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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Flugkünstler«, sagte ich und beobachtete ihn dabei. Er schien mich überhaupt nicht gehört zu haben.
    Ich sprach eine Weile auf ihn ein und beschimpfte ihn auch. Aber er zeigte keine Reaktion. Von da an wußte ich alles. Tilk war nicht mehr er selbst. Irgend jemand – oder irgend etwas – beherrschte seinen Geist und lenkte seinen Körper.
    Als wir die Villengegend am Rand von Terrania City erreichten, verlangsamte Tilk den Flug und ging in einem großen verwilderten Park nieder.
    Wir verließen den Gleiter und gingen auf ein langgestrecktes, zweistöckiges Gebäude zu. Die Fenster waren groß, aber mit Polarisationsscheiben verglast, so daß man von außen keinen Einblick gewann.
    Ich tippte sofort auf ein Privatsanatorium oder auf eine ähnliche private Institution. Diese Vermutung bestätigte sich, als wir das breite, mit einer Energiebarriere gesicherte Tor erreichten.
    Auf einer Marmortafel an der Wand stand zu lesen:
    GROHAAN-OPINZOM-STIFTUNG.
    Welchem Zweck diese Stiftung diente oder welche Leiden man hier heilte oder erforschte, stand nicht dabei.
    Die unnatürliche Starre war von Tilk wieder abgefallen.
    Memo, der zwischen uns ging, hielt sich recht tapfer, obwohl er seine Angst nicht verbergen konnte. Als der Energieschirm vor uns zusammenbrach und wir in die Stiftung eintraten, bemächtigte sich meiner eine ungewöhnliche Spannung.
    Denn ich wußte, daß ich nun im Unterschlupf jenes Geheimnisvollen war, der das organisierte Verbrechen in Terrania City leitete.
    Memo brach besinnungslos zusammen, kaum daß wir den Fuß in die Eingangshalle gesetzt hatten.
    Bericht Grohaan Opinzom:
    Für viele Menschen ist der Körper, in dem sie leben, etwas Wunderbares – ein nutzvoller, gesunder Metabolismus. Nicht so für mich. Mein Körper ist mir ein Gefängnis, eine Folterkammer.
    Zumindest war er das früher.
    Jetzt wußte ich, was mein Körper forderte, welche Bedingungen er wünschte. Und ich hatte sie ihm gegeben. Dadurch wurden mir zwar viele Einschränkungen auferlegt, aber ich brauchte wenigstens nicht mehr unsägliche Qualen zu erleiden.
    Ich konnte mich bewegen wie jeder andere Mensch auch. Ich konnte Handlungen vollführen, konnte sehen, hören, riechen und schmecken – wie jeder normale Mensch. Allerdings mit einer Einschränkung: Mein Körper gehorchte mir nur innerhalb eines bestimmten Raumes.
    Hätte ich diesen Raum verlassen, wäre das einem Selbstmord gleichgekommen. Dieser Raum besaß eine Reihe von Einrichtungen, die nur dazu dienten, meinem Körper das zu geben, was er verlangte.
    Der Raum war vollkommen steril. Hier gab es keine einzige Bakterie, kein Virus. Es gab keinen Fäulnisgeruch, keine Duftstoffe – die Luft war hundertprozentig rein. Das verlangte mein Körper. Ebenso wie er eine konstante Temperatur von exakt plus 12 Grad Celsius verlangte. Ein Grad mehr oder weniger machten sich durch Funktionsstörungen meines Körpers bemerkbar. Diese wiederum übertrugen sich auf meinen Geist.
    Um diese Temperatur zu halten, war ein spezielles Klimagerät erforderlich. Es war eine Konstruktion, die nicht nur die Temperatur, sondern auch den Sauerstoffgehalt der Luft regelte – und zwar so regelte, daß kein Luftzug entstand. Jeder noch so geringe Luftzug schadete meinem Körper.
    Ich merkte es schon, wenn ich mich bewegte. Schon der Luftwirbel, der durch eine Handbewegung entstand, ließ meinen Körper erschauern. Darum verbrachte ich die meiste Zeit reglos.
    Oftmals verfluchte ich meinen Körper deswegen, diese überempfindsame Hülle, die meinen Geist knechtete und ihn an der Entfaltung hinderte.
    Was wäre ich in einem anderen Körper geworden. Das Universum würde mir gehören.
    So mußte ich meine Tage in diesem Raum verbringen und konnte meinen Geist nur in Grenzen umherziehen lassen. Wenn ich nur nicht diesen verdammten überempfindlichen Körper gehabt hätte, der gegen alle Umweltbedingungen allergisch war …
    Ein Beispiel demonstrierte das am anschaulichsten:
    Jeder Mensch, jedes Lebewesen besitzt Hautsinne. Sie sind es, die Reizungen wahrnehmen und weiterleiten, die man als Schmerz, Druck, Kälte oder Wärme empfindet. Auf der Körperoberfläche eines normalen Menschen befinden sich ungefähr 1,2 Millionen Rezeptoren, die auf Schmerz reagieren, 700.000 Druckpunkte, 250.000 Kältepunkte und 30.000 Wärmepunkte.
    Mein Körper besitzt dagegen 3 Millionen Wärmerezeptoren und fünfmal soviel Schmerz- und Druckrezeptoren wie die Norm.
    Diese Übersensibilität meines Körpers

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