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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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irgendwie gearteten Stützpunkt des Feindes war etwas auszumachen. Dabei betrug die
Entfernung zu Andro-Beta inzwischen rund achttausend Lichtjahre. Man befand sich wieder einmal im
sternenlosen, dunklen Abgrund des Leerraums. Von weit her schimmerte vage ein heller Fleck: die
heimatliche Milchstraße. Der Andromedanebel dagegen stand wie ein glitzerndes, funkensprühendes
Feuerrad auf der anderen Seite der finsteren Tiefe.
    »Aktion läuft planmäßig weiter!« befahl Rhodan hart.
    Atlan lächelte.
    »Und ich dachte schon, du würdest vor Sentimentalität zerfließen, kleiner, liebenswerter
Barbar. Dein Gesicht hat mir wieder einmal bewiesen, aus welchen verborgenen Brunnen du schöpfst.
Ich dagegen …« Seine Stimme bekam einen bitteren Klang. »Ich bin nicht viel mehr als ein
Ausgestoßener, ein ruheloser und heimatloser Landsknecht.«
    Perry Rhodan schüttelte heftig den Kopf.
    »Ich sollte es dir übelnehmen, Atlan. Du weißt genau, daß du Unsinn redest. Nicht die Geburt
zählt, sondern allein das Gefühl der Verbundenheit. Und so betrachtet, ist deine Heimat seit
langer Zeit nicht mehr Arkon, sondern Terra.«
    »Das ist nur die halbe Wahrheit, Sir«, fiel John Marshall ein. Der Telepath und Chef des
Mutantenkorps lächelte wissend. »Arkoniden und Menschen sind im Grunde genommen blutsverwandt.
Einmal dadurch, daß sich vor mehr als zehntausend Erdjahren viele arkonidische Kolonisten und
Soldaten terranische Frauen nahmen. Wer von uns kann behaupten, in seinen Adern flösse kein
arkonidisches Blut? Aber ich denke weiter zurück. Es gibt – oder gab – so viel Gleiches
bei unseren beiden Völkern, daß der Verdacht naheliegt, sie hätten dieselben Vorfahren gehabt.
Ich denke dabei nicht einmal an die Akonen, von denen die Arkoniden abstammen. Auch die Akonen
haben sich nicht auf ihrer Hauptwelt Sphinx entwickelt. Vergleichende Forschungen auf dem Gebiet
der Anthropogenese und der Paläontologie dieses Planeten beweisen es. Demnach entstammen die
Akonen einem viel älteren Volk, das sich über die gesamte Galaxis ausbreitete und deren
Kolonialwelten später die Verbindung miteinander verloren. Warum sollte die Erde nicht ebenfalls
eine solche Kolonialwelt gewesen sein?«
    Atlans Augen leuchteten dankbar auf.
    »Von diesen Forschungen wußte ich nichts, John. Wann haben Sie davon erfahren?«
    »Erst vor vier Wochen, Sir. Die ANDROTEST hatte genügend wissenschaftliche Informationsfilme
an Bord. Die Untersuchungen liegen allerdings schon gut drei Jahre zurück.«
    Der Arkonide lächelte. Seine gute Laune kehrte schlagartig zurück.
    »Wir entwickeln uns allmählich zu Kulturbanausen, wie?« Er stieß Rhodan scherzhaft von der
Seite an. »Es wird Zeit, daß wir uns wieder einmal um Kunst, Kultur und Wissenschaft
kümmern!«
    Rhodan lächelte zurück. Aber in seinem Blick lag Entsagen.
    »Wenn es die ›Banausen‹ nicht gäbe, lieber Freund, dann würde niemand im Solaren Imperium
kulturelle Werte schaffen können. Dennoch gebe ich dir recht; aber zuerst kommen die Meister der
Insel. Dann, das verspreche ich euch, wird auch die Kultur wieder zu ihrem Recht kommen!«
    Sekundenlang schloß er die Augen und stellte sich vor, ein Klavierkonzert von Tschaikowsky zu
hören – oder die Schicksalssymphonie von Beethoven, in einem richtigen Konzertsaal, unter
Hunderten festlich gekleideter Menschen …
    Die Alarmsirenen unterbrachen mit erschreckendem Mißklang die Vorstellungen friedlicher
Genüsse.
    »Achtung!« ertönte Cart Rudos dröhnende Stimme aus allen Lautsprechern der Rundrufanlage.
»Vier Sekunden nach dem letzten Linearmanöver wurde die verfolgte Sphäre entdeckt. Sie befindet
sich, nach Kurs und Geschwindigkeit zu urteilen, im Anflug auf einen dunklen Himmelskörper. Alle
Mann begeben sich sofort auf Gefechtsstation. Wir verzögern und versuchen, den Dunkelplaneten
auszumachen!«
    Noch bevor Oberst Rudo zu Ende gesprochen hatte, waren Rhodan, Atlan und Marshall
aufgesprungen. Sie liefen auf das Hauptkontrollpult zu. Aus den Nebeneingängen der Zentrale
eilten andere Männer, unter ihnen auch Icho Tolot.
    Als die Sirenen verstummten, befand sich jeder an seinem Platz. Es war fast völlig still
geworden. Nur die Angaben der Ortung und die Zielmeldungen der Feuerleitzentrale hallten in
regelmäßigen Abständen aus den Lautsprechern.
    Das Ziel war gefunden.
    Doch das Schlimmste stand noch bevor …
    Die vier Superschlachtschiffe pirschten sich vorsichtig heran. Der

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