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Silberband 054 - Finale für Pluto

Titel: Silberband 054 - Finale für Pluto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß die Kommandostation eine autarke Energiequelle
besaß.
    Vielleicht war diese Kontrollstation die einzige noch funktionsfähige Anlage im gesamten Berge
Motah.
    Er erreichte die Kontrollschaltwand, ließ sich Zeit. Jede überhastete Schaltung konnte
unkalkulierbare Konsequenzen nach sich ziehen.
    Die Luft innerhalb der kleinen Halle erwärmte sich schnell. Er begann zu schwitzen.
    Er berührte einen Schalter. Er hatte gelernt, gerade in gefährlichen Situationen ruhig zu
bleiben und nachzudenken. Ohne Mühe rief er sich ins Gedächtnis zurück, was Ginkorasch ihm
erklärt hatte.
    Als er sich umblickte, sah er, daß die Rückwand der Kontrollstation in Auflösung begriffen
war. Sie glühte hellrot und würde jeden Augenblick in sich zusammenfallen. Das bedeutete, daß er
nur ein paar Sekunden Zeit hatte, wenn er sich noch in Sicherheit bringen wollte.
    Seine Hände glitten über die Kontrollen. Er hätte die Aufgabe, die er sich selbst gestellt
hatte, mit geschlossenen Augen verwirklichen können.
    Unbewußt fragte er sich, ob er besonders mutig war. Schließlich hatte der Taschkar noch ein
paar Mitglieder der Führungsspitze eingeweiht. Alle bis auf ihn waren geflohen oder gestorben. Er
hielt den Taschkar für klug. Die Vorgänger des Taschkars hatten alle Geheimstationen nur mit
Robotern besetzt und kein lebendes Wesen informiert. Daß Ginkorasch anders gehandelt hatte,
erwies sich als ein Vorteil. Er hätte niemals die Final-Blockschaltung durchführen können, wenn
der Taschkar ihm die Zusammenhänge nicht erklärt hätte.
    Er sah sein Spiegelbild in den Metallverkleidungen der Kontrollanlagen. Wie immer beobachtete
er zuerst sein Gesicht. Es war ein männliches Gesicht mit großen blauen Augen und leicht
hervorstehenden Backenknochen. Die Nase war groß, aber nicht so, daß es störend gewirkt hätte.
Die Lippen waren sanft geschwungen, aber ihre Weichheit wurde durch das ausgeprägte Kinn darunter
aufgehoben. Die gewellten braunen Haare hingen ihm bis in den Nacken.
    Unwillkürlich ließ er seine Blicke tiefer wandern. Er sah sich als Ganzes. Er war nur 1,61
Meter groß, breitschultrig und besaß lange Arme. Am ersten Genickwirbel begann jener Auswuchs,
dem er seinen Beinamen verdankte. Der Buckel zog sich vom Nacken tief an der Wirbelsäule hinab.
Deshalb konnte er den Kopf nicht weit drehen, sondern mußte, wenn er sich umsehen wollte, den
gesamten Körper bewegen.
    Natürlich hätte er den Auswuchs längst entfernen lassen können, aber dann hätte er seine
Fähigkeit verloren.
    Der Boden begann zu schwanken. Die Rückwand der Halle sank in sich zusammen. Die Luft begann
zu flimmern. Er riß sich von seinem Bild los und führte die letzten Schaltungen aus. Hoffentlich
erhielt er noch Gelegenheit, dem Taschkar von seiner mutigen Tat zu berichten.
    Er schnappte nach frischer Luft. Seine Augen tränten. Er rannte um den Kontrollstand herum.
Seine Blicke suchten den Boden ab. Irgendwo zwischen Kontrollen und Speicheranlagen mußte der
Notausgang zu finden sein, von dem der Taschkar berichtet hatte. Keine Sekunde lang hatte er an
der Ehrlichkeit des Taschkars gezweifelt. Jetzt aber, da die Hitze ihn zu überwältigen drohte,
kamen ihm die ersten Bedenken.
    Dann jedoch entdeckte er die scharfen Umrisse der Bodenöffnung. Er ließ sich auf den Boden
sinken. Die Klappe ließ sich leicht öffnen. Er blickte in einen quadratischen Raum, in dem ein
kleiner Transmitter stand.
    Alles war so, wie der Taschkar versprochen hatte.
    Mit einer Behendigkeit, die ihm niemand zugetraut hätte, ließ er sich in den tiefer gelegenen
Raum hinabgleiten. Der Transmitter war angelaufen. Anscheinend war er mit der Anlage weiter oben
gekoppelt.
    Die Decke über ihm begann zu glühen und sank nach unten durch. Er warf sich nach vorn und
verschwand im Transmitter.
    Vascalo der Krumme war gerettet.

2.
    Die Berge von Ypsch hatten ihre Form verändert. Dort, wo vorher schneebedeckte
Gipfel in den Himmel von Takera geragt hatten, spien über zwanzig Vulkane glühende Lavamassen in
die Luft. Rauch und Asche hatten den Himmel verdunkelt. Der Boden der Ebene von Sarta bebte.
Immer wieder öffneten sich Risse und Spalten. Das dreihundert Kilometer weit entfernte Meer hatte
zu kochen begonnen.
    Selbst hier, weitab vom VALOSAR, begannen sich die Auswirkungen der atomaren Explosionen zu
zeigen.
    Takera starb. In weniger als sieben Stunden würde der Planet zu einer kleinen Sonne
werden.
    Vascalo der Krumme

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