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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entsprechend immunisiert.
    »Na schön«, sagte Atlan schließlich. »Was haben Sie außer Ihrem mentalstabilisierten Gehirn
und dem nicht näher bezeichneten Hilfsmittel sonst noch gegen die Willkür der Kristalle
anzubieten? Ich benötige Spezialwaffen. Kein Mensch kann vierzehnhundert Gegner nacheinander mit
Schockstrahlern lähmen. Man hat meistens etwas dagegen. Bitte …!«
    Danton begann zu sprechen. Als er geendet hatte, war Atlan fassungsloser als jemals zuvor.
    Er erhob sich und verließ grußlos den Rechenraum. Die anderen Männer folgten ihm. Nur Oro
Masut und Roi Danton blieben zurück.

5.
    Tusin Randta, der Zweite Offizier, taumelte in die Zentrale und brach stöhnend
zusammen. Sein Körper war eine einzige Brandwunde.
    Fünf andere Besatzungsmitglieder schienen von einem thermisch wirksamen Nadlerschauer
überrascht worden zu sein. Die Thermodurchschüsse hatten sofort tödlich gewirkt. Die an
wenigstens zehn Stellen durchschlagenen Kleidungsstücke verbargen kaum den grauenvollen
Anblick.
    Atlan stand über dem Zweiten Offizier der FRANCIS DRAKE und betrachtete das schwärzliche
Gesicht.
    »Sehr gut, Edelmann Randta. Sie werden bald wirklich bewußtlos. Die Schminke an Ihrer linken
Wange hat die aufgeklebte Wunde überdeckt. Wischen Sie es ab.«
    »Wo? Hier?« Randta fuhr mit dem Finger über die Brandkruste.
    »Ja. Gut so. Ihre Maskenbildner können etwas. Ihr da drüben! Tote liegen meistens nicht so
bequem. Verlassen Sie gefälligst die Konturbetten und krümmen Sie sich auf dem Stahlboden
zusammen. Der Mann ganz links – nehmen Sie nochmals den Brenner und lassen Sie die
Kunstfaser an der dritten Durchschußöffnung blasig werden. Das glaubt Ihnen sonst niemand.«
    Der ›Tote‹ griff wortlos zu einem feuerzeugähnlichen Gerät und ließ die fauchende Flamme über
das Jackett streichen. Es begann zu dampfen.
    »Gut, halt. Es reicht. Nun bleiben Sie liegen. Das von Ihnen eingeatmete Betäubungsgas wird in
fünf Minuten zu wirken beginnen. Dann spüren Sie nicht mehr die unbequeme Haltung. Seien Sie ganz
ruhig. In diesem Tiefschlaf sind Sie parapsychisch taub. Wenn die OMASO wie erhofft ankommt, wird
sie dicht aufschließen. Offiziell sind nur Roi Danton, Melbar Kasom und ich am Leben. Hallo,
Danton, wie sieht es in Ihren Abteilungen aus?«
    Dantons Gesicht erschien auf einem Bildschirm.
    »Ausgezeichnet. Achtzig sogenannte Tote und drei Überlebende dürften glaubhaft wirken. Die
Männer sehen ja fürchterlich aus.«
    »Um so besser. Oro Masut trägt einen schönen Ring am Mittelfinger, nicht wahr? Lassen Sie sich
damit über die Stirn streichen, ehe er bewußtlos wird. Sie brauchen eine echte blutende
Kopfwunde.«
    »Auch das noch«, stöhnte Danton, der seit drei Stunden mit steigender Unruhe versucht hatte,
des Arkoniden Aktivität einzudämmen. Atlan war aber nicht zu halten gewesen.
    Er hatte die Maskerade jedes einzelnen Mannes überwacht. Die vorgetäuschten Verletzungen
mußten echt wirken. Das aber zu beurteilen war für den alten Arkonidenadmiral nicht schwer. Er
wußte nur zu gut, wie die Gefallenen im verwüsteten Innern eines wrackgeschossenen Raumschiffes
aussahen.
    »Rasto Hirns spricht«, dröhnte die Stimme des Ersten Offiziers auf. »Alle acht Beiboote klar
zum Ausschleusen. Kann ich endlich verschwinden? Uns wird unheimlich.«
    Atlan trat vor den Bildschirm.
    »Fertig. Sie können starten. Haben Sie die achthundertzwanzig Freihändler gut aufgeteilt?«
    »Pro Boot etwa hundert Mann. Ich rekapituliere: Wir gehen mit allen Einheiten sofort in den
Linearraum und warten drei Lichtjahre entfernt auf Ihren Funkanruf. Die Morgenrotflotte erhält
von mir per Richtstrahl das Alarmsignal. Wir tauchen nicht eher auf, bis die vierzehnhundert Mann
der OMASO bewußtlos geworden sind.«
    »Hoffen wir, daß es gelingt. Passen Sie auf, daß Ihre Antennen nicht streuen. Das Spiel ist
riskant. Randta ist soeben besinnungslos geworden. Er bewegt sich nicht mehr. Die Betäubung hält
fünf Stunden an. Fliegen Sie los. Alles Gute.«
    »Das sollte man besser Ihnen wünschen!« entgegnete Hirns, und in seinem Tonfall schwang
Respekt mit.
    Fünf Minuten später waren die acht sechzig Meter durchmessenden Beiboote der FRANCIS DRAKE
ausgeschleust.
    »Großer Epsal!« hörte man Hirns' Stimme. »Wissen Sie, wie die FRANCIS DRAKE von außen
wirkt?«
    »Hoffentlich wie ein Sieb.«
    »Das ist kein Vergleich. Die Täuschung ist phantastisch. So habe ich das noch nie

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