Sie sind Dein Schicksal
bleicher, nickte und ging eilig davon. »Ich werde mich für den Rest der Ewigkeit in meinem Schlafzimmer vergraben. Bis später.«
Ich schüttelte den Kopf und folgte ihrem Beispiel, indem ich mein eigenes Zimmer in Besitz nahm. Dank bar bemerkte ich, dass Louis und Ryan all meine Ta schen reingetragen und am Fußende des Bettes ab gestellt hatten, sodass ich nichts mehr aus dem Auto holen musste. Aber jetzt hing der Geruch von Vampiren fast übermächtig im Raum, und ich war ein wenig genervt, weil es keine Fenster gab – nicht mal im Bad –, über die man die Wohnung lüften konnte.
Bei Sonnenuntergang würde der gesamte Haushalt wissen, dass wir da waren. Es gab ein paar Leute, die ich ganz gerne mal wiedersehen würde, aber mit Sara im Gepäck würde es eine interessante Erfahrung werden. Royce würde sich zweifellos an sein Wort halten und alle wissen lassen, dass sie tabu war, aber bis er das tat, würde ich sehr gut auf sie aufpassen müssen.
Kapitel 31
I ch schaffte es, mich vor Sonnenuntergang ein wenig auszuruhen. Der Dauerstress hatte mich mehr erschöpft, als mir klar gewesen war – bis mein Kopf die Kissen berührte. Vom Geruch von Vampiren umgeben aufzuwachen war nicht gerade angenehm, aber das hochwertige Bettzeug und die gemütliche Matratze machten das wett. Langsam stieg mir Essensduft in die Nase, drang in meinen Halbschlaf und lockte mich unter der Decke hervor. Ich zog mir frische Klamotten an und schlurfte ins Wohnzimmer.
Sara unterhielt sich leise, aber angeregt mit Clarisse, Mouse und noch ein paar anderen, die ich zwar kann te, an deren Namen ich mich aber nicht erinnern konn te. Sie winkten mich mit einladendem Lächeln heran, und ich war begeistert, als ich die Pizzaschachteln auf dem Tisch zwischen ihnen entdeckte. Ich schnappte mir ein Stück, dann setzte ich mich auf die Armlehne der nächstgelegenen Couch und nickte unseren Gästen zu.
Ein Mädchen gehörte zu den zwei asiatischen Blutspenderinnen, die im Gebäude lebten, aber ich konnte mich nicht erinnern, ob sie jetzt Ivy oder Joy hieß. Der große Kerl neben Mouse war jemand, den ich nur einmal kurz getroffen hatte, als ich gerade sehr unter dem Nachlassen der Blutbindung von Royce gelitten hatte. Ich erinnerte mich nur, dass er zu dieser Zeit ebenfalls ziemlich gestresst gewesen war; jetzt schien er entspannter zu sein und lümmelte im Sofa, als gehörte ihm der Laden.
Sara, die vielleicht an den Falten um meine Augen erkannte, dass ich versuchte, mich an Namen zu erinnern, und es nicht schaffte, kam mir zu Hilfe.
»Hey, Shia, du kennst Mouse, Christoph und Ivy, richtig? Jetzt wo du da bist, soll Ivy uns erklären, wie die Dinge hier so laufen.«
»Schön, dich wiederzusehen«, sagte Ivy und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Ich erwiderte es, wenn auch bei Weitem nicht so strahlend, und sie deutete mit einem Daumen auf die Küche. »Am Kühlschrank hängt ein Block mit Stift. Schreibt alles auf, was ihr braucht, und gebt es bis Donnerstagabend Timothy. Er gibt dann am Morgen die Bestellung auf. Mouse kann ihn euch vorstellen, falls ihr ihn noch nicht kennt. Er ist ein bisschen scheu.
Ihr habt sicher bemerkt, dass wir keine Fenster haben. Das Belüftungssystem ist ziemlich gut, aber zum Rauchen geht bitte nach draußen. Die Feuertür am Ende des Flurs führt in den Hof, da könnt ihr euch entspannen. Wir grillen im Sommer auch draußen. Jetzt lasst mich nachdenken, was noch …?«
Christoph meldete sich zu Wort, während er sich am Nacken kratzte. »Wenn ihr nicht wollt, dass so gut wie jeder versucht, euch zu beißen, dann schaut, dass euch schnell jemand vertraglich bindet.«
Mouse und Clarisse bedachten ihn mit missbilligenden Blicken, aber er zuckte nur mit den Achseln. »Was? Stimmt doch.«
Ivy rollte mit den Augen, dann fuhr sie fort und zählte die Regeln an ihren Fingern ab. »In Ordnung. Auf jeden Fall keine Besucher, ohne das erst mit demjenigen abzusprechen, der Wachdienst hat. Das beinhaltet auch Pizzalieferungen oder anderes Lieferessen. Wenn ihr zum Arbeiten eingeteilt seid, findet ihr eure Namen auf dem Brett im Fitnessstudio im ersten Stock. Verlasst das Haus niemals ohne Begleitung durch die Vordertür; wenn möglich, beschränkt eure Bewegungen auf das Tunnelsystem im Keller. Jemand wird euch später die Schlüssel vorbeibringen. Wenn ihr eine Führung durch die Tunnel braucht, bittet Mouse oder Ken; sie kennen sich dort besser aus als jeder andere. Oh, und im Keller wird auch gewaschen. Alles
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