Sei mein Mörder: Thriller (Sommerferienpreis nur wenige Tage!) (German Edition)
Janines Augen geblickt, während sie verblutet war. In die Augen jenes Mädchens, deren Härte und Grausamkeit ihn sechs Jahre zuvor schockiert hatte. In die Augen jener Frau, die er noch einmal hatte sehen wollen, als sie im Allgäu aus der Klink entlassen wurde.
Kein Wunder, dass sie trotz ihrer dunklen Brauen und Haare keine Schatten eines Damenbartes an den Mundwinkeln aufwies, dachte er zynisch. Alles war nur ein Spuk gewesen, großes Theater.
Er weinte, denn er fühlte sich einsam und benutzt.
Und der Mörder lief noch frei herum.
Während er las, begriff er, wie sehr Janine ihn geliebt hatte.
Ab sofort bist du der berühmteste Polizist der Nation. Derjenige, der den Serienmörder erwischte oder zumindest den Beweis erbringt, wer er ist. Das wird dich rehabilitieren, wird durch die Presse gehen und Verlage werden dich hofieren. Hattest du nicht davon geträumt, ein Buch zu schreiben?
Das LKA wird dich wieder aufnehmen müssen, und wenn sie es nicht tun, hast du dennoch ausgesorgt.
Das wollte ich. Nichts anderes. Das war die Triebfeder für alles, was ich tat. Stärker noch als meine Rachegedanken. Es war mein Ziel, seitdem ich dich an deinem Auto lehnen sah. Damals, im Halbschatten der Bäume unter einem blauen Himmel.
Ja, ich handelte aus Rache. Ich benutzte Rieger.
Aber dich, lieber Will, benutzte ich nie.
Eva hat dich gefürchtet.
Janine hat dich geliebt. Sehr geliebt.
Lebe wohl, Wilhelm Prenker, und mach das Beste aus deinem Leben.
Lebe wohl, du guter Mann.
Deine Janine.
Wachablösung
Justizvollzugsanstalt Berlin Moabit, Ebene 3, Raum 214.
Zwei Männer, gegenüber an einem Tisch. Neonbeleuchtung, eine Stahltür, eine Gittertür, keine Fenster.
»Wie ich hörte, hat mein verehrter Doktor Rieger gemordet?«
»So ist es, Herr Caffé.«
»Was soll das? Was wollen Sie hier? Wir kennen uns nicht. Warum sollte ich Ihnen vertrauen?«
»Ich bin Ihr Freund.«
»Nein, das sind Sie nicht. Sie sind ein einfältiger Bursche, der meint, mich analysieren zu können. Sie sind ein Zwerg. Sie haben nicht annähernd die Stärke, Würde und Kraft Ihres Vorgängers.«
»Schade, dass Sie das so sehen.«
»Schauen Sie sich doch an. Ein Wicht. Niemand, der sich auch nur annähernd in einen Mann wie mich hineindenken kann.«
»Was macht Sie da so sicher?«
»Bei Ihnen fehlt mir, was Rieger besaß. Leidenschaft.«
»Ich kann sehr leidenschaftlich sein.«
Caffé lachte hart. »Nein, das können Sie nicht. Sie würden niemals jemanden töten. Markus Rieger tat es. Mehr als einmal. Er mordete aus Leidenschaft. Er begriff, was es bedeutet. Er begriff mich. Er besaß die Fähigkeit.«
»Das täte ich nicht. So etwas ist falsch.«
»Und wenn Ihre Familie bedroht würde?«
»Ich würde versuchen, sie in Sicherheit zu bringen.«
»Sehr lobenswert. Und wenn das nicht funktionierte?«
»Dann würde ich mir etwas einfallen lassen.«
»Was? Wie Sie ihr iPhone bedienen? Wie Sie auf Facebook posten? Was täten Sie?«
»Hören Sie auf, sich auf meine Kosten lächerlich zu machen. Ich würde um meine Familie kämpfen.«
»Und wie weit würden Sie gehen?«
»Ich würde alles tun, was nötig ist.«
»Alles?«
»Ja, alles.«
»Wirklich alles?«
Der junge Mann zuckte zusammen. »Ja, verdammt! Alles!«
»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen erkläre, was das bedeutet, junger Mann?«
»Nein.«
»Sind Sie bereit, zu leiden?«
»Wenn es sein muss.«
Caffé beugte sich vor. Er lächelte freundlich und sagte leise: »Dann sollten wir es vielleicht doch miteinander versuchen, nicht wahr?«
ENDE
Nachwort des Autors + Gewinnspiel
Liebe Leserin,
lieber Leser,
vielen herzlichen Dank, dass Sie diesen Roman gekauft und auch gelesen haben.
DANKE!
Damit haben Sie viel Vertrauen in mich gesetzt und ich hoffe, Sie hatten einige spannende, aufregende und nicht zu aufwühlende Stunden.
Einige Leser sorgen sich um meinen Geisteszustand, wie in den Rezensionen zu IN LIEBE, DEIN MÖRDER nachzulesen ist. Der Ferkau muss ja ein ganz schön düsterer Mann sein! Glauben Sie mir, ich bin ein ganz normaler Typ. Meine Liebste sagt, ich sei freundlich, sensibel und liebenswert – und sie kennt mich sehr gut. Diese Sorgen um meine Gesundheit sind also unbegründet.
Ich gebe allerdings zu, dass mich Extremsituationen interessieren. Es gibt Sportler, die versuchen, den Mount Everest in einer Badehose zu erklimmen, an einem
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