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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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immer noch ein unausgespielter Trumpf.«
    Marshall blickte den Mausbiber ahnungslos an.
    »Jawohl! Wenn ihr schon nicht von selbst darauf kommt, muß ich es eben sagen: Der Trumpf bin
ich!«
    »Du meine Güte!« John Marshall stöhnte in komischer Verzweiflung. »Da haben wir einen schönen
Trumpf!«
    »Wie meinst du das?« fragte Gucky mißtrauisch. Er versuchte, in Marshalls Gedanken zu lesen.
Aber der Telepath schirmte sich vollkommen ab.
    »Nun …«, erwiderte John Marshall betont harmlos, »bist du etwa nicht schön?«
    Der Mausbiber zeigte vorsichtig ein Stück seines Nagezahns. Dann äugte er mit schief
gehaltenem Kopf zu Rhodan.
    »Da siehst du, Perry, wie grundverschieden die Geschmäcker sind. Du hast gestern behauptet,
ich hätte zuviel Speck angesetzt. In Johns Augen sieht das schon wieder anders aus.«
    »Na schön«, gab Rhodan nach. »Dann können wir die Mohrrübenkur ja wieder streichen. Ich werde
Major Bernard Bescheid geben.«
    »Nein!« protestierte Gucky. Sein Nackenfell sträubte sich. »Nicht dem Major Bescheid sagen!
Sein schadenfrohes Grinsen könnte ich nicht ertragen. Außerdem schadet es ja nicht, wenn ich noch
ein wenig schöner werde als jetzt.«
    »Aha!« machte Marshall. »So langsam kann ich mir denken, warum.« Zu Perry Rhodan und Atlan
gewandt, fuhr er fort: »Ich habe nämlich erfahren, daß er seit einiger Zeit die junge Astronomin
im Observatorium besucht, und zwar regelmäßig.«
    »Na und?« meinte Gucky geringschätzig. »Was ist schon dabei? Wir haben ein paar schöne Bilder
der Milchstraße geschossen.«
    John Marshall brachte es fertig, so indigniert wie ein Grandseigneur dreinzuschauen, dem man
einen unanständigen Witz erzählt hat.
    Der Mausbiber sah erst ratlos von einem zum andern. Er wußte absolut nicht, was er von
Marshalls Benehmen zu halten hatte. Schließlich gab er es auf, die Hintergründigkeit menschlicher
Verhaltensweisen zu deuten. Mißgelaunt begann er an einer Mohrrübe zu knabbern. Den Rest ließ er
telekinetisch bis an die Decke der Zentrale steigen und anschließend fallen.
    John Marshall duckte sich, denn das ›Geschoß‹ stürzte genau auf ihn herab. Erst im letzten
Augenblick gab Gucky dem Mohrrübenrest einen ›Stoß‹, so daß er genau in seinem Mund
verschwand.
    »Empfehle mich!« brummte er mit vollen Backen. »Muß Nachschub holen.«
    Er teleportierte in Richtung Zahlmeisterei.
    Atlan lächelte melancholisch.
    »Wenn ich doch nur eine Minute lang einmal so unbeschwert und selbstzufrieden sein könnte wie
Gucky!« Er seufzte.
    »Oh, auch der Kleine hat seine Sorgen«, sagte John Marshall. »Wir beide führen dieses ganze
Spiel gelegentlich, um den anderen zum versehentlichen Aufheben seines Gedankenschirmes zu
verleiten. Diesmal ist es mir bei dem Kleinen gelungen, wenn auch nur für Sekunden. Der Ärmste
ist in Sorge um Iltu, die daheim auf ihn wartet. Die beiden haben Nachwuchssorgen. Vor allem
Gucky macht sich Gedanken darüber, wo sein Sohn oder seine Tochter auftauchen könnte.«
    »Stimmt. Davon hat er mir gegenüber schon vor einiger Zeit etwas angedeutet«, erwiderte Atlan.
»Leider ließ er sich nicht näher über dieses Thema aus. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er
sich nur einen Scherz mit mir erlaubte. Aber wenn Sie seine Gedanken belauscht haben,
John …«
    Marshall machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Das ist kein Beweis. Der kleine Bursche versteht es ausgezeichnet, seine Gedankengänge zu
fälschen. Aber Sorgen hat er bestimmt. In dieser Hinsicht habe ich mich nicht getäuscht.«
    Perry Rhodan hatte sich am Schluß der Unterhaltung mit geschlossenen Augen zurückgelehnt.
Jetzt starrte er versonnen gegen die Decke. Er mußte an Mory denken. Von seiner Frau hatte er
lange nichts mehr gehört – und sie nicht von ihm. Und es sah nicht so aus, als würde sich
das in absehbarer Zeit ändern. Er nahm sich fest vor, ein paar Tage mit ihr zur Erde zu reisen,
wenn das Problem Andromeda erst gelöst war. Auch er hatte schließlich ein gewisses Recht auf
Urlaub. Aber nicht nur er selbst, dachte er. Die ganze Besatzung der CREST II würde eine
gründliche medizinische und psychologische ›Überholung‹ nötig haben.
    Er zuckte kaum merklich zusammen, als die Funkübertragung ihn aus seinen Träumereien riß. Im
nächsten Augenblick hatte sich sein Geist wieder auf die Realitäten umgestellt.
    Die Kommandanten der Schwesterschiffe berichteten nichts Neues. Weder von der Sphäre noch von
einem

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