Sieben Wind
mehrere.
Es konnte schon mal passieren, dass bei einem Flug ein Saurier etwas verlor, da es sich bei diesen Tieren meist um träge und bequeme Kreaturen handelte, die nicht viel Intelligenz besaßen und sich eigentlich nur als Nutztiere eigneten. So ein Botentier würde, wenn es merkte, dass es etwas verloren hatte, seinen Flug nicht unterbrechen. Für sie war das Wichtigste, dass sie an ihrem Ziel ankamen. So verwunderte es nicht, dass es sehr schwierig war etwas wiederzufinden, wenn ein Botentier seinen Transport während eines Fluges verlor und keinen Reiter hatte.
Jedoch muss auch gesagt werden, dass es sich hier um die einzigen fliegenden Lebewesen in Qooks handelte, die in der Lage waren große Lasten über weite Entfernungen schnell zu transportieren. Wegen ihres einfältigen Charakters wurden sie, wenn sie alleine flogen, nur mit kleineren Aufgaben beauftragt, bei denen es sich meistens um Nahrungstransporte handelte.
Aber so recht wollte Isak nicht daran glauben, dass die mysteriöse Fracht Lebensmittel enthielt. Denn je weiter er das Laken entfernte, desto mehr beschlich ihn das Gefühl, dass damit gerechnet wurde, dass das Botentier seine Sendung fallen lassen könnte.
Denn was ihm da an Polsterungen entgegenkam, hätte wohl jeden Sturz abgefangen.
Was, wenn es beabsichtigt war, dass das Botentier seine Ware fallen ließ?
Doch Isak sollte sich irren. Es war ein Zufall oder vielleicht war es auch das Schicksal, das ihm diesen Korb brachte, der eigentlich für eine ganz andere Reise bestimmt gewesen war.
Je mehr von dem Korb unter dem Polster und Laken zum Vorschein kam, desto unwohler wurde Isak. Denn er hatte eine Ahnung, die sich als wahr erweisen sollte.
In dem gut verhüllten Korb lag ein Wesen . Ein Baby, welches eine menschliche Gestalt hatte. Es hatte schwarzes Haar und tiefblaue Augen, die unbewusst einen Beschützerinstinkt in ihm weckten.
« Oh, ein Baby, wie süß!», sagte Lucy und lächelte es an.
« Du bist Papa geworden, Isak!», fügte Lu hinzu.
Isak, der nicht glauben konnte was er sah, war sprachlos.
«Komm, lass uns rein ins Haus», sagte Lucy und nahm das Baby.
Lucy hatte das Kind auf dem Arm und fütterte es mit einer provisorisch zusammengebastelten Milchflasche.
«Na ist Isak, der bekennende Einzelgänger, doch noch Papa geworden ... haha ...?», fragte Lu schnippisch und lachend.
« Papa? Ich kann dieses Kind nicht behalten. Meinetwegen könnt ihr es haben.»
« Wir? Isak, sieh es an, es ist von deiner Rasse. Wir sind alte Kobolde, wir können kein Kind deiner Rasse aufziehen. Außerdem hast du es gefunden. Du bist verpflichtet, dieses Kind aufzunehmen oder du musst es ...»
« Lu!», unterbrach Lucy Lu scharf, weil sie wusste was er sagen wollte.
Aber so waren die Gesetze des Waldes, wer etwas fand trug dafür auch die Verantwortung.
Die zweite Alternative wäre, das Kind in einem Waisenhaus abzuliefern.
« Oh meine Ahnen, was hab ich nur getan?», seufzte Isak und fuhr fort.
« Aber ihr wisst doch, dass Druide sein nicht eine Laune, sondern eine Lebensaufgabe ist. Und ein Druide zu sein bedeutet, die Einsamkeit, die Enthaltsamkeit und die Wissenschaft gewählt zu haben, und nicht die Erziehung eines Kindes. Was werden meine Druidenkollegen von mir halten? Sie werden mich nicht mehr ernst nehmen. Was soll ich nur tun? Gibt es keine andere Möglichkeit?»
« Nein, außer jemand anderes, ein kinderloses Paar, erklärt sich dazu bereit das Kind aufzunehmen, aber so lange musst du es bei dir haben, es sei denn, du willst dass das Kind ... », und wieder unterbrach Lucy ihn in scharfem Ton.
« Lu ich hab dir doch eben gesagt, du sollst es nicht sagen.»
« Ja, aber es ist doch das Gesetz des Waldes. Was ist daran verwerflich? Oder willst du, dass man es lieber tötet?»
« Du Narr, natürlich nicht. Aber es könnte dich hören.»
« Wie soll es denn verstehen was ich sage, es ist doch noch viel zu klein!»
« Ich fühle es Lu, dass es alles versteht. Isak, ich glaube du hast ein ganz besonderes Kind gerettet. Sieh dir nur diese schönen blauen Augen an.»
Während sie sprach hielt sie das Baby Isak entgegen, der zum ersten Mal sah, wie schön dieses Baby war. Auch wenn er es nicht zugab, konnte man doch spüren, dass ein Band sie beide von diesem Augenblick an verband und er die Verantwortung für dieses Kind übernehmen würde.
« Na gut, ich muss ja wohl dieses Kind aufnehmen, aber ihr müsst mir versprechen auf das Kind aufzupassen, wenn ich keine Zeit
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