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Sigma Force 03 - Der Genisis Plan

Titel: Sigma Force 03 - Der Genisis Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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und den Körper. Das andere für die Seele, das spirituelle Selbst, das Bewusstsein.
     
Und zusammen bedeuten sie beides, sagte Lisa. Weder Partikel noch Welle – sondern beides zugleich. In ihrem Blick zeigte sich ein Anflug von Begreifen. Was, fragte Gray. Lisa sah zur Glockenkammer hinüber. Anna hat gemeint, die Glocke sei im Grunde ein Quantenmessgerät, das Einfluss nimmt auf die Evolution. Die Quantenevolution. Alles dreht sich um die Quantenmechanik. Ich bin sicher, die ist der Schlüssel zur Lösung des Rätsels.
     
Gray runzelte die Stirn. Wie meinen Sie das? Lisa erläuterte kurz, was sie von Anna gelernt hatte. Bei Gray der im Auftrag von Sigma Biologie und Physik studiert hatte, erübrigten sich umständliche Erklärungen. Er schloss die Augen, lehnte sich zurück und versuchte, den Davidstern mit der Quantenmechanik in Bezug zu setzen. Lag die Antwort vielleicht irgendwo dazwischen? Sie meinen Hugo sei allein in die Kammer gegangen, ist das richtig, sagte Gray. Ja, antwortete Lisa, als spüre sie, dass sie seine Gedankengänge nicht stören durfte.
     
Gray konzentrierte sich. Hugo hatte ihm das Schloss gegeben, Lisa den Schlüssel. Jetzt lag es an ihm. Er blendete den Zeitdruck aus, drehte und wendete die Hinweise und Bruchstücke, probierte dies und das. So wie Hugo es mit seinen Puzzle getan hatte. Und wie beim Davidstern formte sich in seinem Kopf allmählich die richtige Kombination. So makellos, so vollkommen. Eigentlich hätte er schon eher darauf kommen müssen. Gray öffnete die Augen. Ja, fragte Lisa. Gray erhob sich. Fahrt die Glocke hoch, sagte er und trat an die Konsole. Sofort!
     
Lisa startete die Prozedur. Es dauert vier Minuten, bis der Palliativpuls ausgelöst wird. Während sie die entsprechenden Tasten drückte, blickte sie Gray fragend an. Was haben Sie vor? Gray drehte sich zur Glocke um. Es stimmt nicht, dass Hugo keine Hilfswerkzeuge in die Glocke mitgenommen hätte. Aber das hat Anna… Nein, fiel Gray ihr ins Wort. Er hat den Davidstern mit hineingenommen. Frömmigkeit und Glaube. Vor allem aber hatte er seinen eigenen Quantencomputer dabei. Was? Im Bewusstsein, dass er richtig lag, sprudelte Gray seine Erklärung nur so hervor. Das Bewusstsein setzt die Wissenschaftler schon seit Jahrhunderten in Erstaunen – und das galt auf für Darwin. Was ist das Bewusstsein? Ist es mehr als das Gehirn mit seinen feuernden Synapsen? Wo liegt die Grenze zwischen Gehirn und Bewusstsein? Zwischen Materie und Geist, Körper und Seele?
     
Er zeigte auf das Symbol. Die modere Forschung sagt, sie befindet sich dort. Wir sind beides, Welle und Partikel. Körper und Seele. Das Leben ist ein Quantenphämomen. Also, jetzt gehen die Pferde mit dir durch, meinte Monk der mit Fiona an Grays Seite getreten war.
     
Gray atmete tief durch. Die moderne Wissenschaft leugnet die Spiritualität, fuhr er aufgeregt fort. Sie behauptet, das Gehirn sei nichts weiter als ein komplizierter Computer und das Bewusstsein lediglich ein Nebenprodukt des komplexen Verbunds der feuernden Nervenzellen, als im Wissenschaftlichen ein Neurocomputer auf Quantenbasis. Ein Quantencomputer, warf Lisa ein. Das sagten Sie bereits. Aber was zum Teufel ist das?
     
Sie wissen, wie der Computercode auf der elementaren Ebene aussieht: seitenweise Nullen und Einsen. So denkt der moderne Computer. Ein, aus, Null oder eins. Sollte der Quantencomputer jemals Wirklichkeit werden, wird er eine dritte Möglichkeit bieten Null oder eins wie zuvor – und null und eins. Lisa blinzelte verblüfft. Genau wie bei Elektronen, die den Gesetzen der Quantenmechanik unterliegen. Die verhalten sich entweder wie Wellen oder wie Teilchen oder wie beides zugleich. Eine dritte Möglichkeit, sagte Gray mit einem Nicken. Das klingt nicht besonders aufregend, aber es versetzt den Computer in die Lage, verschiedene Algorithmen gleichzeitig auszuführen. Ich besorg mir mal ´nen Kaugummi, meinte Monk. Rechenoperationen, für die ein herkömmlicher Computer Jahre bräuchte, könnte man damit in Sekundenbruchteilen durchführen.
     
Und unser Gehirn verhält sich ganz ähnlich, sagte Lisa. Wie ein Quantencomputer? Das nimmt man neuerdings an. Unser Gehirn strahlt ein messbares elektrisches Feld aus, das von der komplexen Interaktion der Neutronen erzeugt wird. Manche Wissenschaftler vermuten, dass das Bewusstsein diesem Feld innewohnt und dass es die Brücke darstellt zwischen der Materie des Gehirns und der Quantenwelt.
     
Und die Glocke reagiert

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