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Shadows Lost (Vampirkurzgeschichte) (German Edition)

Shadows Lost (Vampirkurzgeschichte) (German Edition)

Titel: Shadows Lost (Vampirkurzgeschichte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madison Clark
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Cathrine«, hörte sie Annicius’ Stimme aus weiter Ferne. »Wenn du aufwachst, beginnt ein neues Leben für dich. Und am Ende wirst du mich um den Tod anflehen.«
Niemals! , schrie Cathrine in ihren Gedanken.
Beim nächsten Atemzug spürte sie seine Lippen auf ihren, aber sie war hilflos. Schließlich wurde ihr schwarz vor Augen, und binnen weniger Sekunden sank sie in einen traumlosen Schlaf.
 
 
Cathrine schluckte. Ihre Kehle war trocken. Sie verspürte ein leichtes Schwindelgefühl. Sie lag auf dem Rücken und starrte an eine Decke, während sie sich fragte, was passiert war und wo sie war. Mit ihren verschärften Sinnen drehte sie den Kopf so, dass sie sich umsehen konnte. Sie befand sich in einem quadratischen Raum ohne Fenster. Sie sah eine Tür, vier nackte Wände und Spinnweben in den Ecken. Über ihr hing eine alte Glühbirne, die allerdings nicht brannte.
»Hier hat sich schon lange keiner mehr aufgehalten«, flüsterte sie und versuchte sich langsam aufzusetzen.
Für einen Moment wurde ihr ganz schwummrig, aber sie kämpfte hartnäckig dagegen an. Ein paar Minuten später stand Cathrine auf wackligen Beinen und erkundete die fremde Umgebung. Mit den Fingerspitzen strich sie über das bröcklige Mauerwerk, bis sie sich der Tür zuwandte. Es handelte sich um eine Eisentür. Ein Funken Hoffnung keimte in ihr auf. Zögerlich streckte sie die Hand nach dem Türgriff aus, rüttelte daran, aber sie war verschlossen. Egal, wie heftig sie daran zerrte, sogar dagegen trat, der Ausgang blieb ihr verwehrt.
Fluchend hämmerte sie dagegen, nichts passierte. Schließlich setzte sie sich seufzend auf den staubigen Boden und starrte die Tür an. Wie war sie nur hierher gekommen? Sie erinnerte sich schwach an ein Haus. Es lag abseits jeder größeren Stadt, abgelegen in der Landschaft. Mehr fiel ihr nicht ein. Irgendetwas schien ihr Gedächtnis zu verschleiern. Es kam ihr vor, als würde ein dichter Nebel ihre Erinnerungen umhüllen und sie unwissend lassen.
Frustriert seufzte Cathrine, aber sie gab nicht auf. Sie war eine Schattenvampirin und eine Kämpferin. Obwohl sie nicht wusste, wer und warum sie hier in der Dunkelheit eingesperrt hatte, waren nicht alle ihre Erinnerungen verschwunden. Sie kannte ihre Herkunft, ihre Existenz, denn sie war ein Geschöpf des Schattens. Noch während sie darüber nachdachte, wurde ihr allmählich bewusst, dass es doch eine Möglichkeit gab, ihrem Gefängnis zu entfliehen.
Cathrine stand auf und konzentrierte sich, um in den Schatten zu gleiten. Die grauen Wände wurden plötzlich heller, die Tür bekam eine durchsichtige Konsistenz, und im nächsten Moment existierte sie nur noch auf der Schattenebene. Sofort fühlte sie sich besser und sicherer. Ihre Sicht veränderte sich weiter. Das Mauerwerk verlor seine Festigkeit, wie alles um sie herum. Mit dem Schritt in den Schatten verwandelte sich auch Cathrines Äußeres. Ihre Haut hatte sich schwarz gefärbt, und sie wusste, dass ihre nun ebenfalls dunklen Augen rötlich leuchteten. Auch ihre Eckzähne waren länger und spitzer geworden. Augenblicklich spürte sie neue Kraft durch ihre Adern strömen. Sie roch Blut, und dieser Geruch weckte ihren Blutdurst. Doch sie hatte sich soweit im Griff, um der Verlockung des roten Lebensaftes zu widerstehen, dessen Quelle sich nicht weit von ihr entfernt befand. Zuerst musste Cathrine verschwinden, alles andere war nebensächlich.
Vorsichtig lief sie auf die abgeschlossene Tür zu. Aber da sie nun auf der Schattenebene weilte, existierte sie für sie nicht. Cathrine nahm sie lediglich als Schemen wahr, das Restbild dessen, was auf der materiellen Ebene verankert war. So konnte sie ungehindert hindurch schreiten und fand sich in einem Flur wieder. Sie stand am Ende eines fast dreißig Meter langen Ganges. An dessen Anfang sah sie Stufen, die nach oben führten. Das war ihr Weg.
Stets auf der Hut, schlich sie vorwärts. Sie kam dabei an mehreren Räumen vorbei. Ein flüchtiger Blick verriet ihr, dass darin Menschen eingesperrt waren, und sie lebten. Ihr Blut war frisch und warm. So gerne sie dieser Versuchung nachgeben wollte, sie riss sich zusammen. Sie musste fliehen.
» Cathrine «, flüsterte plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf.
Erschrocken blieb sie stehen und drehte sich einmal um die eigene Achse. Sie war alleine. Niemand stand hinter ihr. Nicht einmal mit ihren vampirischen Sinnen konnte sie die Anwesenheit eines zweiten Schattenvampirs spüren.
» Cathrine, du kannst mich nicht sehen «,

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