wunderschön, wenn auch blutleer.
    Ich wurde so von meiner Liebe zu ihr übermannt, daß ich sagte: „Mein Liebling, mein Schatz.“ Sie lachte leise und trocken auf, und ich befürchtete, daß sie mich wieder beleidigen oder sich über mich lustig machen würde, obwohl sie versprochen hatte, nicht mehr gemein zu sein.
    Statt dessen fragte sie: „War es schön für dich?“
    Ratlos fragte ich zurück: „Wie meinst du das?“
    Sie lachte erneut auf, leiser als zuvor.
    „Susan?“
    „Ich glaube, das war’s endgültig. Jetzt sind bei mir restlos alle Schrauben locker und keine Tasse mehr im Schrank.“
    Statt mir ihre erste Frage zu erklären, die ich ziemlich verwirrend fand, schlief sie ein. Ihr Atem ging leicht und regelmäßig.
    Draußen verschwand der volle Mond am westlichen Horizont, wie eine Silbermünze in einem Geldbeutel. Danach strahlte der prächtige sommerliche Sternenhimmel nur um so heller.
    Eine Eule saß auf dem Dach und ließ ihren Ruf ertönen. In schneller Folge hinterließen drei Sternschnuppen ihre kurzen, hellen Spuren am Himmel. Diese Nacht schien voller Vorzeichen zu sein.
    Meine Zeit stand kurz bevor.
    Meine Zeit stand endlich bevor.
    Diese Welt würde nie mehr dieselbe sein.
    War es schön für dich?
    Plötzlich verstand ich.
    Ich hatte sie geschwängert.
    In gewisser, merkwürdiger Weise hatten wir Sex miteinander gehabt.
    War es schön für dich?
    Sie hatte einen Witz gemacht.
    Ha, ha.
     
     

 
     
     
    Dreiundzwanzig
     
     
    Susan verbrachte den größten Teil der nächsten vier Wochen damit, gierig zu essen oder wie betäubt zu schlafen. Der außergewöhnliche, rasch heranwachsende Fötus in ihrem Leib erforderte es, daß sie pro Tag mindestens sechs volle Mahlzeiten zu sich nahm, insgesamt achttausend Kalorien. Manchmal war ihr Bedürfnis nach Nahrung so drängend, daß sie das Essen wie ein ausgehungertes, wildes Tier in sich hineinschlang. Ihr Bauch schwoll in dieser kurzen Zeit unglaublich an, bis sie im sechsten Monat schwanger zu sein schien. Sie war überrascht, daß ihr Körper sich so sehr und so schnell auszudehnen vermochte.
    Ihre Brüste wurden weich, ihre Brustwarzen taten weh.
    Ihr Rücken schmerzte.
    Ihre Knöchel schwollen an.
    Sie mußte sich morgens nicht erbrechen. Als würde sie nicht wagen, selbst das kleinste bißchen Nahrung wieder herzugeben.
    Obwohl sie enorme Mengen an Kalorien vertilgte und ihr Bauch sich rundete, nahm ihr Körpergewicht in vier Tagen um vier Pfund ab.
    Am achten Tag waren es fünf Pfund.
    Am zehnten Tag sechs.
    Sie bekam immer dunklere Augenringe. Ihr schönes Gesicht wirkte bald schon ausgezehrt, und ihre Lippen waren am Ende der zweiten Woche dermaßen blutleer, daß sie bläulich anliefen.
    Ich machte mir Sorgen um sie.
    Ich drängte sie, noch mehr zu essen.
    Das Baby schien solch riesige Mengen an Nahrung zu benötigen, daß es all die Kalorien, die Susan jeden Tag zu sich nahm, für sich selbst beanspruchte und darüber hinaus mit termitenhafter Ausdauer ihre Körpersubstanz aufzehrte.
    Obwohl sie ein ständiges Hungergefühl verspürte, gab es dennoch Tage, an denen die schiere Menge an Nahrung sie dermaßen anwiderte, daß sie keinen einzigen Krümel mehr hinunterbekam. Ihr Verstand begehrte so hartnäckig auf, daß er sich sogar über den physischen Bedarf hinwegsetzte.
    Die Speisekammer war gut gefüllt, aber ich war gezwungen, Shenk fast jeden Tag zum Einkaufen zu schicken, um frisches Gemüse und Obst zu besorgen, weil Susan sich danach sehnte. Weil das Baby sich danach sehnte.
    Shenks seltsame und gequälte Augen ließen sich leicht hinter einer Sonnenbrille verbergen. Trotzdem war seine Erscheinung auch darüber hinaus so außergewöhnlich, daß er unvermeidlich auffiel und man sich an ihn erinnern würde.
    Mehrere Bundes- und Staatsbehörden hatten seit seinem Ausbruch aus dem unterirdischen Labor in Colorado fieberhaft nach ihm gefahndet. Je öfter er das Haus verließ, um so wahrscheinlicher war es, daß er entdeckt werden würde.
    Ich war nach wie vor auf seine Hände angewiesen.
    Ich machte mir Sorgen, daß ich ihn verlieren würde.
    Außerdem waren da noch Susans schlimme Träume. Wenn sie nicht aß, dann schlief sie, und sie konnte nicht schlafen, ohne Alpträume zu bekommen. Beim Aufwachen konnte sie sich nie an sonderlich viele Einzelheiten der Träume erinnern: nur an irgendwelche abstrusen Gefilde und an finstere Orte voller Blut. Susan war jedesmal schweißgebadet, und bisweilen war sie noch eine halbe Stunde

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