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Septimus Heap 04 - Queste

Titel: Septimus Heap 04 - Queste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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sie auf einen Sprung vorbei und unterhielt sich leise mit Alice, die ihr das Leben gerettet hatte. Oft sprachen sie über Alices Leben, über ihre glückliche Zeit als Richterin am Burggericht in den – wie heute alle sagten – guten alten Tagen. Alice erzählte ihr auch von ihrer geliebten Wohnung im obersten Geschoss des Lagerhauses und von interessanten Fällen, die sie als Oberzollinspektorin in Port bearbeitet hatte. Manchmal jedoch stand sie plötzlich auf und sagte, sie müsse nun zur Arbeit, und Jenna musste sie behutsam daran erinnern, dass sie nicht mehr unter den Lebenden weilte. Das waren schwierige Augenblicke – Alice wurde dann immer traurig und nachdenklich, und Jenna ließ sie und Alther ein paar Tage in Ruhe.
    In der Nacht, in der Alther zu der Versammlung gerufen wurde, ließ er Alice zum ersten Mal allein. Der Ruf war für ihn ein Schock. Alle Geister von Außergewöhnlichen Zauberern wussten, dass sie am Ende einer Lehrzeit zur Versammlung gerufen wurden, doch eine außerplanmäßige Versammlung war höchst selten und verhieß nie etwas Gutes. Zu Alices Erstaunen verschwand Alther ganz plötzlich aus dem Pavillon, und wenn ihr Zeitgefühl – das nach wie vor nicht das Beste war – sie nicht trog, sah sie ihn erst mehrere Tage später wieder.
    Alice liebte Alther und war über seine plötzliche Fürsorge gerührt, aber sie hatte immer allein gelebt und sie hatte gern allein gelebt. Althers Abwesenheit gab ihr Gelegenheit, noch einmal in Ruhe über alles nachzudenken, und sie begann zu verstehen, was an jenem Nachmittag auf dem Landungssteg mit ihr geschehen war.
    Als Alther von der Belagerung zurückkehrte – völlig erschöpft und zutiefst zerknirscht –, freute sich Alice natürlich, ihn zu sehen. Doch noch am selben Abend überredete sie ihn, zu seiner alten Gewohnheit zurückzukehren und in die Schenke Zum Loch in der Mauer zu gehen. Das, so sagte sie, sei gut für sie beide.
Mrs. Beetle
    Pamela Beetle-Gurney war zu ihrem großen Bedauern nicht sehr lange mit Brian Beetle verheiratet. Ein Jahr nach ihrer Hochzeit brachte sie einen Jungen mit schwarzem Haar und einem schelmischen Lächeln zur Welt. Das Paar war noch nicht einmal dazu gekommen, die Geburt registrieren zu lassen, als Brian Beetle, der als Schauermann im Hafen Porter Flussboote be- und entlud, von einer Schlange gebissen wurde, die aus einer Kiste mit exotischen Früchten gekrochen war. Brian – so erzählte Pamela viele Jahre später traurig den Leuten – blähte sich auf wie ein Ballon und lief blau an. Niemand konnte ihn retten.
    Ein paar Wochen nach Brian Beetles Tod stattete der Standesbeamte Mrs. Beetle einen Besuch ab und teilte ihr mit, dass die Frist für den Eintrag ins Geburtenregister abgelaufen sei und dass sie hier und jetzt einen Namen angeben müsse. Mrs. Beetle war in einer schlechten Verfassung. Das Baby weinte die ganze Nacht, sie weinte den ganzen Tag, und einen Namen für ihren Sohn auszusuchen war jetzt das Letzte, woran sie dachte. So kam es, dass sie, als der Standesbeamte das Namensregister zückte, seine Feder in Tinte tauchte und sehr freundlich nach dem Namen des Kindes fragte, nur losjammerte: »Oh Beetle ... Beetle! « – wie sie ihren Mann immer genannt hatte. Prompt wurde O. Beetle Beetle als Name für den Jungen eingetragen.
    Ohne den Arbeitslohn ihres Mannes musste Mrs. Beetle in zwei kleine Zimmer am Ende eines schmutzigen Korridors in den Anwanden ziehen. Ihre Familie lebte – wie auch die ihres Mannes – in Port und bot ihr keinerlei Unterstützung an. Sie erwog, wieder nach Port zu ziehen, doch die Anwanden gefielen ihr, und sie fand, dass sie von ihren Nachbarn mehr Hilfe bekam, als ihre Familie ihr jemals bieten würde. Außerdem hatte sie große Dinge mit ihrem Sohn vor. Er sollte einmal etwas Besseres werden als Hafenarbeiter, und die Schulen in der Burg boten größere Aussichten auf eine gute Ausbildung als die schlechten Schulen in Port.
    Der junge Beetle besuchte eine der vielen kleinen und guten Schulen in den Anwanden, und Mrs. Beetle machte Überstunden als Putzfrau, damit sie einen Privatlehrer bezahlen konnte, der ihn zusätzlich an den Samstagvormittagen unterrichtete. Beetle war ein intelligenter Junge, und Mrs. Beetles Hoffnungen gingen schneller in Erfüllung als erwartet. Er war der jüngste Bewerber, der jemals die Aufnahmeprüfung des Manuskriptoriums bestand.
    Nach Brians Tod hatte Pamela aufgehört, ihren Mädchennamen Gurney zu benutzen, und bald benützte

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