Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Leute unter sich und beschränkte sich auf Plünderungen von Lebensmittellagern – kam einer der großen Bandenchefs zu ihm und führte ihn fort. Als Arlon am nächsten Tag zurückkam, war er ein anderer Mensch. Er sprach nicht mit mir darüber, was während seiner Abwesenheit mit ihm geschehen war. Aber ich merkte, daß er einer fremden, unheimlichen Macht verfallen war. Von da an zerstörte und tötete er alles, was sich ihm in den Weg stellte.«
    Ich war hellhörig geworden. Memo hatte mir den Beweis für meine Vermutung erbracht, daß Arlon beeinflußt worden war. Um noch mehr darüber in Erfahrung zu bringen, stellte ich mich unwissend.
    »Glauben Sie, daß der andere Bandenführer ihn irgendwie bedrohte und ihn sich so gefügig machte?« erkundigte ich mich.
    Memo schüttelte den Kopf. »Keineswegs. Der Bandenführer ließ sich nie mehr wieder blicken. Aber ich glaube, er hat Arlon zu einem Unbekannten – oder zu einer Gruppe von Unbekannten – gebracht. Und von da an wurde Arlon zu Unternehmungen gezwungen, die er aus freien Stücken nie ausgeführt hätte.«
    »Das klingt unwahrscheinlich«, sagte ich.
    »Den endgültigen Beweis dafür, daß Arlon gegen seinen Willen handelte, bekam ich erst vor zirka einer Woche«, fuhr Memo fort. »Wir stießen auf jenen Bandenboß, der Arlon und mir zu Beginn der Verdummungswelle so arg mitgespielt hatte. Arlon wollte furchtbare Rache nehmen. Aber als es dann soweit war, als er die Chance hatte, Neiko Garnish zu töten, tat er es nicht. Er konnte sich einfach nicht gegen die fremde Macht auflehnen, die es ihm untersagte, den Mann zu töten.«
    Ich mimte den Belustigten. »Warum sollte diese ominöse fremde Macht Arlon daran gehindert haben, einen anderen Verbrecher zur Strecke zu bringen?«
    »Weil diese fremde Macht alle größeren Banden in Terrania City beherrscht«, sagte Memo geheimnisvoll. »Bandenkriege bedeuteten eine Schwächung der eigenen Kräfte, deshalb wurden sie von den unbekannten Drahtziehern abgeschafft.«
    »Das scheint mir ein wenig weit hergeholt zu sein«, meinte ich.
    »Das ist es aber nicht«, behauptete Memo. »Du wirst sehen, daß man auch an dich herantreten wird.«
    Hoffentlich, dachte ich.
    Laut fragte ich: »Wie sahen Arlons Pläne für die Zukunft aus?«
    »Er wollte zu den Bunkeranlagen, von wo aus Roi Danton und Galbraith Deighton die Erde kontrollieren«, erklärte Memo. »Das war auch nicht seine Idee. Sie kam von der Macht im Hintergrund. Aber in diesem Punkt versuchte ich Arlon nicht abzureden, sondern unterstützte seine Absichten sogar.«
    »Und was lag dir daran, die Tiefbunkeranlagen zu zerstören?« erkundigte ich mich ein wenig belustigt.
    »Mir ging es nicht um Zerstörung«, erklärte Memo.
    »Worum denn?« Ich versuchte, meiner Stimme einen gleichgültigen Klang zu geben. Bisher war mir Memo als unscheinbarer Mitläufer erschienen, der möglicherweise eine große Entdeckung gemacht hatte. Aber plötzlich war er in den Mittelpunkt meines Interesses gerückt. Mir war aufgefallen, daß er eine äußerst undurchsichtige Rolle spielte.
    Er schaute mich prüfend an.
    »Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann, Kano«, sagte Memo schließlich. »Du scheinst weniger skrupellos und brutal zu sein, als Arlon es war.«
    Ich lächelte spöttisch. »Das kann sich ändern.«
    »Es wird sich auch ändern, wenn erst die Macht im Hintergrund sich deiner angenommen hat«, versicherte Memo. »Deshalb möchte ich dich jetzt schon warnen: Geh nicht mit, wenn einer der großen Bandenbosse dich abholt!«
    War das ehrlich gemeint, oder wollte er mich nur prüfen?
    Ich beschloß, vorsichtig zu sein.
    »Und wie steht es nun mit deinen Motiven?« fragte ich.
    Memo zögerte wieder, dann entschloß er sich zu sprechen.
    »Ich wollte es nicht zur Zerstörung der Tiefbunkeranlagen kommen lassen. Ganz im Gegenteil, ich wollte Danton und Deighton warnen und ihnen meine Entdeckung anbieten.«
    »Das hast du bereits angedeutet.«
    »Nur aus diesem Grund bin ich zuletzt noch bei Arlon geblieben«, behauptete Memo. »Mich widerte schon lange alles an. Ich hätte Arlon schon einige Male umbringen können. Aber ich tat es nicht, weil ich hoffte, er würde mich zu Deightons Hauptquartier führen. Allein hätte ich den gefahrvollen Weg nie geschafft.«
    Ich lachte. »Und nun hoffst du, daß ich dich hinbringen werde.«
    »Als Partner, Kano«, beeilte er sich zu sagen. »Du bist kein Killer, das sehe ich dir an. Deshalb mein Angebot einer Partnerschaft. Was

Weitere Kostenlose Bücher