BBQ Basics
Ich bin dann mal so frei
Wer grillt, darf alles, muss aber nicht alles können. Entspannen reicht erst mal. Zur Belohnung gibt’s Abenteuer mit Aroma.
Grillen hat so was Befreiendes. Das Wetter ist toll, die Küche bleibt zu, wir können Schuhe wie Töpfe im Schrank lassen und dafür schön geschmacklose Schürzen tragen, während wir mit dem Feuer spielen. Und als ob das nicht schon reichen würde, kriegen wir auch noch etwas richtig Gutes zu essen, ohne dafür viel tun zu müssen. Braucht es mehr, um glücklich zu sein?
Eigentlich nicht. Warum wir trotzdem ein ganzes Buch über die einfachste Art des Kochens gemacht haben, hat zwei Gründe. Erstens: Weil Grillen so herrlich wunderbar überzeugend einfach ist, und wir es deswegen viel öfter im Leben tun sollten. Und weil wir – zweitens – über 100 herrliche, wunderbare und überzeugende Lieblingsrezepte aufgeschrieben, eingesammelt und ausprobiert haben, mit denen sich das ganze Jahr über grillen lässt.
Das ganze Jahr? Aber klar, noch nie was von Wintergrillen gehört? Dann schnell mal auf > nachlesen. Auch dafür haben wir dieses Buch gefertigt: um Grillfans auf neue Ideen zu bringen, jenseits von Schweinenacken am Samstagabend auf dem Südbalkon. Wie wär’s zum Beispiel mit Saltimbocca am Spieß zum Mittagessen? Oder Makrelen mit Olivensalz am Flussufer? Oder Kürbis mit Ingwer und Zitrone vom Gasgrill?
Aber keine Sorge – natürlich gibt’s hier auch Nackensteaks (sogar in Biermarinade) und Würstchen (aber selbst gemacht) plus Maiskolben (mit Korianderbutter!) und Gurkensalat (mit Melone und Wasabi!!) sowie alle anderen Basics rund ums Grillen: wie ich die Kohle zum Glühen bringe, womit ich dem Aroma Feuer gebe – und was in den USA ein waschechtes Barbecue ist. Denn da werden gleich halbe Tiere in ganze Grill-Lokomotiven gesteckt, um Stunden später eine komplette Football-Mannschaft satt zu machen. Wir sind aber mal so frei, hier eher das entspannte Grillen statt die großen Braten zu feiern – zu denen lassen wir uns lieber einladen. Und jetzt: go, BBQ, go.
Know-how
Jetzt gibt’s Glut
Wo ein Grill ist, ist auch Feuer. Wir machen hier das Beste damit.
Es ist gar nicht so schwer, sich ein bisschen Lagerfeuerstimmung in den Tag zu holen. Ein ordentlicher Grill, einige gute Stücke zum Drauflegen, das gewisse „Gewusst wie“ – und schon kann’s losgehen. Für den großen Hunger und die Lust auf ein klein bisschen Abenteuer muss man aber selbst sorgen. Und jetzt: Flamme an.
Ich grill, wie ich will
Grillen mag fast jeder. Warum tun wir’s dann nicht öfter? Hier eine kleine Anleitung für ein bisschen mehr Feuer im Alltag.
Wenn dieser Duft von Holzkohle und Himbeerbowle in der Luft liegt, geht fix die Eilmeldung ans Gehirn raus: „Es sind Sommerferien! Wir haben Wochenende!! Grillfest muss sein!!!“ Muss es wirklich? Eigentlich reicht’s doch, einfach nur Feierabend zu haben und schnell mal den Grill anzuheizen für die Lammkoteletts, die wir uns unterwegs beim Türken geholt haben. Was natürlich auch an einem Samstagmittag geht, wenn wir uns vom Limokistenschleppen erholen und uns ein paar Outdoor-Shrimps aus der Fischtheke gönnen wollen. Und für die Kinder legen wir noch einen Ananasspieß dazu. Grillen geht fast immer mit fast allem, sogar bei minus 10 Grad mit Südfrüchten. Und ja natürlich, ein Grillfest geht auch jederzeit. Muss aber nicht ständig sein.
Schöner rasten am Rost
Das war schon toll, als Papa früher die Grillsaison eröffnet hat. Kind durfte dann die Wochenendbeilage zerknäulen, die Vater im selbst geschweißten Glutkasten mit Buchenholzspänen aufhäufelte und nach einem ausgeklügelten System – niemals mit Grillanzündern! – in Brand setzte. Es folgte das langsame Auffüllen mit Buchenholzkohle an ausgesuchten Stellen, das Obstbaumreisig-Finish fürs Aroma und das rituelle Auflegen handeingelegter Steaks nach Geheimrezept. Schmeckte immer super – und auch immer ein bisschen gleich.
Aber wenn nun der Papa eher eine Null am Grill ist, und man weder Obstbaumreisig noch Geheimrezept zur Hand hat? Wenn statt ehrfürchtig knäulender Kinder nölende Freunde aufs Feuer warten, von denen mindestens zwei Vegetarier sind? Wenn man bloß Lust auf etwas Aromatisches unter freiem Himmel hat, ohne daraus gleich ein Hochamt machen zu wollen? Wenn es also statt immer nur super jetzt einfach nur normal sein soll? Dann wird natürlich auch gegrillt. Hier ein paar Vorschläge zur Entspannung.
Warum nicht
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