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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Hände waren verkrümmt, die Finger verlängert, wie bei einem Affen. Der Begriff   Degeneration kam ihr in den Sinn.
     
Schaffen Sie ihn hier raus, sagte Gray angewidert, dann wandte er sich an Lisa: Ich helfe ihnen Painter hier rein zutragen. Lisa schüttelte langsam den Kopf und wich zurück. Das können wir nicht tun … Sie vermochte den Blick nicht von dem grauenhaft entstellten Patriarchen der Waalenbergs abzuwenden. Sie durfte nicht zulassen, dass Painter ein ähnliches Schicksal erlitt. Gray trat neben sie. Worauf wollen Sie hinaus? Lisa schluckte und beobachtete, wie Monk das Monstrum am Hemdsärmel packte. Offenbar schreckte er davor zurück, die Haut des Leichnams zu berühren. Painters Zustand ist zu weit fortgeschritten. Die Glocke hätte den Verfall lediglich verlangsamen können. Rückgängig machen kann sie ihn nicht. Wollen Sie, dass Ihr Chef ein Leben lang in diesem Zustand verharrt?
     
Wo Leben ist, da ist auch Hoffnung, sagte er leise. Monk zog den entstellten alten Mann aus dem Gerät heraus und zerrte ihn über die Einfassung, was Lisa einen Moment ablenkte. Sie setzte gerade zu einer Bemerkung an, die dazu gedacht war, Gray seine falschen Hoffnungen zu nehmen, das riss Baldirc Waalenberg die Augen auf. Sie waren trüb und blind und wirkten wie aus Stein gemeißelt. Dann öffnete der den Mund zu einem lautlosen Schrei. Er hatte keine Stimmbänder mehr und war dem Grauen und dem Schmerz hilflos ausgeliefert, ohne sich artikulieren zu können.
     
Lisa schrie für ihn auf und wich zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Konsole stieß. Auch Monk wurde vom Entsetzen gepackt. Er ließ Baldric auf den Fliesenboden fallen. Der Mutierte Mann sackte zusammen. Die Muskeln hatten sich zurückgebildet, deshalb vermochte er seine Gliedmaßen nicht zu bewegen. Sein Mund aber ging auf und zu wie bei einem Fisch auf dem Trockenen. Mit seinen toten Augen starrte er ins Leere.
     
Dann verdeckte Gray Lisa die Sicht auf das Grauen. Director Crowe braucht Sie. Ich … ich kann nichts für ihn tun. Doch, Sie können. Wir setzten die Glocke ein. Das kann ich Painter nicht antun. Ihre Stimme schraubte sich hysterisch in die Höhe. Nicht das!
     
Ihm wird das nicht passieren. Monk hat mir berichtet, dass Anna Sie instruiert hat. Sie wissen, wie man die Glocke für eine Palliativbestrahlung einrichtet. Was eben passiert ist, war etwas ganz anderes. Baldric hatte die Glocke auf maximale Leistung programmiert, denn er wollte töten. Letztlich ernten Sie damit, was sie gesät haben.
     
Lisa schlug die Hände vors Gesicht. Aber was wollten wir ernten, stöhnte sie. Painter steht an der Schwelle des Todes. Warum sollen wir sein Leiden verlängern?
     
Gray zog ihre Hände nach unten, neigte sich vor und zwang sie, ihn anzusehen. Ich kenne Director Crowe. Und ich glaube, Sie kennen ihn ebenfalls. Er würde kämpfen bis zuletzt.
     
Als Ärztin kann sie dieses Argument, aber sie war zu sehr Realistin, um daran zu glauben. Wenn der Zustand des Kranken hoffnungslos war, konnte der Arzt nichts weiter tun, als dafür zu sorgen, dass er wenigstens in Würde starb. Wenn es zumindest eine kleine Aussicht auf Heilung gäbe, und sei sie noch so winzig, sagte sie kopfschüttelnd. Ihr Tonfall wurde sicherer. Dann würde ich es versuchen. Dazu müssten wir aber wissen, was Hugo Hirszfeld seiner Schwester mitteilen wollte. Wir müssen den Code entschlüsseln.
     
Gray fasste sie beim Kinn. Sie wollte erbost den Kopf abwenden, doch er hielt sie fest. Ich weiß welche Informationen Hugo in seinen Büchern versteckt hat, sagte er. Sie musterte ihn skeptisch, doch er meinte es offenbar ernst. Ich kenne die Lösung, sagte er.
     

     

     
16
     

     
Das Rätsel der Runen
     

     
15:25
     
Südafrika
     

     
Das ist kein Code, sagte Gray. Damit hat es nicht das Geringste zu tun. Er kniete auf dem Boden. Mit einem Filzstift zog er einen Kreis um die Runen, die er für Baldric Waalenberg aufgezeichnet hatte.
     
Alle hatten sich um ihn versammelt, doch sein Blick war unverwandt auf Lisa Cummings gerichtet. Die Lösung, auf die er gekommen war, ergab keinen Sinn, doch er spürte, dass sie das Schloss war, und diese Frau, die besser über die Glocke Bescheid wusste als jeder andere im Raum, verfügte vielleicht über den Schlüssel. Sie mussten es gemeinsam versuchen.
     
Schon wieder Runen, sagte Lisa. Gray sah sie fragend an. Lisa zeigte auf die Zeichen am Boden. Ich habe eine andere Gruppe von Runen gesehen, mit Blut gezeichnet.

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