Sex Fuer Koenner
Sie mich am Dienstag um achtzehn Uhr bei Ihnen empfangen?« »Du riechst nach Sex.« – »Sie können da nicht wie hingegossen sitzen und annehmen, ich würde bei diesem Anblick nicht daran denken, über Sie herzufallen.«
Um Ihre Wünsche zu äußern und einer Frau Lust auf Ihre Wünsche zu machen. Auf dass Sie es schaffen, ohne zu stottern, zu kichern, zu stocken – ähäh, hihi, öhmöhm –, sondern souverän mit leicht angerauhter Bettstimme, das zu sagen, was Henry Miller seiner letzten Liebe, der Schauspielerin Brenda Venus, geschrieben hat.
Um die Phantasie einer Frau auf Touren zu bringen. Zum Beispiel während eines langsamen Ficks Bilderwelten mit ihr in der Hauptrolle kreieren: »Stell dir vor, du bist eine Klosterschülerin … ich habe dich erwischt, wie du dich selbst berührt hast, ein Bein über der Stuhllehne, deine Hand zwischen deinen Beinen, du hast deine Finger abgeleckt und dich gerieben … zur Strafe habe ich dich mitgenommen … und schlafe mit dir vor den Augen der Jungs aus dem Dorf, und auch sie werden gleich drankommen …« Klar geht das auch beim Telefonsex!
Sie können Verbalerotik in allen Stadien der Lust einsetzen: bei der Verführung (da besonders), beim Vorspiel als Beischlaf-Anmoderation, als Vorspielersatz, während des Sex, anstatt Sex, beim Nachspiel, statt Nachspiel, um sich in Erinnerung zu bringen oder sogar eine Frau zum Kommen zu bringen, wenn Sie 5000 Kilometer weit von ihrer Muschi entfernt sind; und natürlich während Sie 160-Zeichen-Nachrichten schicken. Kurz gesagt: Es gibt keinen Augenblick, wo Sie das Gehirn einer Frau nicht mit Worten vögeln können.
Und wie geht der Schweinkram jetzt genau?
Es gibt ein paar Regeln, die Ihnen die Anwendung von Verbalerotik erleichtern und das Maß ihrer Heftigkeit bestimmen.
Timing & Dramaturgie: vom erotischen zum erotisierenden Gespräch und vom Bettgeflüster zum Dirty Talk: Schalten Sie nach und nach eine härtere Gangart ein. Lassen Sie sich Zeit; ein richtiges Wort, zu früh gesagt, ist ein falsches.
Die verschiedenen Disziplinen der Verbalerotik:
schriftlicher Monolog (der Brief, die Mail, der Zettel am Kühlschrank oder in Madames Unterwäscheschublade);
schriftlicher Dialog (SMS, Chat, Zettelchen am Kühlschrank);
die rein auditive Verbalerotik, wenn Sie dabei zwar zu hören, aber nicht zu sehen sind (Telefonsex oder wenn Madame die Augen verbunden hat);
Direktkontakt und die Kombination von Verbalerotik mit Stimme, Atem, Körpersprache und Mimik.
Das erotisierende Gespräch
Das erotische Gespräch besteht in einer Art allgemeinen Anbahnung. Es funkelt vor Zweideutigkeiten, poetischen Andeutungen, zarten Komplimenten, die aber Reizwörter wie »erregend, geil, Sex« vermeiden. Gute Flirts (nicht schreiend in der Disko!) sind ein erotisierendes Gespräch, das dem anderen nicht zu nahe kommt, sondern dafür sorgt, dass er sich wohl fühlt. Die Themen besitzen in sich Sinnlichkeit, etwa Gespräche über Essen, Wein, Musik, Kunst, Literatur, Träume. Das erotisierende Gespräch ist frei von sachlichen Leistungsthemen wie Job, Besitz, Aussehen, Sorgen. Das Erotisierende drückt sich in Körpersprache und flirtendem Ton aus, weniger im Wortinhalt.
Beim Flirt wird Begehren zu 55 Prozent durch Körpersprache und Blicke ausgedrückt und verstanden; beim Telefonieren entsteht das Prickeln zu 93 Prozent durch die Modulation Ihrer Stimme und die Art, wie Sie etwas sagen.
Das erotisierende, körperintensive Gespräch führen Sie hauptsächlich, wenn Sie mit Ihrer Dame in der Öffentlichkeit sind und Sie emotional »anschmelzen« möchten.
Während über »neutrale« Themen wie Musik geredet wird, äußern Blicke und Gesten, Lächeln und lockende Körpersprache sexuelles Interesse, so dass es subtil zu knistern anfängt. Während man noch über die Coverversion der Puppini Sisters von Beyoncés »Crazy in Love« redet, handeln die Körper und Stimmen derweil das Sexuelle aus. Lesen Sie sich mal aus der Tageszeitung laut selber vor – aber so, als ob Sie einer Frau sagen, wie gern Sie jetzt Ihren schönen Schwanz in ihre pochende Muschi schieben möchten. Ihr Ton erotisiert, egal was Sie sagen.
Insgesamt zeichnet sich das erotisierende Gespräch dadurch aus, dass zwar nichts Erotisches gesagt wird, dass es aber Sympathie und körperliches Interesse am Gegenüber vermittelt. Es verspricht keinen Sex, es deutet ihn an.
▶ Tricky: Die Kunst der Kunstpause. Wenn Sie Sätze sagen wie: »Ich würde gern
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