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Shannara I

Titel: Shannara I Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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blieb stumm.
    »Dann bis morgen.« Shea streckte sich müde aus und wickelte sich fester in den Mantel. »Wir haben eine lange Reise zurück ins Südland vor uns.«
    Allanon schwieg eine Weile.
    »Deine Freunde sind in der Nähe und suchen dich«, sagte er schließlich. »Wenn sie dich finden, berichtest du ihnen dann alles, was ich dir erzählt habe?«
    Shea hörte ihn kaum mehr. Seine letzten Gedanken vor dem Einschlafen beschäftigten sich mit Shady Vale und der Hoffnung auf baldige Rückkehr in die Heimat.
    »Das könnt Ihr besser als ich«, murmelte er.
    Wieder blieb es still. Dann hörte er Allanon in der Dunkelheit rascheln, und als der hochgewachsene Mann wieder das Wort ergriff, klang seine Stimme seltsam fern.
    »Das kann ich vielleicht nicht, Shea. Ich bin sehr müde - ich habe mich verausgabt. Für eine Weile muss ich… schlafen.«
    »Bis morgen«, murmelte Shea. »Gute Nacht.«
    Die Stimme des Druiden drang als Flüstern zu ihm.
    »Leb wohl, mein junger Freund. Leb wohl, Shea.«
    Aber Shea schlief schon.
     
    Shea fuhr aus dem Schlaf hoch, überflutet von Sonnenlicht, und riss die Augen auf, als er Hufgetrappel und Schritte hörte. Er sah sich umgeben von schmalen, schlaksigen Gestalten in Waldläuferkleidung. Instinktiv tastete er nach dem Schwert von Shannara und setzte sich auf, die Augen zusammengekniffen, um die Gesichter zu erkennen. Es waren Elfen. Einer von ihnen, ein Mann mit hartem Gesicht, löste sich aus der Gruppe und beugte sich zu Shea herab. Durchdringende, scharfe Augen bohrten sich in die des Talbewohners, und eine feste Hand legte sich auf seine Schulter.
    »Ihr seid unter Freunden, Shea Ohmsford. Wir sind Eventines Leute.«
    Shea stand langsam auf, noch immer das Schwert in der Faust.
    »Allanon…?« fragte er und schaute sich nach dem Druiden um.
    Der Fremde zögerte einen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf.
    »Sonst ist niemand hier. Nur Ihr.«
    Betroffen ging Shea an ihm vorbei, durch den Ring der Reiter, und suchte mit den Augen die breite Schlucht ab. Grauen Fels und Staub, mehr sah er nicht. Außer den Elfen-Reitern und ihm selbst war niemand hier. Da fiel ihm etwas ein, das der Druide in der Nacht gesagt hatte - und er wusste, dass Allanon wirklich fort war.
    »Schlafen…« flüsterte Shea vor sich hin. Steif wandte er sich den wartenden Elfen zu, stockte aber, als ihm die Tränen übers Gesicht zu laufen begannen. Allanon würde wiederkommen, wenn sie ihn brauchten, dachte er. So wie immer. Er wischte die Tränen weg und starrte ins tiefe Blau des Nordlandhimmels. Einen Augenblick lang schien es, als höre er die Stimme des Druiden aus weiter Ferne rufen. Er lächelte schwach.
    »Leb wohl, Allanon«, sagte er leise.

Kapitel 34
    So ging es zu Ende. Kaum zehn Tage später verabschiedeten sich diejenigen zum letztenmal voneinander, welche von der kleinen Gruppe noch übrig waren. Es war ein heller, klarer Tag, voll Sonnenschein und sommerlicher Frische. Von Westen her strich ein sanfter Wind über den smaragdgrünen Grasteppich des Landes um Tyrsis, und in der Ferne ertönte das träge Rauschen des Mermidon in der frühmorgendlichen Stille. Sie standen an der Straße, die aus der ummauerten Stadt herausführte - Durin und Dayel, der erstere mit geschientem und verbundenem Arm. Dayel hatte ihn unter den Verwundeten gefunden. Seine Heilung machte große Fortschritte. Balinor Buckhannah im Kettenhemd und blauen Reitumhang. Ein noch immer blasser Shea Ohmsford. Der getreue Flick. Und Menion Leah. Sie unterhielten sich einige Zeit leise miteinander, lächelten tapfer, versuchten, sich freundschaftlich und entspannt zu geben, ohne dass es ihnen so recht gelungen wäre, und blickten von Zeit zu Zeit auf die in der Nähe angepflockten Pferde. Schließlich schwiegen alle verlegen, man reichte sich die Hände und versprach sich murmelnd, einander bald zu besuchen. Es war ein schmerzlicher Abschied. Alles Lächeln und alle Händedrücke waren eingebettet in Traurigkeit.
    Dann ritten sie davon, jeder seiner eigenen Heimat entgegen. Durin und Dayel wandten sich nach Westen, Richtung Beleal, wo Dayel endlich seine geliebte Lynliss wiedersehen wollte. Die Ohmsfords ritten nach Süden, Shady Vale und, wie Flick seinem Bruder wiederholt erklärt hatte, einer ausgedehnten, wohlverdienten Ruhepause entgegen. In Flicks Augen war ihre Sturm-und-Drang-Zeit vorüber. Menion Leah begleitete die beiden, entschlossen, dafür zu sorgen, dass Shea nichts mehr zustieß. Später wollte er für eine

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